In wenigen Minuten startet die Blutspende-Aktion in der Gemeinde Fraham: Hilde Gumpoldsberger (80) steht zwischen Liegen und Abnahmegeräten. Sie wirft einen prüfenden Blick auf den für die Blutspendeaktion vorbereiteten Saal im Gemeindeamt, wartet auf die Menschen, die in Kürze ihr Blut spenden werden. Viele von ihnen kennt Hilde persönlich – ist sie doch schon überall im Bezirk Eferding herumgekommen. Seit 60 Jahren engagiert sich die Eferdingerin freiwillig im OÖ. Roten Kreuz, war 50 Jahre aktiv im Rettungsdienst und hilft noch heute in vielen weiteren Sparten, wie dem Besuchsdienst, dem Generationencafè, im Rotkreuz-Markt oder in der historischen Sanitätsgruppe. „Seit ich 20 Jahre alt bin, engagiere ich mich im Roten Kreuz. Freiwilliges Engagement ist ein ganz wesentlicher Teil in meinem Leben“, erzählt Gumpoldsberger, die noch lange nicht ans Aufhören denkt. Gute Tage und auch schwierige Ereignisse prägen ihr Engagement und auch die Arbeit der mehr als 24.000 großteils freiwilligen Mitarbeiter im OÖ. Roten Kreuz.
Aus Liebe zum Menschen - Das OÖ. Rote Kreuz feiert heuer sein 130. Bestandsjahr
Vier von zehn Oberösterreichern engagieren sich freiwillig für ihre Mitmenschen. Sie finden Sinn und Spaß in ihrem Leben, sammeln Erfahrungen, schließen neue Freundschaften und fühlen sich als wertvoller Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft. Die Rotkreuz-Mitarbeiter sind ein wesentlicher Teil davon.1891 entstand aus dem „Patriotischen Landeshilfsverein für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns“ und dem „Patriotischen Frauenhilfsvereines für Oberösterreich“ das OÖ. Rote Kreuz. Neun Jahre später kam es zur Gründung des Jugendrotkreuzes. 1930 gründete sich in Linz die „Freiwillige Rettungsgesellschaft“. Der Schwerpunkt der Arbeit des OÖ. Roten Kreuzes lag in dieser Zeit in der Tuberkulosefürsorge. Erst nach Ende des 2. Weltkrieges begann das OÖ. Rote Kreuz nach und nach, ein flächendeckendes Ortsstellennetzwerk mit freiwilligen Mitarbeitern aufzubauen. 1974 wurde die Hauskrankenpflege ins Leben gerufen, 1984 nahm das OO. Rote Kreuz die Rufhilfe in sein Leistungsangebot auf.
Das Bild der Hilfe ändert sich mit dem Wandel der Gesellschaft.
Um allen Anforderungen nachzukommen und die Zukunft positiv mitzugestalten, wächst das Aufgabenfeld für das OÖ. Rote Kreuz. Arbeitszeit und Freizeit verschränken sich zusehends, die Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt und der digitale Wandel beeinflusst die Strukturen für freiwilliges Engagement. Das OÖ. Rote Kreuz ist aktuell mit 87 Orts- und 18 Bezirksstellen flächendeckend vertreten und als „sozialer Nahversorger“ immer und überall zur Stelle. Die überwiegend freiwilligen Mitarbeiter kommen aus allen Gesellschaftsschichten und engagieren sich aus eigener Überzeugung für das Gemeinwohl. Sie leisten pro Jahr rund 3,1 Millionen freiwillige Stunden in den Sparten Rettungsdienst, Mobile Pflege und Betreuung, Katastrophenhilfsdienst, Jugendarbeit, Freiwillige Soziale Dienste, Blutspendedienst, in der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie der Vermittlung von Erste-Hilfe-Kenntnissen an die Bevölkerung. „Menschen, die sich freiwillig engagieren, tragen wesentlich dazu bei, dass wir gemeinsam schwierige Zeiten bestmöglich meistern“, erklärt OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter.
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„Mein Engagement im Roten Kreuz ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens.“ Seit 60 Jahren engagiert sich Hilde Gumpoldsberger freiwillig im OÖ. Roten Kreuz. Credit: OÖRK/Haupt
Hilda Gumpoldsberger (r.) engagiert sich auch in der historischen Gruppe Eferding. Credit: OÖRK