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Tele-Notärzte verbessern steirische Notfallversorgung weiter

Mit fast 90 Rotkreuz-Dienststellen, 20 Notarzt-Stützpunkten und drei Notarzthubschraubern - zwei davon sind nachtflugtauglich und damit rund um die Uhr einsatzbereit - hat die Steiermark bereits eine sehr dichte Akutversorgung. Damit die entscheidende Ersthilfe noch weiter verbessert wird, steht nun zusätzlich ein virtueller Notarztstützpunkt zur Verfügung. Er steht den Notfallsanitätern des Roten Kreuzes täglich von 8 bis 18 Uhr zur Seite.

Virtueller Notarztstützpunkt für die Steiermark

Der diensthabende Tele-Notarzt kann von Notfallsanitätern in Rotkreuz-Einsatzfahrzeugen zugeschaltet werden, wenn sich während eines Einsatzes herausstellt, dass erweiterte Maßnahmen notwendig sind. 280 Rotkreuz-Einsatzfahrzeuge in der Steiermark wurden dazu nicht nur mit modernsten Mobilgeräten, sondern zusätzlich auch mit neuen Medikamenten-Taschen ausgestattet. Unter Anleitung des Tele-Notarztes werden so die Anzahl der freigegebenen Medikamente und die Kompetenzen der Notfallsanitäter wesentlich erweitert. Auch bei der Wahl des Ziel-Krankenhauses können Tele-Notärzte unterstützen, wenn zur bestmöglichen Behandlung des Patienten besondere Spezialisierungen erforderlich sind.

Ergänzung zum bestehenden System

Dieser virtuelle Notarztstützpunkt ist eine Ergänzung für das bestehende System und kein Ersatz, sodass damit die Rettungskette optimiert wird. Koordiniert und organisiert werden die Dienste des virtuellen Notarztstützpunkts analog zu den bodengebundenen im Auftrag des Landes Steiermark von der GVG (Gesundheitsversorgungs-GmbH). Das Land Steiermark hat auch die finanziellen Mittel für die Software und Mobilgeräte bereitgestellt. 

Siegfried Schrittwieser, Präsident des Roten Kreuzes in der Steiermark: „Durch die Einführung von Tele-Notärzten wird die notfallmedizinische Versorgung in der Steiermark gerade auch in entlegenen Regionen noch weiter gestärkt. Gleichzeitig bietet der Tele-Notarzt unseren Notfallsanitätern wichtige Unterstützung bei kritischen Entscheidungen oder Handlungen. Es zeugt von der großen Innovationskraft des Roten Kreuzes in der Steiermark, dass wir federführend an der gemeinsamen Entwicklung dieses Projekts beteiligt sind. Als Steirer freue ich mich, dass die Bevölkerung und unsere ehrenamtlichen und beruflichen Notfallsanitäter ab sofort auf diese innovative Unterstützung vertrauen dürfen. Die Einführung des Tele-Notarztes ist ein großer Schritt zur noch weiteren Notfallversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger der Steiermark, ganz unabhängig von ihrem Wohnort.“

Das neue System wurde interessierten Medienvertretern von Präsident Siegfried Schrittwieser, Chefarzt Berthold Petutschnigg,Landesrettungskommandant Peter Hansak und dem Projektpartner Land Steiermark am 23. September im Landhaushof vorgestellt.

Ein Praxisbeispiel: 

Ein Rotkreuz-Einsatzfahrzeug wird zu einem vermeintlich harmlosen Einsatz gerufen. Während der Erstversorgung durch einen Notfallsanitäter verschlechtert sich der Zustand des Patienten. Aufgrund seiner Ausbildung weiß er, dass es ärztliche Hilfe benötigt. Er kann nun mittels im Rotkreuz-Einsatzfahrzeug mitgeführten Mobilgerät über eine spezielle Video-Telefonie-Software unmittelbar die diensthabende Tele-Notärztin zuschalten. Im Zusammenspiel mit der Ärztin kann der Notfallsanitäter vor Ort etwa schmerzstillende Medikamente verabreichen. Sollte eine darüberhinausgehende ärztliche Behandlung notwendig sein, haben die Sanitäter bis zum physischen Eintreffen eines nachalarmierten Notarztes ärztliche Unterstützung.

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