Trauer um einen Meister der Reflexion (1936-2024)

Messensee bewegte sich virtuos zwischen den Welten der gegenständlichen und abstrakten Kunst, stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Am 12. September 2024 ist er 88-jährig verstorben.

Jürgen Messensee war ein österreichischer Künstler von internationalem Rang, dessen Werk über sechs Jahrzehnte das Bild der modernen Malerei maßgeblich mitgestaltet hat. Geboren am 18. März 1936 in Wien, studierte er an der Akademie der bildenden Künste und entwickelte schon früh eine unverwechselbare künstlerische Handschrift.

Seine Werke, oft geprägt von einer feinen Balance zwischen Strenge und Sinnlichkeit, beschäftigten sich mit existenziellen Fragen, dem menschlichen Körper, der Vergänglichkeit und dem Spannungsverhältnis zwischen Ordnung und Chaos. Er war ein Meister der subtilen Farbgebung und der grafischen Reduktion, die seine Arbeiten auf eine tiefere, oft introspektive Ebene führte. Sein Schaffen reichte von Gemälden über Zeichnungen bis hin zu Druckgrafiken und Installationen, die in renommierten Museen und Galerien weltweit gezeigt wurden.

Trotz seines internationalen Erfolgs blieb Messensee Wien zeitlebens verbunden, wo er nicht nur als Künstler, sondern auch als Lehrer und Mentor für jüngere Generationen wirkte. Seine kritische Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt und seine klare Haltung zur Autonomie des Künstlers machten ihn zu einer geschätzten und respektierten Stimme in der Kunstwelt.

Jürgen Messensee hinterlässt dem Art Collectors Club eine zarte und für ihn typische Edition „Thaïs vor dem Licht“ aus dem Jahr 2009, von der noch drei Blätter vorrätig sind.

Wir verabschieden uns von dem besonderen Künstler und sprechen seiner Familie unser tiefes Mitgefühl aus.

Weitere Informationen zum Art Collectors Club des Wiener Roten Kreuzes finden Sie hier.