Ich bin Markus Gschanes und ich bin Bezirksrotkreuzarzt an der Rotkreuz-Bezirksstelle Knittelfeld.
Als gebürtiger Grazer hab' ich dort noch als Schüler im Alter von 17 Jahren freiwillig im Roten Kreuz mitzuarbeiten begonnen. Das war auch ausschlaggebend für die Wahl meines Studiums. Im Jahr 2009 habe ich dann die Ausbildung zum Anästhesisten am LKH Stolzalpe begonnen und bin mit meiner Familie nach Judenburg gezogen. Seit 2011 bin ich als Anästhesist im LKH Judenburg tätig und freue mich mit meiner Aufgabe als Bezirksrotkreuzarzt weiter im Roten Kreuz aktiv sein zu können.
Was macht man eigentlich als Bezirksrotkreuzarzt?
Der Bezirksrotkreuzarzt ist als Teil der Bezirksstellenleitung für alle medizinischen Belange an der Bezirksstelle verantwortlich. Da der Rettungsdienst ein wesentlicher Teil unserer Aufgaben ist, ist diese Funktion durchaus wesentlich. Aus- und Fortbildungen, regelmäßige Überprüfungen ("Rezertifizierungen") und Ansprechpartner für medizinische Fragen sind nur einige Punkte.
Und wie wird man Bezirksrotkreuzarzt?
Unser verstorbener Bezirksstellenleiter hat mich, bei der Zusammenstellung seines Teams für die laufende Amtsperiode gefragt, ob ich diese Funktion übernehmen würde. Letztlich wird man jedoch als Teil der Bezirksstellenleitung im Rahmen der Bezirksversammlung von den Mitarbeitern gewählt.
Welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, um Bezirksrotkreuzarzt zu werden?
Grundvoraussetzung ist es natürlich, ein abgeschlossenes Medizinstudium und das Recht der selbstständigen Berufsausübung als Arzt ("ius practicandi") zu haben.
Vorteilhaft ist es, im Rettungsdienst des Roten Kreuzes verwurzelt zu sein. Meine Erfahrung als Rettungssanitäter (is' zwar schon ein bisserl her – aber die Erinnerung funktioniert noch) ermöglicht es mir, die „Lebenswelt“ des Rettungsdienstes zu verstehen. Selten, aber doch, mache ich auch nach wie vor Dienste auf einem Rettungswagen oder in der Rettungsleitstelle. Derzeit ‚nur‘ in Graz – aber wer weiß...
Meine Mitarbeit im Notarztrettungsdienst gibt mir ein allumfassendes Bild über die Abläufe und die Notfallmedizin im Murtal. Darüber hinaus unterrichte ich gerne. Als Hauptberuflicher (Notarzt) und Freiwilliger kenne ich auch hier beide Seiten und kann, so bilde ich mir zumindest ein, Vor- und Nachteile beider Seiten verstehen.
Am meisten Spaß an meiner Funktion als Bezirksrotkreuzarzt bereitet mir:
Wie bereits erwähnt, macht mir das Unterrichten und Vortragen großen Spaß. Auch die Einsatztätigkeit ist sehr abwechslungsreich und war immer mein größtes Hobby. Vielleicht ein bisschen die notfallmedizinisch-rettungsdienstliche Versorgung im Rotkreuz-Bezirk Knittelfeld mitgestalten zu dürfen ist ein lohnendes Hobby.
Neuen Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes rate ich:
Hab' Freude an dem was Du tust!!! Was wir tun ist anstrengend – viel Wissen und Können, fordernde Einsätze (sanitätsdienstlich, wie psychisch), Nachtdienste ohne Schlaf, auf den ersten Blick "sinnbefreite Umstände", Zwischenmenschliche Krisen, etc. können auf einen zukommen. Da sollte man grundsätzlich Freude an dem haben was wir tun.