Familie Mayr nutzt den Herbsttag für eine gemeinsame Bergwanderung. Kurz vor dem Ziel sackt Vater Erwin zu Boden und kann nicht mehr alleine aufstehen. Tochter Sarah kniet sich hin und bemerkt: Ihr Vater ist heute anders als sonst. Sein linker Mundwinkel hängt auffällig herab und das Sprechen bereitet ihm Probleme. Die Tochter vermutet, dass ihr Vater einen Schlaganfall erlitten haben könnte. Sie bittet ihre Mutter, ihn bequem auf die Seite zu legen. Dann wählt sie den Notruf. Statistisch gesehen erleidet alle 20 Minuten jemand einen Schlaganfall. „Da zählt jede Minute. Bei einem Schlaganfall bekommt das Gehirn zu wenig Sauerstoff, das kann zu schweren Folgeschäden bis hin zum Tod führen. Schnelles Erkennen und Eingreifen kann Schlimmeres verhindern und erhöht die Heilungschancen“, sagt Dr. Aichinger Walter, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes. Häufig trifft ein Schlaganfall Menschen über 65 Jahre, jeder fünfte Patient ist aber deutlich jünger.
Wie erkenne ich einen Schlaganfall - Was ist zu tun?
Tochter Sarah spricht mit ihrem Vater. Da die junge Frau im Frühjahr einen Erste-Hilfe-Kurs absolvierte, erinnert sie sich an den FAST-Test:
FAST steht für
- Face (Gesicht): Sarah bittet ihren Vater zu lächeln: Ist das Gesicht einseitig gelähmt oder verzogen? Hängt ein Mundwinkel herunter?
- Arms (Arme): Kann er beide Arme nach vorne strecken bzw. anheben?
- Speech (Sprache): Kann Erwin einen einfachen Satz nachsprechen?
- Time (Zeit): Seit wann bestehen die Symptome/Anzeichen? Zeit ist Hirn!
Bei einem oder mehreren Anzeichen für einen Schlaganfall muss sofort der Notruf abgesetzt werden. In jedem Fall gilt: Die betroffene Person in einer für sie angenehmen Position verharren lassen und den Notruf tätigen. „Erste Hilfe rettet Leben“, meint der Rotkreuz-Präsident weiter. In den Erste-Hilfe-Kursen des OÖ. Roten Kreuzes wird das Erkennen von Schlaganfällen behandelt. Auch wenn zu 99 Prozent nichts passiert. Zu wissen, was im Notfall zu tun ist, lohnt sich zu 100 Prozent. Mehr: www.erstehilfe.at