Starkregen, Hochwasser und ein schweres Zugsunglück mit vielen, teils schwer Verletzten direkt neben der Mur: das ist das Übungsszenario der Großübung „SAMSON 2024“, das die über 300 beteiligten Einsatzkräfte auf das Äußerste fordern wird. Die länder- und organisationsübergreifende Großübung findet am 13. April 2024 im Raum Tamsweg statt. Ziel ist das Trainieren der Zusammenarbeit der beteiligten Einsatzkräfte und Organisationen.
Dutzende Verletzte bei Zugsunglück
Die Übungsannahme: Ein Zug verunglückt auf dem Gleis der Murtalbahn zwischen Tamsweg und Ramingstein. Nach den hohen Niederschlagsmengen der vergangenen Tage führt die Mur Hochwasser. Bei dem Unfall gibt es zahlreiche, teils schwer Verletzte. Ein großflächiger Stromausfall und Ausfall des Digitalfunks erschweren die Einsatzbedingungen zusätzlich.
Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen
Alle Einsatzorganisation sind gefordert, diesen Großunfall unter den erschwerten Bedingungen in enger Kooperation aufzuarbeiten. Gemeinsam sichern die Blaulichtorganisationen die Unfallstelle und beginnen mit der Bergung der verletzten Personen.
Zudem werden Drohnen und Suchhunde eingesetzt, um einen raschen und umfassenden Lageüberblick zu erhalten und allenfalls abgängige Personen aufzuspüren und zu versorgen. Die verletzen Personen werden in die Landesklinik Tamsweg transportiert, welches die Übung nützt, um die internen Abläufe bei Massenverletzungen zu trainieren. Darüber hinaus wird bei der Freiwilligen Feuerwehr Tamsweg ein Betroffeneninformationszentrum eingerichtet. Hier betreut das Rotkreuz-Kriseninterventionsteam alle leicht und unverletzten Personen. Ziel ist es, diese Personen nach der traumatischen Erfahrung des Unfalls psychisch zu stabilisieren.
Rohrmoser: „Sehr fordernde Übung.“
Die behördliche Einsatzleitung bei Übungen wie diesen liegt bei der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg. „Die Übung wird für alle Beteiligten sehr fordernd werden“, so Bezirkshauptfrau Michaela Rohrmoser, die bereits an der Vorbereitung von „Samson 2024“ mitgewirkt hat. „Für uns ist es besonders wichtig in der Krise die handelnden Personen, also die Köpfe zu kennen und nach dem Motto ‚Das beste hoffen und auf das Schlimmste vorbereitet sein‘ wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Übung zu sammeln.“
„Wertvolle Praxiserfahrung“
„Wir haben bewusst ein sehr komplexes und anspruchsvolles Szenario für dieses Zugsunglück entwickelt, um unseren beteiligten Partnerorganisationen wie auch unseren Rotkreuz-Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, wertvolle Erfahrungen in der gemeinsamen Abwicklung eines solchen Einsatzes zu sammeln“, so Herbert Wieser, Chef des Stabes des Roten Kreuzes und Verantwortlicher für die Stabsrahmenübung. „Besonders wichtig ist es, die Erkenntnisse aus der Übung in die künftige Praxis und Zusammenarbeit einfließen zu lassen“, so Wieser weiter.
Teilnehmende Einsatzkräfte und Organisationen:
- Bezirkshauptmannschaft Tamsweg
- Steiermärkische Landesbahn
- Freiwillige Feuerwehren aus dem Lungau
- Bezirkspolizeikommando Lungau
- Österreichische Wasserrettung
- Österreichischer Bergrettungsdienst
- Landesklinik Tamsweg
- Bayerisches Rotes Kreuz
- Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Steiermark
- Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Salzburg
Fotos: (c) Österreichisches Rotes Kreuz bzw. Steiermärkische Landesbahnen
Foto 1: Ziel der Großübung ist das Trainieren der Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte. (Symbolbild)
Foto 2: Bergung von Verletzten aus der Hochwasser führenden Mur. (Symbolbild)
Foto 3: Übungsannahme ist die Kollision zwischen einer Baudraisine und einem Personenzug der Murtalbahn. (Symbolbild)
Salzburg, am 5. April 2024