JUBILÄUM: 30 JAHRE NOTARZTSYSTEM VOITSBERG

Mit der Indienststellung des zweiten Notarzteinsatzfahrzeuges am Stützpunkt Voitsberg blickt das Rote Kreuz auf eine 30-jährige Geschichte zurück, denn seit 1992 steht der Voitsberger Bevölkerung ein Notarzt zur Verfügung. In den drei Jahrzehnten hat sich natürlich einiges getan.

Die Gründung
Im Jahr 1992 wurde aufgezeigt, dass rund zehn Prozent aller Notfälle eine ärztliche Versorgung vor Ort benötigen. Dies legte den Grundstein für das Notarztsystem, welches durch großartiges Engagement von Prim. Georg Habermann, Dr. Herbert Walch, Bezirkssekretär Karl Edler und Dr. Eduard Schriebl eine neue Ära im Rettungsdienst des Bezirkes eingeläutet hat.

2012: 20-Jahr-Jubiläum
Bis zum Jahr 2012 wurden rund 20.000 Einsätze von den Mannschaften des Notarztwagens absolviert und dabei zahlreiche Leben gerettet. Der Pool an Notärzten und Sanitätern vergrößerte sich dabei fortwährend, auch Ausrüstung und Uniformen waren einer Weiterentwicklung unterworfen.

2014: Umstellung von Notarztwagen auf Notarzteinsatzfahrzeug
Im Zuge einer stetigen Evaluierung von aktuellen Erfordernissen wurde im Jahr 2012 ein halbjähriger Testbetreib mit einem Notarzteinsatzfahrzeug durchgeführt. Im Unterschied zum Notarztwagen, der den Notfallpatienten auch transportieren kann, dient das Notarzteinsatzfahrzeug als Zubringer des Notarztes und seines Equipments. Parallel dazu wird ein Rettungswagen alarmiert, der dann den Transport übernimmt.

Nach Evaluierung des Probebetriebs wurde 2014 als Nachfolger des Notarztwagens das erste Notarzteinsatzfahrzeug in den Dienst gestellt. Der Vorteil, dass der Notarzt nach der Versorgung vor Ort gleich wieder für einen nächsten Einsatz verfügbar sein kann hat gesiegt. In den darauffolgenden Jahren wurde steiermarkweit auf dieses sogenannte Rendezvous-System umgestellt.

Damals und heute
Selbstredend gibt es so einige Unterschiede zwischen den Anfängen 1992 und dem Betrieb heute. War die Ausbildung zum Notfallsanitäter vor 30 Jahren nach nur einem Wochenende abgeschlossen, so umfasst die Ausbildung heute rund 1.000 Stunden theoretische und praktische Ausbildung am Notarztsystem und im Krankenhaus. Auch die Ausrüstung veränderte sich, so wog der Defibrillator in den Anfängen acht Kilogramm und war ein klobiges Gerät mit überschaubarer Anzahl an Funktionen, während der Monitor heute dieselben Parameter wie auf einer Intensivstation messen kann, jedoch mit nur sechs Kilogramm Gewicht. Mit der Ausrüstung des heutigen Notarzteinsatzfahrzeuges kann eine notfall-/intensivmedizinische Versorgung auf der Straße geboten werden, die für viele Patienten lebensrettend ist. In den 30 Jahren wurden rund 30.000 Einsätze absolviert.