Die Weihnachtsfeiertage sind für viele Menschen eine besondere Zeit im Jahr. Eine Zeit für Familie und Freunde, zum innehalten und Bilanz ziehen. Für viele Rotkreuz-Helfer:innen, bieten die Weihnachtsfeiertage einmal mehr die Möglichkeit, anderen zu helfen. Neben dem Rettungs- und Krankentransportdienst, sind etwa auch im Pflege- und Betreuungsbereich oder im Jugendrotkreuz zahlreiche Mitarbeiter:innen im Einsatz. Die Mission dabei lautet: Menschen zu helfen, und auch die Feiertage für andere besonders zu machen. Drei von ihnen sollen stellvertretend für viele andere vor den Vorhang geholt werden.
Rettungsdienst zu Heiligabend
Andreas (34 Jahre) aus Mauterndorf ist Rettungssanitäter und engagiert sich seit bald 17 Jahren ehrenamtlich im Roten Kreuz. Für ihn ist es heuer bereits der 15. Weihnachtsdienst im Roten Kreuz. „Ich mache das gerne. Ich bin alleinstehend und melde mich seit Jahren für diesen Dienst. Mein Kollege Walter und ich werden am Heiligabend zudem ein wenig früher mit unserem Dienst beginnen, damit die Kolleg:innen, die mit ihrer Familie feiern möchten, früher nach Hause können“, so Andreas.
Dienste zu Weihnachten seien generell ruhiger als an anderen Tagen. Viele der Einsätze seien Transporte von Bewohner:innen von Seniorenwohnhäusern zu ihren Familien. „Diese Menschen freuen sich ganz besonders uns zu sehen und bedanken sich immer sehr“, erzählt Andreas.
Was er sich für dieses Jahr wünscht? „Eine ruhige Nacht und viele Menschen, die das Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben feiern können“, antwortet Andreas.
Warten auf das Christkind
Stefan (25 Jahre) aus St. Martin bei Lofer ist Jugendgruppenleiter in seinem Heimatort und ebenfalls Rettungssanitäter. Gemeinsam mit den Jugendgruppenkindern verkürzen sie das „Warten auf das Christkind“. Denn zwischen 10 und 14 Uhr können alle Besucher:innen in der Dienststelle St. Martin das Rote Kreuz hautnah erleben und so vergeht die Zeit bis zur Bescherung wie im Flug.
„Wir basteln mit den Kindern, erklären ihnen das Rettungsauto und nehmen uns Zeit für die Besucher:innen. Zudem kann man bei uns an der Dienststelle das Friedenslicht abholen“, berichtet Stefan.
Die Jugendarbeit ist für ihn nicht nur zu Weihnachten eine Herzensangelegenheit. „Es macht mir große Freude, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Zum einen ist es schön, ihnen Erste Hilfe und andere Fertigkeiten beizubringen, zum anderen sind sie mit so viel Freude bei der Sache und ich kann auch von ihnen so viel lernen“, erzählt Stefan begeistert.
Besondere Aufmerksamkeit in der Pflege
Marianne (52) leitet die Mobile Krankenpflege und ist seit über 30 Jahren im Roten Kreuz. In dieser Zeit hat sie selber oft und gerne am 24. Dezember gearbeitet. „Es ist ein ganz besonderer Tag mit einer ganz eigenen Stimmung bei unseren Klient:innen. Manche freuen sich darauf, den Heiligen Abend mit der Familie zu verbringen, für andere ist es ein melancholischer, oft auch trauriger Tag“, erzählt Marianne.
Sie habe sich an diesem Tag daher immer besonders aufmerksam um ihre Klient:innen gekümmert und ein offenes Ohr für die vielen Geschichten gehabt, die ihr erzählt wurden – denn es war ihr bewusst, dass sie bei einigen der einzige Besuch an diesem Tag sein würde. „Für viele Menschen, die wir betreuen, ist Weihnachten nicht mehr so wie früher. Umso wichtiger ist es, dass wir ihnen an diesem Tag besonders viel Aufmerksamkeit schenken“, so Marianne.
Dank an Rotkreuz-Helfer:innen
Rotkreuz-Präsident Dr. Werner Aufmesser freut sich über den Einsatz so vieler Rotkreuz-Helfer:innen, die an den Weihnachtsfeiertagen für ihre Mitmenschen da sind – ob im Rettungsdienst, im Pflege- und Betreuungsbereich, im Migrationsbereich oder als Lichtträger für das ORF-Friedenslicht. „Ich bin sehr dankbar, dass sich in unserer großen Rotkreuz-Familie so viele Menschen engagieren. Gerade in der heutigen konfliktreichen Zeit ist der Zusammenhalt und die Hilfe für andere wichtiger denn je “, betont Dr. Aufmesser.
Das Rote Kreuz Salzburg zu Weihnachten im Einsatz
Von 24. bis 26. Dezember sind in Summe täglich rund 500 Rotkreuz-Mitarbeiter:innen im Einsatz. Davon entfallen auf die 29 Rotkreuz-Dienststellen im gesamten Bundesland pro Tag über 370 Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Notfalldienst, der Großteil davon Freiwillige. Im Pflege- und Betreuungsbereich arbeiten pro Tag mehr als 130 Mitarbeiter:innen in den neun Seniorenwohnhäusern, der Mobilen Krankenpflege und Zuhause Essen. Im Migrationsbereich werden 850 Personen rund um die Uhr von 30 Mitarbeiter:innen betreut.
Fotocredit: Wildbild Freund (Foto 2) & Rotes Kreuz Salzburg (Fotos 1 & 3)
Foto 1: Rettungssanitäter Andreas ist heuer zum 15. Mal ehrenamtlich am Heiligen Abend im Einsatz.
Foto 2: Jugendgruppenleiter Stefan hilft mit, das „Warten auf das Christkind“ zu verkürzen. Dabei wird er von Jugendgruppen-Mitgliedern wie Mona (13) unterstützt.
Foto 3: Marianne, Leiterin der Mobilen Krankenpflege, weiß wie wichtig es ist, den Klient:innen zu Weihnachten besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken.
Salzburg, am 20. Dezember 2023