Wir sind da Ö Österreich

Reibungslose Rettungskette rettet Skifahrer am Hochficht

Es war ein ganz normaler Skitag am Hochficht im Dezember. Bei der Abfahrt hörte das Herz von Rudolf Pfoser plötzlich auf zu schlagen. Dank einer perfekt ineinandergreifenden Rettungskette überlebte der Sportler. Nur wenige Minuten entschieden über Leben und Tod.

„Wenn es euch nicht gäbe, würde ich jetzt nicht hier sitzen“, bedankt sich Rudi bei seinen Lebensrettern, die ihn ca. 3 Monate nach dem dramatischen Ereignis am Hochficht in Empfang nahmen.

„Der Rudi ist auf einmal nach vorne weggekippt und gestürzt“, beschreibt Ersthelfer Gerhard Trautner die Situation. „Es war komisch, weil er so verdreht dagelegen ist, habe ich zuerst an eine Fußverletzung gedacht“. Ihm und seinem Kollegen Ewald Pfoser war a aber schnell klar, dass es hier um etwas Ernsteres geht. Während Ewald zur Talstation der Reischlbergbahn lief um Hilfe zu holen wurde bereits mit der Herzdruckmassage begonnen.

Markus Mittermüller, er hatte gerade seinen 8. Tag bei den Hochficht Bergbahnen, informierte die Betriebsleitung über den Notfall und wählte auf dem Weg zum Notfallort den Notruf.

Dort waren wechselten sich mittlerweile mehrere Ersthelfer ab. Neben den beiden oben erwähnten führten Reinhold Peherstorfer, als HÄND Fahrer freiwillig beim Roten Kreuz im Einsatz, Edwin Obermüller aus Ulrichsberg und Ludwig Gabriel, Mitarbeiter der Bergrettung Böhmerwald die Herz-Lungen Wiederbelebung durch. Dass ein Mitarbeiter der Leitstelle Linz-Mühlviertel die Maßnahmen unterstützend anleitete, wurde von den Helfern sehr positiv wahrgenommen. „Pumpen, pumpen, pumpen hat er immer wieder gesagt, und uns bei der Frequenz der Herzdruckmassage und beim Anbringen des Defis geholfen“, sagt Mittermüller. Der Laiendefibrillator, der erfolgreich zur Anwendung kam, wurde in der Zwischenzeit von Betriebsleiter Dominik Rabeder vor Ort gebracht.

Die wenigen Minuten, bis das Rote Kreuz Ulrichsberg mit drei Sanitätern am Notfallort eingetroffen ist, kam den Beteiligten wie eine Ewigkeit vor.

Dass an diesem Tag zwei Notfallsanitäter auf diesem Auto Dienst hatten, war ein Glücksfall. Während NFS Jürgen Leitner die Sicherung des Atemwegs und die Beatmung übernahm, setzte Lorenz Riesinger die Herzdruckmassage fort. NFS Stefan Wagner brachte seine Notfallkompetenz zur Anwendung, legte einen Venenzugang und verabreichte unter anderem das bei Wiederbelebungen so wichtige Adrenalin.

Kurz vor Eintreffen des Notarzteinsatzfahrzeuges aus Rohrbach kam mit Dr. Andreas Leitner aus Kollerschlag ein weiterer Profi zufällig dazu.

„Am EKG Monitor des NEF war schon wieder ein Rhythmus sichtbar“, freut sich Wagner über die erfolgreiche Wiederbelebung. Mit dem ebenfalls alarmierten Notarzthubschrauber Christophorus 10 wurde Rudi dann ins Krankenhaus der Elisabethinnen geflogen.

„Es hatte einen Herzstillstand, hat mir der Arzt gesagt. Und dass viele zusammenpassen muss, dass das so ausgeht. Vor allem, die Tatsache, dass die Ersthelfer nicht gezögert haben war für den Ausgang wichtig. Dafür möchte ich mich bei allen beteiligten bedanken.“, zieht der Betroffene, der sich derzeit auf REHA befindet, ein Resümee.

 

Es war eine Rettungskette wie aus dem Bilderbuch, die Rudolf Pfoser sozusagen einen zweiten Geburtstag beschert hat. Auch der Geschäftsführer der Hochficht Bergbahnen, Ing. Mag. Gerald Paschinger ist stolz auf sein Team: „Alle Beteiligten haben tolle Arbeit geleistet, und es hat gezeigt, dass die regelmäßigen Schulungen und die Installation der beiden Defibrillatoren – einer in der Skiarena, der andere in der Talstation Schwarzenberg – sich auszahlen.

"Uns freut es, dass wir beieinander sitzen und es dem Rudi gut geht“, fasst Gerhard Trautner zusammen. „Es war allen klar, dass wir handeln mussten und das haben wir gemacht, ergänzt Ewald Pfoser.

Während die Erste Hilfe Kenntnisse bei Markus Mittermüller als aktiver Feuerwehrmann der FF Auberg im Oktober aufgefrischt wurden, waren die Ausbildungen bei anderen schon länger her. „Schnell und fest auf die Mitte des Brustkorbs drücken. Falsch wäre nur nichts zu tun“, bestätigt Stefan Wagner, er ist als Bezirkslehrsanitäter auch für die Erste Hilfe Ausbildungen zuständig, das richtige Handeln der erfolgreichen Helfer.

Natürlich gibt es mehr Sicherheit, wenn man die Maßnahmen regelmäßig übt, entscheidend ist aber der Mut zu Handeln anstatt zu warten.

Das Rote Kreuz empfiehlt eine Auffrischung der Erste Hilfe Kenntnisse alle 3-5 Jahre. Unser Kursangebot finden sie unter www.erstehilfe.at.

v.l.n.r. Ludwig Gabriel, Gerhard Trautner, Ewald Pfoser, Edwin Obermüller, Rudolf Pfoser, Markus Mittermüller, Jürgen Leitner, Stefan Wagner und GF Mag. Ing. Gerald Paschinger.
wir sind da
Dienstführender Stefan Wagner

Stefan Wagner

Dienstführender
Steinwände 6
4161 Ulrichsberg

+43 7288 67244
stefan.wagner@o.roteskreuz.at
Sie sind hier: