Ich bin Gerald Muhr und ich bin Bezirksausbildungsleiter für Sichere Einsatzfahrer an der Rotkreuz-Bezirksstelle Knittelfeld.
Schon als Jugendlicher wollte ich immer zum Roten Kreuz gehen, doch es hat einfach damals nicht sein sollen. Das Angebot war nicht das Richtige für mich.
Im Jahr 2007 bin ich dann endlich dem Team Österreich beigetreten und durfte als Figurant an einer Übung teilnehmen. Nun was soll ich sagen, ich habe Geschmack daran gefunden und bin dann am 07.01.2008 ins Büro der Rotkreuz-Bezirksstelle Knittelfeld gekommen um mich anzumelden.
In den vergangenen Jahren durfte ich dann auch einige Ausbildungen/Prüfungen absolvieren.
Der entscheidende Punkt war für mich, als mich nach meiner Prüfung zum Sicheren Einsatzfahrer (SEF) 2009 der amtierende SEF-Bezirksausbildungsleiter gefragt hat, ob ich sein Stellvertreter werden möchte. Dadurch ich sehr gerne mit Fahrzeugen (Führerscheinklassen A, B, C, F, und G) unterwegs bin, mich immer wieder mit Neuerungen in der STVO/KFG beschäftige und ich es liebe, Menschen auf ihrem Weg weiterbringen zu dürfen, sagte ich zu.
Im Jahr 2017 bewarb ich mich dann offiziell um die Stelle des SEF-Bezirksausbildungsleiters bei dem Bezirksstellenleiter, Bezirksgeschäftsführer und dem Bezirksrettungskommandanten. Mit 01. Mai 2018 wurde ich offiziell in dieser Funktion eingesetzt. Die Ausbildung zum Lehrbeauftragten (LBA) für Sichere Einsatzfahrer konnte ich schließlich im Jahr 2019 in Wien erfolgreich abschließen.
Ich bin stolz, meinen Betrag als 48-jähriger Bürger in meinem Wohnort Knittelfeld in der Rotkreuz-Bezirksstelle Knittelfeld leisten zu dürfen.
Was macht man eigentlich als Bezirksausbildungsleiter für Sichere Einsatzfahrer?
Als SEF-Bezirksausbildungsleiter bin ich der Zuständige für die Aus- und Fortbildung der Sicheren Einsatzfahrer in unserem Rotkreuz-Bezirk. Meine Aufgaben umfassen die Umsetzung der Vorgaben des SEF-Landesausbildungsleiters und der geltenden Dienstvorschrift für Sichere Einsatzfahrer. In Abstimmung mit dem Bezirksbildungsbeauftragten gilt es auch Fortbildungen für unsere SEF zu planen, sowie die Aus- und Fortbildungen der Einsatzfahrer zu koordinieren und durchzuführen. Auch alle Anmeldungen für zukünftige SEF sind entgegenzunehmen und, nachdem sie die Ausbildung absolvierten, für die anfallende Prüfung vorzubereiten – geprüft werden SEF immer von externen Bezirksausbildunsleitern. Mir obliegt es auch SEF-Lehrbeauftragte und SEF-Trainer zu ernennen, die selbstverständlich auch aus- und fortgebildet werden wollen. Dazu gehören auch Meetings mit dem bestehenden SEF-Team (LBA und 3 SEF-Trainer) und die Festlegung der Fortbildungsinhalte, die Koordination und Durchführung mit meinem SEF-Team. Auch die Teilnahme an einschlägigen Tagungen und die laufende Fortbildung ganz im Sinne von „train the trainer“ sowie die Organisation und Kommunikation von Prozessanpassungen im Bereich der Aus- und Fortbildung für alle SEF unserer Dienststelle.
Und wie wird man Bezirksausbildungsleiter für Sichere Einsatzfahrer?
Um für diese Funktion in Frage zu kommen sind ein Führerschein der Klasse B (bzw. Klasse C ist von Vorteil), die positiv abgeschlossene Ausbildung und Prüfung zum Sicheren Einsatzfahrer, die Absolvierung einer Tutorenausbildung für ein E-Learning-Tool und schließlich die Ausbildung zum Lehrbeauftragten für Sichere Einsatzfahrer nötig. Schlussendlich liegt es am Bezirksstellenleiter, dem Bezirksgeschäftsführer und dem Bezirksrettungskommandanten, den Bezirksausbildungsleiter für Sichere Einsatzfahrer zu ernennen.
Welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, um Bezirksausbildungsleiter für Sichere Einsatzfahrer zu werden?
Die Grundvoraussetzung ist eine Affinität zur Genauigkeit, Beständigkeit und der Wille, die zukünftigen Einsatzfahrer bzw. die bestehenden Einsatzfahrer bestmöglich entsprechend den Vorgaben aus- und weiterzubilden.
Die persönlichen Voraussetzungen müssen neben dem Respekt und Akzeptanz der verschiedenen Charaktere der SEF-Anwärter bzw. SEF und derer Beweggründe ein hohes Maß an Empathie sein. Auch Gelassenheit, Ruhe, Ausgeglichenheit, Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit sind von Vorteil für diese Funktion.
Fachliche Voraussetzungen zu den bereits im obigen Punkt angeführten, sind die Fähigkeit, Informationen und Notwendigkeiten im Hinblick auf verschiedene Lerntypen weitergeben zu können. Eine Trainerausbildung in der Erwachsenenausbildung ist auch von Vorteil.
Am meisten Spaß an meiner Funktion als Bezirksausbildungsleiter für Sichere Einsatzfahrer bereitet mir:
Als SEF-Bezirksausbildungsleiter darf ich auch SEF-Prüfungen in anderen Bezirken abnehmen. Die damit verbundenen Erlebnisse/Erkenntnisse sind unbezahlbar und fließen in meine Ideen der Aus- und Fortbildung immer wieder ein.
Ich erinnere mich an eine Prüfungssituation in einem anderen Bezirk als der Prüfungsteilnehmer beim Bergabfahren von der Straße rechts abkam und wir dann mit dem Rettungswagen in einer Schräglage zum Stehen kamen. Auf die Frage des Prüfungsteilnehmers „was soll ich jetzt machen“ antwortete ich in meiner gewohnten ruhigen Art „erster Gang, ein wenig Gas und eine wenig links einlenken und GO“. Dann standen wir wieder auf allen „VIEREN“. Die Erkenntnis daraus: die richtige Reaktion auf besonnene Art bewirkt mehr als manch anderes Verhalten.
Neuen Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes rate ich:
Ich durfte als SEF-Ausbilder bereits einiges erleben, ob es die vielen zwischenmenschlichen, administrativen oder die praktischen Tätigkeiten sind.
Mein Ratschlag an Euch ist: bleibt aufmerksam, neugierig und offen für neues/anderes – wer neue/andere Dinge nicht selbst ausprobiert oder sich ansieht kann sich keine positive/negative Meinung bilden.