Franz Weingartner nach fast 60 Jahren in "RK-Pension"

Niemand hat gedacht, dass dieser Tag tatsächlich kommt, aber am 30.12.2020 war es so weit: Franz Weingartner hat die "RK-Pension" angetreten.
Er war fast 60 Jahre aktiv als Rettungssanitäter Teil des Teams des Roten Kreuzes Wels. In seinen genau 57 Jahren und drei Monaten leistete er rund 25.000 ehrenamtliche Stunden, war im Rettungsdienst, als Stabsmitglied und als Offizier vom Dienst tätig. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zu ihm aufgesehen und tun es noch. Die Erfahrung, die sich Franz über die Jahre erarbeitet hat, war für viele der Quell des Wissens rund um den Rettungsdienst und das Rote Kreuz allgemein. Für Franz Weingartner selbst war wohl der Sport Quell seines Lebens – meistens war er in den Bergen anzutreffen, entweder mit Wander- oder Skischuhen. Am Mittwoch waren es aber Sicherheitsschuhe, die unser "Ewiger" angezogen hat – Mittwoch war "Dienst-Tag". Kein Wunder, dass das auch sein letzter Tag im Rettungsdienst war. So ganz wird Franz Weingartner der Dienststelle aber wohl nicht fernbleiben können.
Mit der Ära Franz Weingartner geht auch ein Stück Zeitgeschichte verloren – nicht, weil er ein Fossil war, auf keinen Fall – nein, weil Franz erlebt hat, wie Rettungsdienst damals war und wie das Rote Kreuz Wels damals ausgesehen hat. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich an frühere Zeiten erinnern können, werden immer weniger. Die Verweildauer im Roten Kreuz sinkt massiv – nur wenige Jahre bleiben die Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter in der Organisation. Familie, Job, Ausbildung, die Schnelllebigkeit der Welt hinterlassen ihre Spuren und machen die Freiwilligenbindung zu einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts für das Rote Kreuz. Keine Frage: Das Ziel als Verweildauer müssen ja nicht gleich 60 Jahre sein, aber ein paar mehr als jetzt, wären wünschenswert. Das Rote Kreuz Wels arbeitet sehr hart daran seine Mitgliederinnen und Mitglieder langfristig zu binden. Eine Person wie Franz Weingartner wird dennoch wohl nicht so schnell wieder bei der Tür reinschneien und sagen: "da bin ich".
Das Rote Kreuz Wels wünscht Franz Weingartner alles Gute in der „echten“ Pension und weiterhin viel Spaß in den Bergen!
