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Das sind die häufigsten Fragen von potenziellen Stammzellspender:innen.

Häufige Fragen zur Stammzellspende

Bei der Stammzellspende geht es nur um die blutbildenden Stammzellen. Aus diesen werden die Zellen des Blutes gebildet: die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport, die weißen Blutkörperchen für die Immunabwehr und die Blutplättchen für die Gerinnung.

Am häufigsten werden Stammzellen bei Blutkrebs (Leukämien) benötigt. Bei Leukämien verdrängen die Krebszellen die gesunden Blutzellen. Das Blut kann daher seine lebensnotwendigen Aufgaben nicht mehr erfüllen. Eine Stammzelltherapie ist oft die einzige Chance auf Heilung. Das Problem dabei: Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen zueinander passende Gewebemerkmale haben, liegt bei nur 1:500.000. Deshalb ist es wichtig, dass sich so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren. Obwohl weltweit rund 41,8 Millionen Personen registriert sind, wird für jede:n zehnte:n Betroffene:n aktuell keine passende Spende gefunden.

  • Personen ab dem 18. und bis zum 35. Geburtstag,
  • mit einem Mindestgewicht von 50 kg,
  • ohne schwerwiegende oder chronische Erkrankungen (z.B. Hepatitis B, HIV-Infektion, Rheumatische Arthritis, Morbus Basedow, Herz-Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus, Epilepsie, Multiple Sklerose, Krebserkrankungen (auch ausgeheilt), Gerinnungsstörungen, chronische Magen- oder Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa, Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion, Einschränkungen der Lungenfunktion wie Asthma bronchiale) können sich als Stammzellspender:innen registrieren.

Genauere Informationen zu Ausschlussgründen sind wochentags während der Bürozeiten unter der kostenlosen Servicenummer 0800 190 190-0 erhältlich.

Eine Spende ist bis zum 55. Lebensjahr möglich, da die Teilungsrate der Blutzellen mit zunehmendem Alter abnimmt und die Stammzellen jüngerer Menschen besser vom Körper der Empfänger:innen angenommen werden. Da zwischen der Registrierung und einer Stammzellspende einige Zeit vergehen kann, ist die Registrierung in Österreich per nationaler Übereinkunft bis zum 35. Geburtstag begrenzt.

Ein Registrierungsset kann online unter www.stammzelle.at angefordert oder bei Registrierungsaktionen vor Ort erhalten werden. Das Set enthält einen Gesundheitsfragebogen und Wattestäbchen zur Bestimmung der Gewebemerkmale mittels Wangenabstrich. Der Abstrich kann selbstständig durchgeführt und zusammen mit dem ausgefüllten Gesundheitsfragebogen entweder im vorfrankierten Kuvert zurückgeschickt oder bei Aktionen abgegeben werden.

Die Auswahl für eine Stammzellspende erfolgt weltweit, um die Chancen auf passende Spender:innen zu erhöhen. Eine Registrierung für eine einzelne, erkrankte Person ist daher nicht möglich – als registrierte:r Stammzellspender:in steht man weltweit für alle Betroffenen zur Verfügung. Sollten die Gewebemerkmale von Spender:in und Empfänger:in übereinstimmen, erfolgt eine Anfrage des internationalen Registers an das Österreichische Rote Kreuz. Danach werden die übereinstimmenden Merkmale nochmals überprüft. Unser Stammzell-Team begleitet die Spender:innen durch den gesamten Ablauf der Spende. Nur etwa zehn Prozent der registrierten Spender:innen werden jemals für eine Spende angefragt und nur bei einem Prozent aller Registrierten kommt es tatsächlich zu einer Spende.

Mit einem einfachen Wangenabstrich werden die wesentlichen Gewebemerkmale bestimmt, die für den Abgleich mit jenen der Empfänger:innen benötigt werden. Das Österreichische Rote Kreuz meldet diese Merkmale – gemeinsam mit Alter und Geschlecht – pseudonymisiert (ohne Bekanntgabe der Identität) an das nationale Register, von wo aus die Daten an das internationale Register weitergeleitet werden. Die Zuordnung erfolgt lediglich über eine Identifikationsnummer. Spender:innen bleiben bis zum 55. Geburtstag aktiv registriert. Eine Deaktivierung passiert nach erfolgter Spende, aufgrund medizinischer Einschränkungen, bei einem Wechsel in ein anderes Register im In- oder Ausland oder auf eigenen Widerruf der registrierten Person.

Es gibt zwei Arten zu spenden:

  • Entnahme aus dem Blut: In über 90% der Fälle werden Stammzellen aus dem Blut gewonnen. Dabei wird Blut aus den Armvenen durch eine spezielle Maschine, den Zellseparator, geleitet. Diese filtert die Stammzellen aus dem Blut und gibt die anderen Zellen wieder zurück. Die Spende dauert etwa 4–5 Stunden und erfolgt meist an einem Tag. Vor der Spende sind Untersuchungen und die Einnahme eines Medikaments über vier Tage nötig, um die eigene Stammzellproduktion anzuregen.
  • Entnahme aus dem Beckenkamm: Nur jede zehnte Spende erfolgt durch direkte Entnahme der Stammzellen aus dem Knochenmark, des leicht zugänglichen Knochen des Beckenkamms. Diese Spende dauert etwa 45–60 Minuten und erfolgt unter Vollnarkose, als kleine Operation. Daher ist eine Übernachtung mit kurzem Krankenhausaufenthalt vorgesehen.

Welche Art der Spende gewählt wird, wird im Vorfeld mit allen Beteiligten abgestimmt.

Die Stammzellspende ist ähnlich einer Blutspende – die gespendeten Stammzellen werden im Körper nachgebildet, und das Blutbild normalisiert sich in der Regel bereits nach wenigen Tagen, spätestens jedoch nach drei Monaten. In dieser Zeit erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen und das Rote Kreuz steht für Rückfragen und weitere Betreuung zur Verfügung. Außerdem werden Spender:innen in das Nachsorgeprogramm aufgenommen und regelmäßig kontrolliert.

Die Spende erfolgt sowohl auf Stammzellspender:innen- als auch auf Empfänger:innen-Seite in pseudonymisierter Form, ohne die Identität offenzulegen. Vom/von der Empfänger:in werden lediglich Geschlecht, Alter und Heimatland an die/den Spender:in weitergegeben.

 

In Österreich ist ein anonymisierter Briefkontakt über das Österreichische Rote Kreuz möglich. Briefe werden zunächst an das nationale Register, die zuständige Stelle der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), weitergeleitet und anschließend an die/den Empfänger:in zugestellt, sofern ein Kontaktwunsch besteht. Nach fünf Jahren kann unter bestimmten Voraussetzungen und auf beidseitigem Wunsch auch ein persönliches Kennenlernen stattfinden.

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