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Ein Zuhause auf Zeit: Das Rotkreuz-Grundversorgungsquartier in Wals-Siezenheim

Am 04. April bezogen die ersten 70 Geflüchteten aus der Ukraine das ehemalige Austria Trend Hotel in Wals-Siezenheim, das nun vom Roten Kreuz und dem Samariterbund als Grundversorgungsquartier geführt wird. Mittlerweile leben rund 330 Menschen hier, etwa ein Drittel von ihnen sind Kinder, die mit ihren Müttern, Tanten oder auch Großeltern aus der Ukraine geflohen sind.

Bis zu 450 Menschen können in den Räumlichkeiten des ehemaligen Hotels untergebracht werden, die Konferenzzimmer wurden zu Spiel- und Aufenthaltsräumen adaptiert. Die geflüchteten Menschen erhalten Vollverpflegung und werden rund um die Uhr von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes und des Samariterbunds betreut.

 

Kornberger-Scheuch: „Wir geben ein Zuhause auf Zeit.“
„Nach ihren belastenden Erlebnissen und der anstrengenden Anreise haben die Menschen, die sich entschieden haben, in Salzburg zu bleiben nun endlich die Möglichkeit anzukommen“, sagt Landesgeschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheuch und fährt fort: „Von hier unterstützen wir sie dabei, sich für die kommende Zeit ein Leben aufzubauen und ihren Alltag zu strukturieren. Uns ist es wichtig, dass sie wissen, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind, dass wir ihnen dabei helfen, anzukommen und sich einzuleben.“

 

Sowohl Begegnungs- als auch Rückzugsort
Im Grundversorgungsquartier haben die Vertriebenen nun wieder Privatsphäre und können sich nach der anstrengenden Zeit ihrer Flucht zurückziehen und das Erlebte verarbeiten. Gleichzeitig steht ihnen jederzeit der Austausch mit ihren Landsleuten und die Betreuung durch das Rote Kreuz und den Samariterbund offen.

„Die Menschen brauchen nun Ruhe und Stabilität, gleichzeitig sind natürlich viele Formalitäten zu erledigen“, erklärt Martin Gaisberger, Obmann des Samariterbundes. „Die Menschen können sich hier bis zur Rückkehr in ihre Heimat ein neues Zuhause aufbauen.“

Die Gemeinde Wals-Siezenheim bemüht sich nach Kräften, den ankommenden Erwachsenen und Kinder ein schnelles Einleben zu ermöglichen: „Wir heißen die Menschen in unserer Gemeinde willkommen. Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu helfen, ist enorm, das geht von Spielzeugspenden für die Kinder bis zur Organisation eines regelmäßigen Schulbesuchs“, so Bürgermeister Joachim Maislinger.

 

Panosch: „Helfen wir denen, die alles verloren haben.“
Martin Panosch ist nicht nur Landesdirektor der Wiener Städtischen, die Haupteigentümerin des ehemaligen Hotels neben DONAU Versicherung, Ergo und Wüstenrot, sondern auch Honorarkonsul für die Ukraine in Salzburg. Für ihn sei es daher eine Selbstverständlichkeit gewesen, die Räumlichkeiten bis zur geplanten Generalsanierung zur Verfügung zu stellen: „Das Hotel eignet sich sehr gut auch für eine längerfristige Unterbringung der geflüchteten Menschen und wir sind froh, ihnen ein stabiles Umfeld für den Start ihrer Zeit in Salzburg bieten zu können.“ Er appelliert an die Salzburgerinnen und Salzburger: „Diese Menschen haben in ihrer Heimat alles verloren und möchten dennoch so schnell wie möglich wieder zurück. Öffnen wir unsere Herzen und helfen wir Ihnen durch diese Zeit.“

 

Mayer: „Salzburg hilft gemeinsam.“
Der Vertriebenenkoordinator des Landes Salzburg, Reinhold Mayer, betonte beim Lokalaugenschein im Grundversorgungsquartier in Wals-Siezenheim: „Seit in der Ukraine Krieg herrscht und die ersten Vertriebenen bei uns angekommen sind, ist der Zusammenhalt in Salzburg wieder einmal enorm. Die Hilfe für die Flüchtlinge aus der Ukraine funktioniert Hand in Hand zwischen dem Land Salzburg, den Behörden, allen Hilfs- und Einsatzorganisationen und nicht zu vergessen der Bevölkerung. Wir arbeiten gemeinsam und so professionell wie nur möglich, um den Menschen in ihrer Notlage beizustehen.“

 

Grundversorgung für Vertriebene
Anspruch auf Grundversorgung haben geflüchtete Menschen mit Vertriebenenstatus, wenn sie selbst über keine ausreichenden finanziellen Mittel verfügen. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung eines geeigneten Quartiers beziehungsweise ein finanzieller Zuschuss für private Quartiergeber oder selbst angemietete Wohnungen im Bundesland Salzburg. Weiterführende Informationen dazu auf https://www.salzburg.gv.at/themen/gesellschaft/integration/ukrainehilfe.

 

Foto Credit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto 1: Martin Gaisberger (Obmann des Samariterbunds), Reinhold Mayer (Vertriebenenkoordinator des Landes), Sabine Kornberger-Scheuch (Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes), Martin Panosch (Landesdirektor Wiener Städtische und Honorarkonsul der Ukraine) und Joachim Maislinger (Bürgermeister von Wals-Siezenheim) (von links)

Foto 2: Géza Schulthess, Leiter des Grundversorgungsquartiers, und Sabine Kornberger-Scheuch

Foto 3: Etwa 90 Kinder unter 14 sind derzeit im Grundversorgungsquartier untergebracht

Foto 4: Oksana und ihre Tochter Valerie sind von Butscha über Kiew nach Salzburg geflohen. Oksanas Mann und ihre erwachsene Tochter, die ihren Lebensgefährten nicht zurück lassen wollte, sind in der Ukraine geblieben.

 

Salzburg, 19. April 2022

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Roberta Thanner

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