Bekämpfung der Armut und Lebensmittelrettung
Ein Schicksalsschlag in der Familie, eine plötzliche Krankheit oder der Verlust des Arbeitsplatzes: Armut kann jeden treffen und es gibt viele Gründe dafür, warum Menschen mit einem geringen Einkommen ihr Auslangen finden müssen. Einkommensschwache und armutsgefährdete Menschen würdevoll zu unterstützen, ist Ziel des Rotkreuz-Marktes, der Waren des täglichen Gebrauches zu einem symbolischen Preis zur Verfügung stellt. Zusätzlich erhalten die gespendeten Waren, die teilweise leichte Verpackungsschäden aufweisen, kurz vor dem Ablaufdatum stehen oder aus Überproduktionen stammen, eine zweite Chance. So retten die oberösterreichischen Rotkreuz-Märkte pro Jahr 540 Tonnen Waren vor dem Müll.
Beste Erfahrungen bei der Unterstützung der Ärmeren
50 freiwillige Helfer:innen sorgen dafür, dass im Rotkreuz-Markt Eferding Menschen, die knapp an oder unterhalb der Armutsgrenze leben, regelmäßig mit Produkten des täglichen Bedarfs versorgt werden können. Drei Schichten sind pro Einkaufsnachmittag notwendig: Die Fahrer holen die Waren von den Kooperationspartnern ab und liefern an den Rotkreuz-Markt in der Ludlgasse. Dort werden die Lebensmittel und Hygieneprodukte von den fleißigen Ehrenamtlichen sortiert, etikettiert und in die Regale geräumt. Anschließend werden die Produkte zu symbolischen Preisen von 14:00 bis 16:30 Uhr verkauft. Der Rotkreuz-Markt hat immer Dienstag und Donnerstag geöffnet.
Die RK-Markt-Mitarbeiter:innen sind überwiegend 60+ und machen mindestens alle zwei Wochen einen Dienst, einige übernehmen sogar fix 2 Dienste pro Woche. „Ihnen gilt auf diesem Weg ein besonderer Dank. Seit 12 Jahren packen sie tatkräftig mit an, um einkommensschwache und armutsgefährdete Mitmenschen würdevoll zu unterstützen“, betont RK-Bezirksstellenleiterin Mag. Michaela Schwinghammer-Hausleithner dankbar.
Wegen wirtschaftlicher Lage immer mehr Menschen im RK-Markt
Der Bedarf an Hilfe steigt kontinuierlich. Die aktuelle Weltlage und die damit verbundenen Preissteigerungen, auch für Lebensmittel, belasten immer mehr und verschärfen die finanzielle Situation von vielen Menschen zusätzlich. Rotkreuz-Märkte versuchen hier Abhilfe zu schaffen, sind aber selbst auf Zeitspenden der freiwilligen Mitarbeiter:innen und Lebensmittelspenden angewiesen, um den immer größer werdenden Bedarf abdecken zu können. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir trotz der aktuellen Herausforderungen für alle Menschen da sein können, die mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und sie bestmöglich zu versorgen.“ erklärt die RK-Bezirksstellenleiterin und betont, wie unerlässlich Hilfe und Unterstützung für sozial Schwache besonders in Krisenzeiten sind.
Fahrer:innen und Mitfahrer:innen dringend für Wareneinbringung gesucht
„Wir brauchen dringend Verstärkung für unser Fahrdienst-Team“, hofft die Rotkreuz-Marktleiterin Heidi Gaisbauer auf neue ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, die damit auch Teil der großen Rotkreuz-Familie werden wollen. „Kernaufgabe unseres Rotkreuz-Marktes sind die Warenabholungen bei den Handelsfilialen und kooperierenden Betrieben“, erzählt die Marktleiterin über ihren Geschäftsalltag und ergänzt: „Denn ohne Warenspenden bleiben die Regale leer.“
„Viele der freiwilligen Rotkreuzmarkt-Fahrer sind seit der Markt-Eröffnung im Jahr 2010 dabei und benötigen nach nunmehr 12 Jahren, auch angesichts des stark steigenden Bedarfes, dringend Verstärkung.“, appelliert Heidi Gaisbauer an interessierte Mitbürger:innen.
Beschreibung und Voraussetzung für die freiwillige Tätigkeit als Rotkreuz-Markt-Fahrer:in
Du bist gerne für andere da und möchtest armutsgefährdeten Menschen helfen?
Pro Dienst sind ca. 5 Stunden (08:15 – ca. 13:00 Uhr) einzurechnen – möglich Dienstag und Donnerstag (außer feiertags). Wie oft in der Woche oder im Monat gefahren wird, entscheidet jede(r) selbst (Einsatzhäufigkeit und Tag flexibel, nach den eigenen Möglichkeiten einteilbar).
Voraussetzung für den freiwilligen Job ist ein gültiger Führerschein der Klasse B, Verantwortungsbewusstsein und körperliche Fitness.
Fahrten immer zu zweit mit Dienstauto (Crafter) zur Einholung der gespendeten Waren bei ca. 24 Kooperationspartnern von Hartkirchen bis Alkoven. Gemütlicher Abschluss der Wareneinbringung mit Kaffee und Jause.
Kontakt
Wer gerne freiwillig im Dienst armutsgefährdeter Mitbürger:innen unterwegs sein möchte, meldet sich bitte unter 07272/2400-25 bzw eva.wurzinger@o.roteskreuz.at bei Frau Eva Wurzinger, Rotkreuz-Bezirkskoordinatorin für Gesundheits- und Soziale Dienste in Eferding.
Foto: Die langjährigen Rotkreuzmarkt-Fahrer Karl Eckmayr, Johann Leinhart und Paul Huemer (von links nach rechts) freuen sich auf Verstärkung