Zivildiener Stefan Aistleitner (20) aus Luftenberg und Stephan Herbe (19), frischgebackener HTL-Maturant aus Ried in der Riedmark, sprangen am Pfingstsamstag von St. Georgen/Gusen aus zu einem scheinbaren Routineeinsatz für ihre Kollegen der Nachbardienststelle Enns ein. Dort sollte die 32-jährige Ennserin Esther Di Lallo zur Entbindung ihres zweiten Kindes nach Linz gebracht werden. Im Rettungswagen platzte jedoch plötzlich die Fruchtblase und die Wehenabstände verringerten sich rasch. So verständigten die jungen Sanitäter das Notarztteam des NEF2 aus Ansfelden. Der Transport nach Linz ins Spital schien zuerst noch möglich, der Notarzt stieg aber in den Rettungswagen um. Der kleine Noah hatte dann aber beschlossen, nicht mehr zu warten. Bereits nach wenigen Autobahnkilometern setzten bei St. Florian am Pannenstreifen der A1 die Presswehen ein. Nur wenig später erblickte der Bub, bestens begleitet vom Notarzt und den beiden Sanis, mit 52cm Größe und 2.830g Gewicht das Licht der Welt. Mutter und Kind wurden wohlauf nach Erstversorgung in die Linzer Landesfrauen- und Kinderklinik (MC4) gebracht. Dort erfuhren dann auch Vater David und die große Schwester Shiloh vom Schnellstart des Familienzuwachses.
Auch junger Mauthausener hatte es eilig
Zwei Wochen später waren dann Berufssanitäter Dominik Prohaska (27), der künftige Bauingenieur Michael Janko (20) und Marketingstudentin Vanessa Mayrhofer (20), alle Katsdorfer und bei der Rotkreuz-Ortsstelle St. Georgen/Gusen aktiv, sowie Notärztin Dr. Lydia Hametner und Notarzt-Sanitäter Florian Leitner vom NEF Perg als Geburtshelfer an der Reihe. Beide Teams waren alarmiert worden, um Katharina Fernandez-Metzbauer aus Mauthausen auf die Geburtenstation der Barmherzigen Brüder nach Linz zu bringen. Drei Minuten Wehenabstand und kurz zuvor erfolgter Blasensprung machten die Zeit dafür knapp. Mit der Notärztin und dem werdenden Vater an Bord traten die Sanitäter den Weg nach Linz an. Auf Höhe des Bahnübergangs in Pulgarn wollte Antonio Ricardo nicht mehr warten und drängte mitten im Abendverkehr mit vereinter Rotkreuz-Unterstützung auf die Welt. 53 cm groß, 3.650 Gramm schwer, rundum gesund: Notärztin und Sanitäter durften herzlich gratulieren. Nach Erstversorgung ging es dann ins Spital nach Linz, wo das Team der Geburtenstation die junge Familie übernahm.
Bei den aufgrund der Coronavorgaben im Spitalsbereich auf etwas später verschobenen Fototerminen bei beiden Familien konnten Sanitäter, Eltern und Geschwister dann den aufregenden Start des familiären Nachwuchses deutlich entspannter Revue passieren lassen.