Leben retten lernen: Die Initiative „Kids Save Lives“ von Rotem Kreuz, Jugendrotkreuz und Uniklinikum Salzburg lehrt Salzburgs Schülerinnen und Schülern die Wiederbelebungsmaßnahmen nach einem Herz-Kreislaufstillstand. Das Pilotprojekt startet am 18. Oktober in elf Salzburger Schulen.
Der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand ist die weltweit dritthäufigste Todesursache. Fast zwei Drittel aller Herz-Kreislaufstillstände werden von Laien beobachtet. Mit dem entsprechenden Wissen können Ersthelfer in der Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich verbessern.
Dr. Wolfgang Fleischmann, leitender Notarzt im Bundesland, und Dr. Bernhard Schnöll als Projektverantwortliche für „Kids Save Lives“ wissen aus der Praxis: „Ohne Sauerstoffversorgung kommt es bereits nach drei Minuten zu bleibenden Schäden.“ Durchschnittlich acht Minuten dauert es, bis Rettungswagen und Notarzt eintreffen. „Ersthelfer, die eine sogenannte Laienreanimation durchführen können, erhöhen somit die Überlebensrate nach einem Herz-Kreislaufstillstand um ein Vielfaches“, ergänzt Dr. Fleischmann.
Pilotprojekt „Kids Save Lives“ in Salzburgs Schulen
Die Initiative „Kids Save Lives“ setzt genau hier an: Im Kindesalter werden viele Themen, die bei Erwachsenen Ängste und Vorbehalte auslösen, noch sehr unbedarft betrachtet. So kann das Thema der Wiederbelebung bereits in jungen Jahren vermittelt und als selbstverständlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens positioniert werden. Ziel ist es, dass die Herzdruckmassage quasi eine Kulturfertigkeit wird, so wie Lesen, Schreiben, Schwimmen und Radfahren.
„Der zentrale und nachhaltige Schlüssel zur Steigerung der Ersthelferrate ist nachgewiesenermaßen der Schulunterricht in Wiederbelebung. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen das Thema näherzubringen. So können viele Menschenleben in Österreich zusätzlich gerettet werden“, betont Bildungslandesrätin Daniela Gutschi, die den Notärzten Dr. Fleischmann und Dr. Schnöll für ihre Initiative dankte.
Interaktives Lernen in Workshops
In interaktiven Workshops lernen die Schülerinnen und Schüler, einen Herz-Kreislaufstillstand zu erkennen, Hilfe zu holen und den Notruf abzusetzen, die Reanimationsmaßnahmen durchzuführen und einen sogenannten Laiendefibrillator einzusetzen. Der 16. Oktober ist Welttag der Wiederbelebung, dazu passend startet das Projekt am 18. Oktober in elf Schulen im Bundesland.
Das Projekt „Kids Save Lives“ ist eine Kooperation von Rotem Kreuz und Jugendrotkreuz Salzburg mit der Abteilung für Anästhesie und Notfallmedizin des Salzburger Landeskrankenhauses und wird vom Land Salzburg unterstützt. Das Equipment für die Workshops wird durch die Firmen Laerdal, Uniqua und JÖ Bonus Club gefördert.
„Mit diesem großartigen Projekt setzen wir bereits bei den Kindern und Jugendlichen an, damit schon sie Leben retten lernen“, sagt Sabine Kornberger-Scheuch, Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes, und ergänzt: „Wir hoffen natürlich, dass „Kids Save Lives“ im wahrsten Sinne des Wortes Schule macht und bald in allen Salzburger Schulen umgesetzt wird.“
Das Pilotprojekt läuft bis Ende dieses Jahres und steht anschließend allen Schulen im Bundesland offen. Interessierte Schulen können sich beim Jugendrotkreuz für das „Kids Save Lives“ anmelden.
In elf Schulen startet das Pilotprojekt
Die teilnehmenden Pilotschulen im Bundesland Salzburg sind:
- Mittelschule Abtenau
- Mittelschule Großarl
- Mittelschule Tamsweg
- Mittelschule Mittersill
- Mittelschule Obertrum
- Mittelschule P40 Salzburg
- Landesberufsschule St. Johann
- Landesberufsschule Hallein
- PTS Mattsee
- HAK Zell am See
- Bundesgymnasium Seekirchen
Foto Credit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto 1: Notarzt Dr. Bernhard Schnöll, Landesgeschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheuch, Bildungslandesrätin Daniela Gutschi, Bürgermeister Simon Wallner, Schulleiterin Andrea Pann-Wintersteiger, Jugendrotkreuzleiterin Andrea Neuhofer und Wolfgang Fleischmann, Leitender Notarzt des Bundeslandes (v.l.n.r.)
Foto 2-4: Im Workshop lernen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Notärzte einen Herz-Kreislaufstillstand zu erkennen, Hilfe zu holen und den Notruf abzusetzen und die Reanimationsmaßnahmen durchzuführen.
Salzburg, am 18. Oktober 2021