1991 machten bei der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm zwei junge Pinzgauer Sanitäter gemeinsam Dienst und sammelten dabei neben schönen Erinnerungen vor allem wichtige Erfahrungen für ihre weitere Karriere. Dem Roten Kreuz sind sie treu geblieben: Der eine ist heute Landesrettungskommandant, der andere ein erfahrener Notfallsanitäter und Flugretter. Gemeinsam machten sie auch 2025 wieder Dienst bei der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach.
Sowohl für Landesrettungskommandant Stefan Herbst (53 J.) als auch für Notfallsanitäter und Flugretter Thomas Ferner (51 J.), der zudem die Rotkreuz-Dienststelle in Saalbach leitet, ist die Alpine Ski-Weltmeisterschaft Saalbach 2025 etwas ganz Besonderes.
Begeistert, aber auch nervös
Als Teenager machten sie 1991 gemeinsam Dienst, als diese das erste Mal im WM-Ort stattfand. „Ich war damals 17 Jahre alt und seit fünf Wochen Rettungssanitäter“, erinnert sich der gebürtige Saalbacher Ferner und ergänzt: „Für die WM habe ich mir extra Urlaub genommen und eigentlich jeden Tag Dienst gemacht.“ Der aus St. Martin stammende Herbst hatte schon etwas mehr Erfahrung, doch auch für ihn war die Veranstaltung etwas Besonderes: „Mein Vater war Abteilungskommandant in St. Martin und hatte bei der Organisation des Rettungsdienstes bei der WM mitgearbeitet. So habe ich dann auch die Gelegenheit bekommen, dort Dienst zu machen.“
Wenn man heute mit den beiden spricht, merkt man, wie sehr ihnen diese besonderen Tage im Jänner und Februar 1991 in Erinnerung geblieben sind. Herbst fasst die Umstände des gemeinsamen Einsatzes treffend zusammen: „Zwei Newcomer gemeinsam bei der Weltmeisterschaft. Beide bereits gut ausgebildet, aber noch mit wenig Erfahrung und doch etwas nervös.“
Rückblickend sei aber alles positiv verlaufen und hinterließ bei den beiden jungen Sanitätern einen bleibenden Eindruck. „Ich habe es immer besonders genossen, am Abend durch Saalbach zu spazieren und die coole Atmosphäre zu erleben“, erinnert sich Ferner gerne an dieses Erlebnis zurück.
Mit Polizei und Pfeife
Ein Einsatz ist den beiden besonders in Erinnerung geblieben. Am Weg zu einem Einsatz mussten sie sich mit dem Rettungsfahrzeug einen Weg durch eine größere Menschenansammlung bahnen. Trotz Blaulicht wurden sie kaum wahrgenommen, scheuten sich aber mitten in der Menschenmasse das Folgetonhorn einzuschalten. „Ein aufmerksamer Polizist merkte dies und reagierte sofort: Er ist mit seiner Pfeife im Mund vorausgelaufen und hat uns den Weg freigemacht“, erinnert sich Herbst.
Wieder gemeinsam bei einer Alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach im Dienst
34 Jahre nach dem gemeinsamen Einsatz im Rahmen der Ski-WM 1991 machten Herbst und Ferner wieder gemeinsam Dienst, diesmal bei der Ski-WM 2025 und mit Unterstützung von Thomas‘ Tochter Birgit. Die Freude war bei beiden groß. „Wir haben in den letzten Jahrzehnten schon oft und gut zusammengearbeitet, aber dieser Einsatz war schon etwas Besonderes“, erzählt Ferner und ergänzt: „Zum Glück war es ein weitgehender ruhiger Tag.“ Und so blieb den beiden auch ein wenig Zeit, gemeinsam in den Erinnerungen an 1991 zu schwelgen.
Fotos (c) Rotes Kreuz Salzburg
Foto 1: 34 Jahre nach der letzten Ski-WM in Saalbach verrichteten Thomas Ferner (links) und Stefan Herbst wieder gemeinsam Dienst bei der Ski-Weltmeisterschaft.
Foto 2: Bei der Ski-WM 1991 in seinem Heimatort Saalbach war Thomas Ferner 17 Jahre alt und erst seit fünf Wochen Rettungssanitäter.
Foto 3: Stefan Herbst war bei der letzten Ski-WM in Saalbach 19 Jahre alt und erinnert sich noch gerne an die damaligen Einsätze.
Salzburg, am 15. Februar 2025