Am Samstag wurde fleißig in die Pedale getreten. Bei „ride and rescue“, bereits zum elften Mal durch den Verein RESCUE – Verein zur Förderung der Notfallmedizin in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Niederösterreich veranstaltet, war nicht nur notfallmedizinisches Können, sondern auch Sportlichkeit gefragt. Denn alle Teilnehmer:innen waren mit Fahrrädern unterwegs, um sich den herausfordernden Szenarien zu stellen. Am Abend hieß es dann: And the winner is …
„ride and rescue“ ist ein internationaler notfallmedizinischer Wettbewerb mit dem Ziel, niederschwellig ein spannendes Fortbildungsangebot für Personen mit Tätigkeiten im Bereich der präklinischen Notfallmedizin zu schaffen. „Seit 2011 verfolgen wir das Konzept, Teams durch das Üben im Rahmen gestellter Notfallszenarien auf die Realität vorzubereiten und verpacken dies in einem Wettbewerb mit dem Motto Spiel, Spaß und Sport“, erklärt Organisator Dr. Berndt Schreiner, Chefarzt und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Roten Kreuzes Niederösterreich. Der sportliche Part: alle Einsatzorte konnten nur per Fahrrad erreicht werden. „Bei den vergangenen zehn Bewerben – COVID-19 hat auch uns jetzt zu einer längeren Pause gezwungen – haben wir insgesamt bereits die Grenze von 1.000 Teilnehmer:innen überschritten. Und auch heuer haben sich 111 motivierte Teilnehmer:innen aus drei Staaten in 29 Teams angemeldet.“
Bei dem eintägigen Bewerb galt es, zwölf Stationen mit realistischen, anspruchsvollen Szenarien aus der präklinischen Praxis zu bewältigen. Start und Ziel lagen in Orth an der Donau, dazwischen mussten rund 45 km per Drahtesel bewältigt werden. Zu den herausfordernden Szenarien zählten unter anderem eine Station in schwierigem Gelände, die nur mit dem Boot erreichbar war – doch bereits während der Fahrt zum Notfallort, mussten die Teilnehmer:innen eine Geburt per Funk anleiten. Vor Ort galt es dann, die Versorgung von Mutter und Kind zu gewährleisten. Bei einem anderen Szenario – einem Unfall Auto gegen Zug – mussten mehrere Personen aus dem Fahrzeug gerettet und versorgt werden. Auch ein Unfall mit einer landwirtschaftlichen Maschine und vieles mehr standen auf dem herausfordernden Programm.
„Unser Ziel ist es, ein niederschwelliges, hochqualitatives Fortbildungsangebot für Personen mit Tätigkeiten in der Notfallmedizin verpackt in einen sportlichen Bewerb anzubieten. Mittlerweile kommen die Teilnehmer:innen nicht nur aus vielen Bundesländern Österreichs, sondern auch aus Deutschland und Ungarn, es besteht also wirklich reges Interesse“, meint Schreiner. „Möglich gemacht wird das Event durch Freiwillige, die in ihrer Freizeit den gesamten Bewerb vorbereiten, abhalten und in jeder Hinsicht unterstützen. Ein wirklich tolles Team ist hier sozusagen ‚am Start‘.“ Neben dem Verein selbst waren das Rote Kreuz NÖ, 144 Notruf NÖ, der Arbeiter Samariterbund NÖ, die Johanniter Unfallhilfe und der Bundesverband Rettungsdienst aktiv mit dabei, die Veranstaltung wurde aber auch von den Freiwilligen Feuerwehren der Region sowie zahlreichen Unternehmen unterstützt.
Tulln, 3. September 2023