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Geschichte des Roten Kreuz Jennersdorf

Die Anfänge

Über die Gründung einer Filiale des Roten-Kreuz-Vereins in Jennersdorf berichtet die „Oberwarter Sonntagszeitung“ am 5. Jänner 1913:

„Auf die Initiative des Apothekers Sigmund Mihellyes und des Arztes Dr. Franz Haromy konstituierte sich am 26. Dezember v. J. auch in Gyanafalva eine Filiale des Roten-Kreuz-Vereins, welche bereits 83 Mitglieder zählt. In der konstituierenden Versammlung präsidierte Pfarrer Anton Gaspary, der den humanen Zweck des Vereins in begeisterten Worten schilderte. Zum Präsidenten wählte man Pfarrer Anton Gaspary, zur Präsidentin Frau Kirnbauer, zum Vizepräsidenten Sigmund Mihellyes, zur Vizepräsidentin Frau Dr. Blatner, zum Kurator Herr Dr. Franz Haromy, zur Kassierin Frau Mihellyes, zum Sekretär Josef Haromy, zur Schriftführerin Fräulein Helene Molrar, zum Arzt Dr. Franz Haromy. Der Ausschuss besteht aus 18 Mitgliedern. In den Komitats-Vereinsausschuss wurden Frau Kirnbauer, Elise Haromy und Dr. Franz Haromy entsendet.“

Bis zum Jahre 1938 bzw. 1945 hat es im Burgenland keine selbständige Organisation des Roten Kreuzes gegeben. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriege wurden, vor allem durch den Hofrat Adalbert Riedl, letztlich auch erfolgreiche Anstrengungen unternommen, eine Organisation des Roten Kreuzes im Burgenland aufzubauen. In Übereinstimmung mit diesen Bemühungen konnte am 1. September 1946 im Bezirksvorort Jennersdorf die Bezirksstelle des Roten Kreuzes errichtet werden. Mit ihrer ehrenamtlichen Leitung wurde der damalige Direktor der Hauptschule, Alois Payer, betraut. Ein alter Schreibtisch und ein wackeliger Kasten in der Kanzlei der Hauptschule bildeten die erste Einrichtung der Bezirksstelle. Die Aufgaben, die sich zunächst stellten, waren vielseitig und vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten jener Zeit auch nur schwer lösbar. So mussten in den damals 33 Gemeinden des Bezirks die Ortsleiter bestellt und Mitglieder geworben werden, Erste-Hilfe-Kurse eingerichtet und im Rahmen des Jugendrotkreuzes Spenden vor allem an die Schuljugend verteilt werden.

Umfangreicher wurde die Arbeit, als der Bezirksstelle am 1. April 1948 ein Rettungswagen zugeteilt wurde, der provisorisch im damaligen Spritzenhaus der Feuerwehr Jennersdorf untergebracht war (An der Stelle des alten Spritzenhauses steht heute die Raiffeisenkasse.) Als Kraftfahrer wurde Franz Lang (Bonisdorf) eingestellt. Er blieb bis Oktober 1948.

Schon Anfang 1947 war Margarete Andretsch (später verehelicht Müller) als Kanzleikraft angestellt worden. Sie wurde am 1. Juni 1949 durch Eduard Malits als Bezirkssekretär abgelöst. Im Oktober 1948 übernahm Franz Lukschitz den Rettungswagendienst. Er wohnte mit seiner Familie fast sechs Jahre im Hause Jennersdorf Nr. 60. Dort stand auch der Rettungswagen in einer offenen Scheune. Im Winter musste Lukschitz mehr als einmal den am Boden festgefrorenen Wagen frühmorgens flott machen. Erst im Februar 1954 konnte die Landesleitung des Roten Kreuzes den Bau eines eigenen Rotkreuzhauses erwägen. Die Gemeinde stellte kostenlos den Grund zur Verfügung. Es dauerte aber noch bis zum Herbst 1955, ehe das Haus seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

Buchstäblich Tag- und Nachtdienst leistete die Bezirksstelle mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern wochenlang während des Aufstandes in Ungarn vom 30. Oktober 1956 bis gegen Ende Jänner 1957. Eine einzige Zahl sei angeführt: etwas über 20.000 Flüchtlinge wurden teilweise verpflegt, mit Kleidung und Schuhen versorgt und vom Bahnhof Jennersdorf in die verschiedenen Lager transportiert. Das Bahnpersonal hatte es damals auch nicht leicht, aber die Zusammenarbeit klappte!

Bezirksstellenleiter Payer trat mit Ende des Jahres 1960 von seiner Stelle zurück, und der damalige Bezirkshauptmannstellvertreter Dr. Hubert Iby übernahm vorerst die Leitung. Ihm folgte der Leiter der Allgemeinen Sonderschule, Nikolaus Tajmel, in dieser Funktion nach. Nach dem Tod von Dir. Tajmel übernahm ein Gremium – bestehend aus Oberamtmann Faustenhammer, Dr. Rosenkranz und Dr. Beyer – die Bezirksleitung.

Bezirksstelle Jennersdorf ALT

Steigende Anforderungen

Ab dem Jahr 1977 stiegen die Anforderungen an die Rotkreuz-Bezirksstelle so sehr, dass zum hauptberuflichen Sanitätskraftfahrer Franz Lukschitz ein weiterer Mitarbeiter, Franz Feitl eingestellt wurde. Zusätzlich konnte man 1980 Wagner Kurt für dieses Team gewinnen und damit vergrößern.
Gleichzeitig wurde Wilfried Schwarz zum Bezirkssekretär der Bezirksstellen Güssing und Jennersdorf ernannt – er übte diese Funktion bis 1983 aus.

Das leitende Gremium wurde mit dem Tod von Oberamtmann Faustenhammer aufgelöst. Der damalige Bezirkshauptmann, Hofrat Dr. Anton Stifter, übernahm nun die Leitung der Bezirksstelle. Kolonnenkommandant wurde Johann Hirczy.
Von 1983 – 1988 betreute Viktor Blaskovits als Bezirkssekretär die Bezirksstellen Güssing und Jennersdorf zusammen.

Im Jahre 1984 wurde unter Bezirksstellenleiter Hofrat Dr. Stifter eine Rettungsstelle in Rudersdorf errichtet. Auch die Bezirksstelle Jennersdorf war ihren Anforderungen nicht mehr gewachsen -  ein Zu- und Umbau wurde durchgeführt (Fertigstellung: 1987).

Josef Kropf übernahm im Jahr 1990 die Funktion des Bezirkssekretärs. Im Jahr 1991 wurde Hofrat Dr. Hubert Janics einstimmig zum neuen Bezirksstellenleiter gewählt. Von 1999 – 2001 fungierte Heinz Loibl als Kolonnenkommandant. Sein Nachfolger wurde Franz Michael Koller.

Neubau Bezirksstelle Jennersdorf

Neubau

Wegen der steigenden Anforderungen an das Rote Kreuz wurde am 1998 ein Neubau der Bezirksstelle angestrebt. Die Grundsteinlegung für den Neubau fand 2001 statt. 

Schon im Jahr 2002 konnte die neu erbaute Rotkreuz-Bezirksstelle eröffnet werden.

Mit dem Neubau konnten die Ziele des Roten Kreuzes stärker verfolgt und neue Schwerpunkte gesetzt werden. Darunter die Aufstockung der freiwilligen Mitarbeiter, der Ausbau des Gesundheits- und Sozialdienstes und die laufende Modernisierung aller Aufgabengebiete des Roten Kreuzes.

Im März 2003 gelang es einem Team der Rotkreuz-Bezirksstelle, Kinder und Jugendliche für das Rote Kreuz zu motivieren und die 1. Österreichisches Jugendrotkreuz (ÖJRK) – Gruppe Jennersdorf wurde gegründet.

Im April 2004 konnte das Seniorentageszentrum auf der Bezirksstelle eröffnet werden. 

Bezirksstelle Rotes Kreuz Jennersdorf

2006 verließ Bezirkssekretär Josef Kropf die Bezirksstelle Jennersdorf um die Position des Bereichsgeschäftsleiters für das südliche Burgenland zu bekleiden.
Als sein Nachfolger wurde Markus Pumm als Dienstführer eingesetzt um die Geschicke des Bezirkes fortan zu lenken.

2009 wurde von der Burgenländischen Landesregierung die Krisenintervention Burgenland gestartet. Natürlich fasste dieser neue Leistungsbereich auch in Jennersdorf Fuß.

Schon im Frühling 2010 fand ein weiterer Leistungsbereich einzug in Jennersdorf, die Team Österreich Tafel. Dieses österreichweite Projekt wurde in Zusammenarbeit zwischen Rotes Kreuz und Ö3 ins Leben gerufen. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Jugendrotkreuz Jennersdorf wurde als Ausgabestelle etabliert.

Anfang 2015 fand der Startschuss zum Projekt Lesepaten in Jennersdorf statt.

Im Mai 2015 stand das Rote Kreuz Jennersdorf erneut vor eine großen Herausforderung - die Flüchtlingskrise hatte auch den Bezirk Jennersdorf erreicht.

Das Jahr 2016 brachte in Jennersdorf eine Vielzahl an Veränderungen. Eine der gravierendsten Veränderung war die Neubesetzung der Position des Dienstführers. Im Sommer wurde Chris Janics als neuer Dienstführer bestellt, der bislang als Stellvertretender Dienstführer fungierte. 
Auch die Position des Freiwilligenkoordinators konnte nach langer Suche schließlich mit Ing. Matthias Tauchner neu besetzt werden.

Aufgrund von bautechnischer Mängel mussten 2017 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Dach der Bezirksstelle Jennersdorf durchgeführt werden. 

Durch eine initiative der Landesregierung Burgenland, konnte am 3. April 2018 die Akutordination auf der Rotkreuz-Bezirksstelle Jennersdorf in Betrieb genommen werden, die auch als Stützpunkt für den Visitenarzt Güssing und Jennersdorf diente.

Anfang März 2020 stand eine neue Herausforderung in den Startlöchern, die nicht nur das Rote Kreuz Jennersdorf, sondern die ganze Welt für längere Zeit beschäftigen sollte. Die Corona-Pandemie. 

Im Zuge der Pandemie wurden diverse Impf- und Testzentren im ganzen Bezirk aus dem Boden gestampft. Längerfristig bleiben die Drive In Teststraße, nahe der Volksschule Jennersdorf, für behördlich angeordnete Tests und das BITZ Heiligenkreuz (Burgenländisches Impf- und Testzentrum) bestehen. Diese wurden im Jänner 2021 eröffnet.

Ende März 2022 wurden das BITZ Heiligenkreuz und alle weiteren Impf- und Testzentren des Burgenlandes geschlossen. Ende Juni 2023 wurde schließlich auch die Drive In Teststraße in Jennersdorf geschlossen.

 

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