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Telenotarzt: Bereits 1.000 Einsätze erfolgreich absolviert

Der Telenotarzt ist in Niederösterreich rund um die Uhr da, um im Bedarfsfall schnell und kompetent zu helfen. Nun konnte seit Beginn der Implementierung bereits der 1.000 Einsatz verzeichnet werden. „Die Umsetzung der Idee geht voll auf, die Hilfe kommt an“, betont Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Damit braucht in vielen Fällen kein Notarzt bzw. keine Notärztin nachgefordert werden und den Patient:innen wird schnell und kompetent durch unsere Sanitäter:innen vor Ort geholfen.“

Mit dem Telenotarzt-Projekt hat das Rote Kreuz Niederösterreich eine zusätzliche wichtige Säule der präklinischen Versorgung in NÖ initialisiert, mittlerweile kommt das System bereits in Kärnten, Vorarlberg, Oberösterreich und Salzburg zum Einsatz. „Wir stellen jetzt ganz eindeutig fest, dass die Telenotarzteinsätze mehr werden“, meint Chefarzt und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Dr. Berndt Schreiner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Mittlerweile sind wir bei rund 150 Einsätzen pro Monat – Tendenz ganz klar steigend. Es zeigt sich also, dass der Telenotarzt in die Routinen Einkehr hält.“ Dabei unterscheidet das System nicht, ob die Anforderung um Unterstützung aus Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg oder Kärnten kommt – alle Bundesländer sind in das gleiche System eingebunden und werden gleichrangig behandelt.

Aktuell sind 20 Telenotärzt:innen in das Telenotarztsystem eingebunden und machen abwechselnd Dienst. „Derzeit ist immer ein Telenotarzt bzw. eine Telenotärztin im Dienst – wir haben hier in den vergangenen Monaten auch mit den steigenden Einsatzzahlen sehr gute Erfahrungen gesammelt und gesehen, dass ein Telenotarzt ca. drei bis fünf Einsätze gleichzeitig begleiten kann, je nach Komplexität der Einsätze“, sagt Schreiner. „Via Internet- oder Telefonverbindung werden die Daten wie zum Beispiel Vitalparameter übermittelt und überprüft, um dann entsprechend beraten zu können.“

„Unsere Notfallsanitäter:innen sind in dem System bereits sehr gut geschult und bekommen Routine in der Verwendung. Sie nehmen es jetzt auch sehr gerne in Anspruch, um sich in etwas unklareren Fällen eine zusätzliche Meinung einzuholen, um ihre Patient:innen optimal versorgen zu können“, betont Landesrettungskommandant Wolfgang Frühwirt, Rotes Kreuz NÖ. „Als Rotes Kreuz Niederösterreich stehen wir für Innovationen und Weiterentwicklungen im Rettungsdienst und setzten uns aktiv damit auseinander, neue Wege zu gehen.“

In Niederösterreich ist das Telenotarztsystem seit November 2020 im Probebetrieb und seit
1. September 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr im Einsatz. Ziel ist es, dass das nichtärztliche Rettungsdienstpersonal am Einsatzort jederzeit in Echtzeit den Telenotarzt bzw. die Telenotärztin in den laufenden Versorgungsprozess einbinden kann. In der Testphase hat sich bereits gezeigt, dass das eine ideale zusätzliche Ressource darstellt, um die präklinische Notfallversorgung weiter zu verbessern bei einer gleichzeitigen Optimierung des Einsatzes der Personalressource.

Wesentlicher Vorteil des Systems ist zudem, dass die Telenotärzt:innen örtlich ungebunden sind – dank der verwendeten Technik ist es nicht notwendig, einen zentralen Arbeitsplatz einzurichten, die Diensthabenden können sich von jedem Ort mit einer guten Internetverbindung mit ihrem Laptop mit dem System verbinden und sofort online gehen, wenn Unterstützung angefragt wird. Jeder Telenotarzt und jede Telenotärztin kann sich damit in das System einloggen, wo er oder sie sich gerade befindet.

Hinzugezogen wird der Telenotarzt/die Telenotärztin vor allem dann, wenn es etwa um die Beratung und Unterstützung der Sanitäter:innen bei nicht kritischen Patient:innen geht. Aber auch, wenn sich der Zustand von Patient:innen plötzlich verschlechtert, kann dieses System das Intervall bis zum Eintreffen des/der nachgeforderten Notarztes/Notärztin verkürzen. Das Hauptgewicht bei den Einsätzen liegt aktuell in der EKG-Beurteilung, außerdem wurden bereits auch mehrere Einsätze durch den Telenotarzt/die Telenotärztin betreut und begleitet, während ein:e Patient:in ins Krankenhaus gebracht wurde.

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