Vergangenen Freitag, den 13.05.2022, fand die jährliche Generalversammlung vom Roten Kreuz Osttirol für das Vereinsjahr 2021 statt. Nach zwei Jahren, in welchen die Versammlung, bedingt durch Covid-19, nur virtuell abgehalten werde konnte, war nun endlich wieder ein Zusammenkommen und ein persönlicher Austausch möglich.
Bezirksstellenleiterstellvertreter und Finanzreferent Mag. Hansjörg Mattersberger führte, in Vertretung für Bezirksstellenleiter Egon Kleinlercher, den Vorsitz der Generalversammlung. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Kameraden, welches dankenswerterweise von Rotkreuz-Kurat Dekan Dr. Franz Troyer abgehalten wurde, berichteten die Mitglieder des Bezirksausschusses über interessante Geschehnisse, Zahlen und Fakten des vergangenen Vereinsjahres 2021.
BERICHTERSTATTUNGEN
Dr. Franz Krösslhuber, Rot-Kreuz-Arzt, informierte in seinem Bericht über geplante Maßnahmen zur weiteren Qualitätssteigerung in der Ausbildung des Rettungsdienstpersonals und dem Einsatzbetrieb (Simulationszentrum gemeinsam mit dem BKH Lienz, Teilnahme am deutschen Reanimationsregister, usw.) Ansonsten kann sich die Bevölkerung auf eine durchgehende rettungsdienstliche Versorgung verlassen, was das Rote Kreuz Osttirol auch im Jahr 2021 wieder unter Beweis gestellt hat.
Zum Thema Freiwilligenkoordination, Breitenausbildung und der internen Aus- und Fortbildungen trug Evelyn Klammer, Ausbildungs- und Freiwilligenkoordinatorin, einige interessante Fakten vor. Beispielsweise konnten rund 1.400 OsttirolerInnen mithilfe eines Ersten-Hilfe-Kurses für Notfälle gerüstet werden. Evelyn Klammer ist stolz darauf, dass insgesamt 41 neue RettungssanitäterInnen und 26 Zivildiener sowie sechs MitarbeiterInnen im Freiwilligen Sozialen Jahr ausgebildet werden konnten. Sie berichtete auch über die Jugendgruppen, welche, nach einem Einbruch begründet durch Covid-19, nun endlich wieder Fuß fassen und wieder wöchentliche Trainings absolvieren können.
Im Bereich der Gesundheits- und Sozialen Dienste informierte Referent Hannes Gatterer über die Servicestelle als Dreh- und Informationsscheibe für die Osttiroler Bevölkerung sowie die verschiedenen Leistungsbereiche, welche nur durch das ehrenamtliche Engagement der rund 220 freiwilligen MitarbeiterInnen angeboten werden können. (Betreuter Fahrdienst, Rufhilfe, Team Österreich Tafel, Essen auf Rädern, Besuchs- und Begleitdienst, Bewegungsprogramm bis ins hohe Alter, Betreutes Reisen, Wunschtraumfahrt, Betreubares Wohnen, Shop „Urgestein“, Krisenintervention, Blut- und Labortransporte etc.)
Es freut uns sehr, dass auch die Leiterinnen vom Jugendrotkreuz in Osttirol Maria Bürgler, BEd und Mag. Conny Schroffenegger-Bodner, BEd einen kurzen Einblick in ihre Tätigkeiten und Schwerpunkte gaben. Sie berichteten über die neue „Führung im Zweiergespann“ und über die Themenschwerpunkte des vergangenen und der kommenden Jahre. Das neu ins Leben gerufene Projekt „Soziale Teilhabe“ ermöglicht SchülerInnen aus sozial schwachen Familien eine unkomplizierte Teilnahme an Schulprojekten. Das „Just-do-it“-Projekt, wo es um lebensrettende Sofortmaßnahmen in der 7. Schulstufe geht, wurde auf neue Beine gestellt. „Sicherheit im Wasser“ zählt ebenfalls zu den genannten Schwerpunkten. Alles findet in intensivem und regelmäßigem Austausch mit unserer Rotkreuz-Bezirksstelle statt.
Auch in das Bezirksrettungskommando gab es einen kurzen Einblick, vorgetragen vom Bezirksrettungskommandanten Herbert Girstmair. Das Kommando unterstützt bei Krisen und Katastrophen und bei Großschadensereignissen. Vorsorge ist besser als Nachsorge – weshalb das Bezirksrettungskommando bestens auf verschiedenste Szenarien vorbereitet ist und der Osttiroler Bevölkerung dadurch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kann. Herbert Girstmair sprach ein großes Lob an alle 41 First Responder, welche, verteilt in ganz Osttirol, bei einem Einsatz die ersten vor Ort sind, aus und bedankt sich für deren unermüdlichen Einsatz.
Geschäftsführer Stephan Hofmann, MSc. informierte ua. über die verwaltungstechnischen Herausforderungen eines Vereines dieser Größe. Es gibt nämlich neben den rund 600 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen auch über 120 Beschäftigte (inkl. Zivildiener, NotärztInnen, etc.) beim Roten Kreuz Osttirol, die sich gemeinsam mit den Freiwilligen für das Wohl der Osttiroler Bevölkerung engagieren. Stephan Hofmann fand wertschätzende Worte für jede/n einzelne/n und dankte für die geleisteten Arbeiten. Besonderes Augenmerk legte er dabei auch auf die 27 MitarbeiterInnen der Screeningstraße Lienz, welche in Bestzeiten über 1.000 Covid-Testungen pro Tag in ganz Osttirol durchführten.
Finanzreferent Mag. Hansjörg Mattersberger gab den Finanzbericht und einen wiederum äußerst positiven Jahresbericht zur Kenntnis. Als Besonderheit erwähnte er auch die mehrfach medial publizierte Aktion „Mitbürger in Not“.
Frau Sonja Appler, BA von der Wirtschaftsprüfungskanzlei SSK Moore GmbH bestätigte (per Video) die ordentliche Darstellung der Finanzgebarung und die ordnungsgemäße Verwendung von Spenden und sonstigen Geldern. Sie gratulierte zu einem erfolgreichen Vereinsjahr. Die Generalversammlung konnte somit die Vereinsführung EINSTIMMIG entlasten!
AUSZEICHNUNGEN, EHRUNGEN und BEFÖRDERUNGEN
Wie jedes Jahr gab es auch bei der heurigen Generalversammlung wieder Auszeichnungen und Ehrungen an verdiente OsttirolerInnen zu verleihen. Insgesamt gab es 42 Ehrungen seitens des Blutspendedienstes Tirol (zwei mit der Verdienstmedaille in Gold ab 75 x Blutspenden und 40 mit der Verdienstmedaille Silber ab 50 x Blutspenden). Ebenfalls gab es einige Dienstjahresabzeichen (20 Jahre, 30 Jahre, 40 Jahre) und Auszeichnungen mit der Land Tirol Medaille Rettungswesen für 25 Jahre und 40 Jahre. (detaillierte Liste siehe Anhang)
Daniel Stanglechner wurde zum Abteilungskommandant befördert. Er ist neuer stv. Ortsstellenleiter der Ortsstelle Lienz.
Schließlich stand auch die Vorstellung vom bisherigen Bereichsleiter für Gesundheits- und soziale Dienste Wilhelm Granig, MBA, der zum Geschäftsführer bestellt wurde, auf der Tagesordnung. Stephan Hofmann, MSc, der das Rote Kreuz Osttirol seit 2019 als Geschäftsführer leitete, wird neue Wege in seiner Karriere einschlagen. Seitens der Bezirksstelle stößt er bezugnehmend auf seine beruflichen Veränderungswünsche auf großes Verständnis. Stephan Hofmann, MSc bleibt dem Roten Kreuz Osttirol weiterhin als ehrenamtlicher Mitarbeiter erhalten. Zur optimalen Übergabe wird sich Wilhelm Granig, MBA, an der Seite von GF Stephan Hofmann, bis Herbst / Jahresende 2022 in das Amt des Geschäftsführers einarbeiten. „Es ehrt mich, dass man mir das Vertrauen entgegenbringt, die anspruchsvolle Arbeit und die Position als Geschäftsführer als Nachfolger von Stephan Hofmann übernehmen zu dürfen.“, gibt Wilhelm Granig als Statement ab.