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Tipps von mir für dich - mit Elfriede Jamnig

Frau Elfriede Jamnig ist stolze 86 Jahre alt. Sie lebt im Betreuen Wohnen des Roten Kreuzes in der Augasse in Graz und ist nun auch seit einigen Monaten Rufhilfe-Teilnehmerin. Vor Kurzem durften wir sie besuchen und sie dazu befragen, wie ihr gelungen ist, all die Jahre aktiv und fit zu bleiben - körperlich wie auch im Geiste. Im Interview erzählt sie von ihren Lebenserfahrungen, was sich durch Corona für sie geändert hat und welche Tipps sie anderen für ihre Zukunft und das Altwerden mit auf den Weg geben kann.

15.09.2021   |   Verfasst von S. Wiederschwinger & E. Hildebrand

Elfride Jamnig sitzt auf der Couch.
Elfride Jamnig sitzt auf der Couch.

Ihr Leben im Schnelldurchlauf! Erzählen Sie von sich – was zeichnet Sie aus?

Ich hatte eine nicht ganz einfache Kindheit. Mein Vater war schwer krank, meine Mutter musste uns sechs Kinder demnach alleine in der Kriegszeit irgendwie durchbringen. Leider konnte ich meinen Traum, Kindergärtnerin zu werden, aus familiären Gründen nicht verfolgen. Ich war dann aber immerhin als Betreuerin in einem Hort tätig. Heute bin ich seit über 60 Jahren verheiratet, habe drei Kinder und einen Pflegesohn sowie Enkel und Urenkel.

 

Wie hat Corona Ihren Alltag verändert – wie haben Sie die Herausforderung gemeistert?

Den Medien konnte man nicht entkommen, ich sagte mir aber „Elfriede, du musst positiv bleiben, das wird schon wieder!“ So bin ich ganz gut durch diese Krise gekommen - bis jetzt. Wahrscheinlich half mir mein nicht ganz einfaches Leben. Denn bisher ist es mir gelungen auch jede Situation irgendwie zu meistern und nicht den Kopf hängen zu lassen.

Ich kann nur jedem mein Motto mit auf den Weg geben: „Kopf hoch, lass dich nicht hängen!“

 

Welche Ziele haben Sie – welche konnten Sie bereits verwirklichen?

Ich wollte schon als Kind viel von der Welt sehen. Ich war schon des Öfteren auf Reisen in Neuseeland und Amerika, wo auch Familienangehörige von mir leben. Durch die Reisen habe ich so viele positive Eindrücke und Erinnerungen gewonnen, von denen ich auch heute noch immer zehre. Heute versuche ich einfach, das Beste aus jedem Tag rauszuholen!

 

Wie haben sich Ihre Werte in der Jugend zu heute verändert? Welche schätzen Sie nach wie vor?

Mir ist heute bewusster als früher, dass es nicht viel braucht, um sein Glück zu finden. Ich finde meine Ruhe, meinen Ausgleich und viel Zufriedenheit in der Natur und meinem Garten.

 

 „Alter ist Ansichtssache“ – stimmen Sie dem zu? Wie würden Sie das sagen?

Definitiv! Denn ich bin nicht alt, ich bin nur schon lange auf der Welt! Manche Gebrechen kommen im Alter, aber man kann immer das Beste daraus machen.

Was sind Ihre Tipps zum glücklich sein bis ins hohe Alter?

Ich bin ein gläubiger Mensch und dies hat mir durch viele schwere Zeiten geholfen. Deshalb wünsche ich meinen Mitmenschen einen friedvollen Umgang miteinander, gegenseitigen Respekt und Zufriedenheit. Ich selbst bin mit mir in dieser Hinsicht im Reinen! Denn die Jahre haben mir gezeigt, was für mich wichtig ist, um glücklich zu bleiben. Tipps von mir für dich dafür sind:

 

  • In Bewegung bleiben. Einfach damit man körperlich so gut wie möglich fit bleibt. Regelmäßig spazieren gehen oder etwas Gymnastik reicht schon.

 

  • Einem Hobby nachgehen, das einem Freude bereitet. Für mich ist das zum Beispiel Stricken.

 

  • Eine Gewohnheit pflegen, die der Seele guttut. Ich liebe das Gärntern – daraus schöpfe ich Kraft.

 

  • Sich Neuem stellen und Neues lernen. Auch wenn dies viele meiner Altersgenossen vielleicht nicht so sehr reizt – so wollte ich doch immer am Zahn der Zeit bleiben und mit einem Handy gut umgehen können.
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