Das erste Mal seit Beginn der Pandemie konnte das Electric Love Festival heuer wieder in vollem Umfang stattfinden. Täglich waren fast 200 Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter sowie ein Großaufgebot des Roten Kreuzes für die rund 180.000 Gäste im Einsatz.
195 Rettungskräfte mit über 25 Rettungsfahrzeugen, ein eigenes ärztliches Versorgungszentrum mit drei Notärzten, eine eigene Rettungsleitstelle und ein logistisches Großaufgebot – und das jeden der vier Tage: Das Electric Love Festival ist für das Rote Kreuz Salzburg die größte Ambulanz des Jahres.
„Unsere Ambulanz bildet praktisch einen vollständigen Rettungsdienst einer Kleinstadt ab“, erklärt Rotkreuz-Koordinator Stefan Soucek, „dazu kommen die Verpflegung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Logistik der sanitätsdienstlichen Versorgungsstationen sowie die Beobachtung des Geschehens.“
Rund 800 Versorgungen und ausgelassene Stimmung
„Die Gäste waren ausgelassen und friedlich“, fasst Stefan Soucek zusammen, „bis auf die Regenschauer hatten wir perfektes, nicht zu heißes Festivalwetter. Im Vergleich zu 2019, als das Festival das letzte Mal in dieser Größenordnung stattfanden, hatten wir heuer deutlich weniger Versorgungen.“
An fünf Versorgungsstationen auf dem Festivalgelände und den Campingplätzen sowie einem eigenen, mit Notärztinnen und -ärzten besetzten Medical Center wurden über 800 internistischen und chirurgische Versorgungen durchgeführt. 2019 waren es rund 1.500. Über 250 Fälle entfielen dabei auf internistische Notfälle wie Kreislaufprobleme, rund 550 Einsätze gab es wegen chirurgischer Verletzungen wie Verstauchungen, Knochenbrüchen oder Schnittverletzungen.
„Die Organisatoren des Festivals, die anderen Rettungs- und Einsatzorganisationen und das Rote Kreuz haben durch die langjährige Zusammenarbeit ein gutes Vertrauensverhältnis, sodass wir auch in diesem Jahr wieder hervorragend zusammen gearbeitet haben“, zeigt Stefan Soucek sich zufrieden und ergänzt: „Ein großer Dank geht an jede und jeden einzelnen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die dieser Einsatz nicht möglich wäre.“
Personelles und technisches Großaufgebot
Für den fünftägigen Dienst bis zur Abreise der Campinggäste am Sonntag waren pro Tag rund 195 Sanitäterinnen und Sanitäter allen Rettungsbezirken des Landes im Einsatz. Unterstützung erhielt das Rote Kreuz außerdem aus den Rotkreuz-Landesverbänden Ober- und Niederösterreich sowie vom Samariterbund. 25 Rettungs- und Krankentransportwägen und ein Notarzteinsatzfahrzeug waren am Gelände, dazu kamen die Logistik- und Einsatzleiterfahrzeuge.
Neben den Rettungssanitäterinnen und -sanitätern war das Rote Kreuz auch mit einem logistischen Großaufgebot vor Ort. Die Festivalambulanz hat eine eigene mobile Leitstelle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fernmeldetrupps und der Visuellen Lagebilddarstellung unterstützen die Leitstelle sowie die Einsatzleiter.
Die technischen Züge und die Logistikstaffel zeichneten für den Materialtransport und die Infrastruktur der Versorgungsstationen sowie der Einsatzleiterzentrale verantwortlich. Die Feldküche des Roten Kreuzes versorgte die Diensthabenden mit Frühstück, zwei warmen Mahlzeiten und einer Mitternachtsjause.
Wir haben die passende Jacke für dich: Das Rote Kreuz im Live Stream
Das Rote Kreuz Salzburg ist bereits seit dem ersten Electric Love Festival 2013 für die sanitätsdienstliche Versorgung zuständig. Die Organisatoren der Revolution Event AG arbeiten eng mit dem Roten Kreuz zusammen. Diese Zusammenarbeit beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf das Festival. Gemeinsam wurde auch ein Besuchermanagementkonzept für den Ankommens- und Unterbringungsprozess ukrainischer Geflüchteter eingeführt.
Im Live Stream des Festivals haben Notfallsanitäterin Christina Böck und Rettungssanitäter Thomas Hofbauer von ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Rettungsdienst erzählt und Interessierte ermutigt, dem Roten Kreuz beizutreten.
„Ich bin über die Arbeit als Rettungssanitäterin zum Medizinstudium gekommen und möchte Fachärztin für Anästhesie und Notfallmedizin werden. Das Rote Kreuz spielt also eine wichtige Rolle in meinem Leben“, sagt Christina und erzählt weiter, „mir gefällt die Nähe zum Menschen.“
Thomas ist seit seinem Zivildienst beim Roten Kreuz und sagt: „Es ist eine tolle Möglichkeit, seine Freizeit sinnvoll und gleichzeitig mit tollen Kolleginnen und Kollegen zu verbringen.“
Wer sich für die freiwillige Mitarbeit im Roten Kreuz interessiert, kann sich per Mail an freiwillig@s.roteskreuz.at melden.
Foto Credit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto 1 und 2: Pro Tag waren rund 200 Rettungssanitäterinnen und -sanitäter im Einsatz
Foto 3: Christina Böck und Thomas Hofbauer geben backstage einen Einblick hinter die Kulissen des Rettungsdienstes
Foto 4: Stefan Soucek ist der Koordinator des Rotkreuz-Ambulanzeinsatzes am Electric Love Festival
Salzburg, 10. Juli 2022