Vorsorge ist alles. Vor allem, wenn man der demografischen Entwicklung der Gesellschaft Rechnung tragen will. Was ist, wenn man nicht mehr selbstständig leben kann - sei es wegen Krankheit oder Alter? Diese Frage wird immer zentraler. Im sogenannten Mehrgenerationenhaus in Bad Radkersburg wird ein Pilotprojekt gelebt, das Vorbildfunktion hat. Man lebt selbstbestimmt und genießt in der Einrichtung bei Bedarf die Serviceleistungen, die man benötigt. Alltägliche Sorgen, die in einem großen Eigenheim anfallen, sind somit Geschichte. Die gebotene Barrierefreiheit kickt Stolpersteine einfach aus dem Weg. Warum soll man es sich schwer machen, wenn es auch einfach geht? Eigentlich eine einfache Rechnung. Noch zu früh, darüber nachzudenken? Wer weiß, oft kann es schnell gehen. Fix ist, dass die Infrastruktur ein Modell ist, mit dem es sich schöner leben lässt.
Kernsanierung im Eiltempo
Das alte Rot-Kreuz-Gebäude wurde kernsaniert und erstrahlt in neuem Glanz.
Im Jahre 2008 bekam die Infrastruktur der Einsatzorganisationen in Bad Radkersburg mit dem Bau des modernen Sicherheitszentrums ein neues Gesicht. Schon damals machten sich die Verantwortlichen des Roten Kreuzes Gedanken uber die sinnvolle Nachnutzung des alten Dienststellengebäudes. Erste Pläne hinsichtlich der Errichtung von 18 betreuten Wohneinheiten wurden wieder ad acta gelegt. Im Mai 2012 hat die Bezirksstellenleitung ein völlig neues Nachnutzungskonzept in Auftrag gegeben. Mit dem für das steirische Rote Kreuz einzigartigen Pilotprojekt "Barrierefreies Wohnen - Mehrgenerationenhaus des Roten Kreuzes" trägt die Bezirksstelle Radkersburg der demografischen Entwicklung der Gesellschaft Rechnung.
Umbau in Rekordzeit
In einer Umbauzeit von nur sechs Monaten wurde in Kooperation mit den Architekten Erwin Fuchs und Hans Purkart-hofer eine komplette Kernsanierung durchgeführt. Auf vier Geschossebenen sind acht Wohneinheiten mit Größen zwischen 44 und 74 Quadratmetern entstanden. Bereits vor dem Spatenstich im vergangenen Mai waren alle Wohnungen vergeben. "Das Haus ist eine wahre Perle geworden", zeigen sich Werner Reiter, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Bad Radkersburg, und Bezirksgeschäftsführer Simon Straßgürtl zufrieden.
Text: Markus Kopcsandi (WOCHE Südoststeiermark)