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Tag der offenen Tür

Dringend nötige Präventions- und Beratungsarbeit zum Thema weibliche Genitalverstümmelung: Die FGM/C Koordinationsstelle des Roten Kreuzes Steiermark öffnet zum Weltfrauentag ihre Türen für alle, die sich zum Thema informieren möchten.

Genitalverstümmelung betrifft in Österreich bis zu 11.000 Frauen. Jedes Jahr sind zusätzlich dazu viele Mädchen von dieser Form der Gewalt bedroht. Am 8. und 15. März öffnet die FGM/C Koordinationsstelle des Roten Kreuzes Steiermark ihre Türen für die Öffentlichkeit, um breitenwirksam über das Thema aufzuklären. Alle, die sich zum Thema informieren möchten, können sich dabei mit dem Expertinnenteam der Koordinationsstelle austauschen, erklärt die Projektkoordinatorin Eva Tiefengraber: „Wir möchten Fachpersonal wie Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, Ärzt:innen oder Pflegefachkräfte zum Thema aufklären. Bei uns können sich auch Menschen informieren, die über ihren Bekanntenkreis Kontakt zum Thema Genitalverstümmelung haben. Wir wollen so einerseits dringend nötige Präventionsarbeit leisten und andererseits den bereits betroffenen Frauen bestmögliche Unterstützung bieten.“

FGM/C ist eine besonders schwere Form der Gewalt an Frauen

FGM/C steht im Englischen für Female Genital Mutilation/Cutting. Weibliche Genitalverstümmelung beziehungsweise -beschneidung ist eine besonders schwere Form von Gewalt an Frauen. Die daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme können lebensbedrohlich sein. Das Rote Kreuz Steiermark ist Teil der österreichweiten FGM/C Koordinationsstelle und setzt sich hier in der Aufklärungs- und Beratungsarbeit ein. „Wir sind eine Vernetzungsstelle für betroffene Frauen, gefährdete Communitys, Expert:innen und Fachkräfte. Wir beraten individuell und bieten auch Workshops zu Themen wie Frauengesundheit, mentaler Gesundheit und Gewalt an. Bei uns finden die Betroffenen einen Raum, an dem sie sich gleichzeitig in ihrer Stärke und in ihrer Verletzlichkeit zeigen können“, beschreibt Eva Tiefengraber.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ein Schwerpunkt der Koordinationsstelle ist die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal, da betroffene Frauen sich häufig mit körperlichen Problemen konfrontiert sehen. Im Jahr 2023 wurde dafür eine eigene FGM/C-Ambulanz am LKH Graz eingerichtet. Dort können sich betroffene Frauen zu ihren gesundheitlichen Problemen von Expert:innen beraten lassen. Regelmäßig werden auch Schulungen für pädagogische und psychosoziale Fachkräfte angeboten, um diese für das Thema zu sensibilisieren und damit präventiv zu wirken.

Vielseitige Unterstützung für Frauen

Das Rote Kreuz Steiermark unterstützt Frauen aber auch in anderen Projektbereichen: Bei den FrauenTreffen Ukraine erhalten geflüchtete Frauen Unterstützung bei der Orientierung in Österreich. Dabei können sie ihre Deutschkenntnisse verbessern und sich vernetzen. Frauen mit Kindern werden auch durch die Lernangebote des Roten Kreuzes Steiermark entlastet, da es nach wie vor oftmals Frauen sind, die die familiäre Hauptverantwortung für die Kindererziehung tragen. In den Lernhäusern in Graz erhalten Kinder und Jugendliche Lernunterstützung. So können sie einen positiven Schulabschluss schaffen und damit selbstbestimmt in die Zukunft starten. Damit Frauen selbstbestimmt leben können, brauchen sie auch finanzielle Unabhängigkeit. Deshalb engagiert sich das Rote Kreuz Steiermark auch im Bereich der Arbeitsmarktintegration.

 

Tage der offenen Tür in der FGM/C Koordinationsstelle

8. und 15. März

zwischen 10 und 13 Uhr

FGM/C Koordinationsstelle des Roten Kreuzes Steiermark

Leonhardstraße 41

8010 Graz

 

 

Kontakt FGM/C Koordinationsstelle

Telefon:          +4350144510176

Homepage:    https://fgm-koordinationsstelle.at/

 

Die FGM/C Koordinationsstelle ist ein Zusammenschluss aus dem Österreichischen Roten Kreuz, dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd, den Frauengesundheitszentren Linz und Salzburg und dem Männergesundheitszentrum MEN. Dieses Projekt wird durch das Bundeskanzleramt (ko)finanziert.

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