Wir sind da Ö Österreich

Bezirksgeschäftsführer

Dir. Aldo Striccher, MAS - Bezirksgeschäftsführer - steht vor einer Rotkreuz-Standarte. Er trägt einen Business-Anzug.

Ich bin Aldo Striccher und ich bin Bezirksgeschäftsführer an der Rotkreuz-Bezirksstelle Knittelfeld.

Meine Rotkreuz-Laufbahn habe ich 1988 als freiwilliger Mitarbeiter in Wolfsberg/Kärnten begonnen und ein Jahr später den Zivildienst – damals noch 12 Monate lang – geleistet. Nach meinem Zivildienst bewarb ich mich beim Roten Kreuz in Wolfsberg als beruflicher Mitarbeiter im Rettungsdienst. Mit Jahresbeginn 1993 bewarb ich mich als Bezirkssekretär (heute Bezirksgeschäftsführer) und Bezirksrettungskommandant an der Bezirksstelle Voitsberg-Köflach und übte diese Doppelfunktion bis zur Übernahme der Geschäftsführung an der Bezirksstelle Knittelfeld im Juli 2015.

Eine Besonderheit für mich persönlich ist, dass ich 1965 in dem Krankenhaus in Heiden in der Schweiz geboren bin, in dem Henry Dunant – der Gründer des Roten Kreuzes – seine letzten Lebensjahre verbrachte und 1910 verstarb.

Was macht man eigentlich als Bezirksgeschäftsführer?

Der Bezirksgeschäftsführer ist im operativen Bereich die oberste Instanz an der Bezirksstelle und trägt somit die Gesamtverantwortung. Ihm ist das gesamte Personal – sowohl ehrenamtlich wie auch beruflich und zivildienstleistend (ausgenommen Funktionäre in Ausübung ihrer Funktionstätigkeit) – unterstellt. Schwerpunktmäßig sind es die wirtschaftlichen sowie die personellen Belange an der Bezirksstelle. Obwohl der Bezirksgeschäftsführer vieles delegiert, steht dieser dennoch über allen Leistungsbereichen als letztverantwortliche Person. Eine wesentliche Aufgabe des Bezirksgeschäftsführers ist es, das Bindeglied zwischen dem Landessekretariat, den Abteilungen des Landessekretariates und der Belegschaft an der Bezirksstelle zu sein und die Bezirksstelle in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksstellenleiter zu führen.

Und wie wird man Bezirksgeschäftsführer?

Wenn die Position eines Bezirksgeschäftsführers zu besetzen ist, wird diese betriebsintern wie auch extern ausgeschrieben. Die Bewerbung verläuft analog zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen, wobei bei der Besetzung des Bezirksgeschäftsführers auch darauf geachtet wird, ob diese Position aus dem eigenen Unternehmen besetzt werden kann.
Ich hatte durch die enge Freundschaft der beiden Bezirksstellen Voitsberg-Köflach und Wolfsberg bereits vor vakant werden dieser Position Kontakte zu einzelnen Mitarbeitern der Bezirksstelle Voitsberg-Köflach. Als diese Position zur Ausschreibung kam, wurde mir dies mitgeteilt und so gab ich meine Bewerbung ab. Das Auswahlverfahren wurde an einem Tag durchgeführt, bei dem 16 Bewerber anwesend waren. Von den 16 Bewerbern gingen dann 5 Bewerber in die zweite Runde und zwei in die finale Runde. Nach einer Frage- und Antwortrunde des Gremiums, welches aus 10 honorigen Persönlichkeiten aus dem Bezirk bestand, fiel die Wahl zu Gunsten meiner Person.

Welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, um Bezirksgeschäftsführer zu werden?

Zu meiner Zeit war es von Vorteil, wenn der Bewerber Erfahrung aus dem Rettungs- und Krankentransportbereich mitbrachte. Meiner Meinung nach sollte der Bezirksgeschäftsführer einschlägige Erfahrungen aus dem Rettungs- und Krankentransport, kaufmännisches Grundwissen aus dem Wirtschaftsalltag, wie auch im Bereich der Budgetierung und Bilanzierung sowie Personalführung mitbringen. Eine Führungskraft sollte auch die unterschiedlichen Dynamiken der Ehrenamtlichkeit per se, sowie diese in Kombination mit dem beruflichen Personal wie auch mit den Zivildienern kennen und mit diesen umgehen können.

Am meisten Spaß an meiner Funktion als Bezirksgeschäftsführer bereitet mir:

Ob ich es als Spaß oder als gute und einzigartige Möglichkeit bezeichnen soll, weiß ich nicht – ich bin der Meinung, dass dieser Job jeden Tag neue (manchmal zehrende, fordernde, bereichernde etc.) Herausforderungen unterschiedlichster Art, bereithält. Das tolle ist, dass man aus unendlich vielen Ressourcentöpfen wertvolles schöpfen kann.

Neuen Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes rate ich:

Sie sollten ein gutes Maß an Work Life Balance leben – viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verheizen sich anfangs durch übermütige Dienstbereitschaft sehr leicht.
Ich persönlich unterscheide sehr gerne zwischen einem guten/sehr guten und einem exzellenten Mitarbeiter/Rettungssanitäter. Was bedeutet das für mich? Ein guter/sehr guter Mitarbeiter ist fachlich absolut kompetent, ein exzellenter Mitarbeiter ist fachlich kompetent (vielleicht reichen auch 90%), aber dieser spürt sich in den Menschen hinein und nimmt seine Empfindungen, seine Gefühle wahr und sieht in den Augen dieses Menschen die Erleichterung und die Dankbarkeit, dass es uns gibt – und diese Kombination zwischen fachlicher Kompetenz und Empathie/sozialer Kompetenz macht für mich einen kompletten Mitarbeiter aus.

Sie sind hier: