Auch im zweiten Pandemiejahr ging die Anzahl der Flugrettungseinsätze im Vergleich zum Vorjahr etwas zurück. Der Zusatzaufwand für den Infektionsschutz der Crew-Mitglieder ist indes unverändert hoch.
Die zu Beginn außergewöhnlichen Umstände der Pandemie sind mittlerweile fester Bestandteil des Arbeitsalltags bei der Flugrettung in Salzburg. Das Einsatzaufkommen ist mit 3.345 Einsätzen (2020: 3.563 Flugrettungseinsätze) um etwa sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Ursache dafür sind vor allem die Einreisebeschränkungen zu Beginn des Jahres.
„2021 haben sich die Maßnahmen zum Infektionsschutz gut etabliert “, erklärt Dr. Wolfgang Fleischmann, Leitender Notarzt des Bundeslandes Salzburg, und ergänzt: „Die Zusatzbelastung bei unseren Einsätzen durch das Tragen der vollen Schutzmontur hält aber an.“
Lockdown und Einreisebeschränkungen reduzieren Flugeinsätze
Vor allem der Lockdown im Winter 2020/2021 und die damit verbundenen Einreisebeschränkungen für Touristen hatten einen Einfluss auf die Anzahl der Flugeinsätze. Die Einsätze des Helikopters Martin 6, der in Hinterglemm stationiert ist und für den Helikopter Martin 10, der in den Wintermonaten von St. Johann aus startet, waren es im Vergleich zum Vorjahr sogar rund 13 Prozent weniger Einsätze.
Flugrettung Salzburg: Ausgezeichnete Kooperation
Das Rote Kreuz betreibt in Zusammenarbeit mit Heli Austria, Schider Helicopter, Wolf Helicopter und dem ÖAMTC insgesamt vier Hubschrauber-Stützpunkte in Salzburg: am Flughafen Salzburg, in St. Johann, in Zell am See und in Hinterglemm. Im Sommer sind vier Hubschrauber im Regeleinsatz, im Winter fünf. Koordiniert werden die Einsätze über die Landesleitstellen des Roten Kreuzes in Salzburg und Zell am See.
Bei jedem Notarzthubschraubereinsatz sind neben dem Piloten ein Notarzt und ein Notfallsanitäter bzw. HCM (Hems Crew Member; Bergspezialist und Flughelfer) an Bord. An den vier Stützpunkten sind derzeit 22 Notfallsanitäter des Roten Kreuzes und 75 Notärzte an 365 Tagen im Dienst.
„Die Flugrettung ist ein sehr wichtiger Teil des Rettungswesens im Bundesland“, sagt Sabine Kornberger-Scheuch, Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes und ergänzt: „Die Kooperation mit unseren vier Partnern ist ausgezeichnet und ich bedanke mich herzlich für die professionelle Zusammenarbeit.“
Rettung aus der Luft in Minutenschnelle
Bei einer Alarmierung sind die Flugretter innerhalb weniger Minuten in der Luft, nach durchschnittlichen 13 Minuten treffen die Retter am Notfallort ein.
Im Jahr 2021 waren nahezu die Hälfte der Flugrettungseinsätze internistische und neurologische Erkrankungen wie etwa Herzinfarkte oder Schlaganfälle mit 48 Prozent. Durch die coronabedingten Einschränkungen sind vor allem die Sport- und Freizeitunfälle um rund zehn Prozent gesunken und liegen bei 30 Prozent des Einsatzgeschehens. Rund zwölf Prozent der Einsätze werden durch Arbeits- und Haushaltsunfälle ausgelöst. In fünf Prozent der Einsätze rückten die Flugretter zu Verkehrsunfällen aus.
Stützpunkte und Einsätze im Detail
Stützpunkt Flughafen Salzburg: Christophorus 6, EC 135
Zusammenarbeit Christophorus Flugrettungsverein (ÖAMTC)
1.440 Rettungsflüge 2021
Stützpunkt St. Johann (10 Monate): Martin 1, EC 135 T3H
Stützpunkt St. Johann (Wintersaison 3 Monate): Martin 10, MD 902
Zusammenarbeit Heli Austria GmbH (Roy Knaus)
770 Rettungsflüge 2021
Stützpunkt Zell am See: Heli-Alpin 6, EC 135 T3
Zusammenarbeit ÖAMTC, Schider Helicopter Service GmbH
691 Rettungsflüge 2021
Stützpunkt Hinterglemm: Saisonal Martin 6, EC 135 T3 (Sommer- und Wintersaison)
Zusammenarbeit Wolf Helicopter GmbH & Co KG
444 Rettungsflüge 2021
Fotocredit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto: Notarzthubschrauber Martin 1
Salzburg, am 02. Januar 2022