Martin Polak
„Es gefiel mir, plötzlich so viele neue Menschen aller Altersstufen und Erfahrungen zu kennen und mit ihnen eine gemeinsame Aufgabe zu teilen. Man konnte mit jedem in einen SEW steigen und jeder wusste was zu tun ist und wie die Sache läuft.“
Martins Geschichte mit dem Roten Kreuz beginnt mit seiner Entscheidung für den Zivildienst im Jahr 1996. Gemeinsam mit einem Freund wird der Ennser seiner heimatlichen Ortsstelle zugeteilt. Seine erste Ausfahrt, der Heimtransport einer Dialysepatientin aus dem Altenheim, ist Martin noch in ebenso guter Erinnerung wie der gesamte Zivildienst. Und wie er es sich erwartet hatte, war die Zeit als Zivi voller „Action“ mit zahlreichen Notfällen. Sogar bei dem Zugunglück in Arbing war er im Einsatz. „Trotz aller Turbolenzen, die manchmal erst verdaut werden mussten, war es die Kameradschaft der damals ungefähr 90 freiwilligen Kolleginnen und Kollegen und die gute Aufnahme als Zivi, die mich dazu bewogen, als Freiwilliger an der Ortsstelle zu bleiben.“ Solange es ihm die Zeit neben dem Informatikstudium in Linz erlaubt, unterstützt er auch dabei, den 3. SEW in Enns zu etablieren, Als er an einem heißen Juli-Tag im Jahr 2000 überzeugt werden soll, die Aufgabe des Ortsstellenleiter-Stellvertreter zu übernehmen, kann er sich das anfänglich überhaupt nicht vorstellen. Ist er doch erst 22 Jahre alt und zeigt entsprechenden Respekt vor dieser Führungsposition. Doch es kommt, wie es kommen musste und Martin findet sich ab April 2001 in seiner neuen Rolle wieder.
Plötzlich heißt es Entscheidungen zu treffen und Reden zu halten. In den 15 Jahren als Ortsstellenleiter-Stellvertreter lernt Martin viel dazu, geht durch gute wie schlechte Zeiten mit der Ortsstelle. Seinen regelmäßigen Diensten bleibt er all die Jahre treu. Als er 2013 Vater wird, entscheidet er sich, sein Amt nach Ende der Funktionsperiode niederzulegen, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Seit 2016 ist der Sanitäter wieder „nur mehr“ reguläres Mitglied im Rettungsdienst und in der SEG. „Mal sehen, was die weiteren Jahre noch so bringen. Was Führung und die Arbeit mit Menschen angeht, habe ich über die Jahre einiges dazu lernen können, was mir auch im Job oft geholfen hat“, blickt Martin zufrieden zurück.