In memoriam Peter Hoffelner
Landesrettungsrat Peter Alfred Hoffelner, ehemaliger Vizepräsident des Wiener Roten Kreuzes, ist am 5. August 2024 für immer von uns gegangen.
Kaum jemand hat das Wiener Rote Kreuz so sehr geprägt wie Peter Hoffelner. Peter wurde am 24. Oktober 1956 in Wien geboren. Er besuchte die Volksschule, die Hauptschule und den Polytechnischen Lehrgang. Nach Abschluss seiner Lehre als Kellner im Hotel Bristol in Wien ließ er sich zum Diplomkrankenpfleger für Kinder- und Säuglingspflege im AKH Wien ausbilden. Von 1980 bis 1982 war er im AKH tätig, danach trat er in das St. Anna Kinderspital ein, wo er bis zu seiner Pensionierung wirkte – unter anderem als Hygienefachkraft und als Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates.
Beispiellose Rotkreuz-Karriere
Es scheint schier unmöglich, alle Rotkreuz-Tätigkeiten von Peter Hoffelner lückenlos aufzulisten. Peter trat 1975 an der Bezirksstelle West dem Österreichischen Roten Kreuz, Landesverband Wien bei. 1976 absolvierte er die Ausbildung zum Sanitätshelfer. Zusätzlich übernahm er erste Tätigkeiten im Katastrophenhilfsdienst. Bereits 1979 – also nur wenige Jahre nach seinem Eintritt in das Rote Kreuz – wurde er in Anerkennung besonderer Verdienste mit der Verdienstmedaille in Bronze ausgezeichnet.
Im Katastrophenhilfsdienst war Peter in vielerlei Hinsicht aktiv – von der Umgestaltung der Notunterkunft „Haus Triest“ über die Mitwirkung bei der Planung und Einrichtung des Katastrophenhilfslagers Inzersdorf bis hin zur Teilnahme an unzähligen Übungen. 1983 absolvierte Peter die Ausbildung „Verpflegung im Katastropheneinsatz“ im Wiener Roten Kreuz. Dem Verpflegsdienst widmete er sich seither mit besonderer Hingabe.
Auch bei Auslandseinsätzen war Peter engagiert – beispielsweise 1991 im Iran (Kurdenhilfe). 1993 leitete er ein Flüchtlingslager im Rahmen der Bosnienhilfe in Wien, 1999 ein Flüchtlingslager im Rahmen der Albanienhilfe (ebenfalls in Wien). 2003 war er als Einsatzleiter des Wiener Roten Kreuzes beim Hochwassereinsatz im Bezirk Perg (OÖ) aktiv.
Bei der EURO 2008 wurde Peter Hoffelner vom Wiener Landeshauptmann mit der Gesamteinsatzleitung des Sanitätseinsatzes in Wien betraut.
Ein Funktionär mit ganz viel Herz
Von 1993 bis 1996 war Peter Bezirksstellenleiter der Bezirksstelle DDr. Lauda. 1994 wurde er zum Katastrophenschutzreferenten des Wiener Roten Kreuzes ernannt.
Von 1995 bis 2000 leitete er ehrenamtlich den Bereich Rettungs- und Krankentransportdienst im Landesverband Wien sowie den Bereich Katastrophenhilfsdienst und Sonderdienste im Österreichischen Roten Kreuz.
1998 wurde er zum Hauptinspektionsoffizier des Wiener Roten Kreuzes ernannt.
2007 wurde Peter zum Landesrettungsrat und Landesrettungskommandant-Stv. ernannt.
Von 2014 bis 2023 war Peter Hoffelner Vizepräsident des Wiener Roten Kreuzes.
Für Peter Hoffelner stand immer das Verbindende zwischen Menschen im Vordergrund. Er genoss organisationsübergreifend hohes Ansehen. Peter war Gründungsmitglied des SanTeams Wien sowie der Vereinigung „4 für Wien“.
Zahlreiche Ehrungen
Für seine besonderen Verdienste um das Österreichische Rote Kreuz wurde Peter Hoffelner vielfach ausgezeichnet – hier einige Beispiele:
- Leistungsabzeichen des Österreichischen Roten Kreuzes in Bronze, Silber und Gold
- Leistungsabzeichen in Bronze des Bayerischen Roten Kreuzes
- Leistungsabzeichen in Silber der Johanniter Unfallhilfe Österreich
- Strahlenschutz Verdienstmedaille in Bronze
- Einsatzmedaille des Landes Wien
- Ehrenpreis der DDr. Hans Lauda-Stiftung (2 Mal)
- Verdienstmedaille für Katastropheneinsatz des ÖRK Generalsekretariats
- Ehrenzeichen in Bronze des ÖRK Landesverbands Salzburg
- Dank und Anerkennung des Polizeipräsidenten in Wien
- Leistungsmedaille in Gold des Arbeiter Samariterbundes Wien
- Verdienstkreuz des ÖRK-Generalsekretariats
- Goldene Johann Strauß Medaille für Verdienste um die Wiener Wirtschaft
- Dank und Anerkennung des Bundeskanzlers der Republik Österreich
- Goldenes Ehrenzeichen um die Verdienste des Landes Wien
- Verdienstorden in Silber der Österreichischen Wasserrettung
- Verdienstkreuz „EU Taranis 2013“ des Landesverbandes Salzburg
Mit schwerem Herzen nehmen wir Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen. Sein plötzlicher und unerwarteter Verlust hinterlässt eine schmerzliche Lücke in unserer Organisation.
Peter war mehr als nur ein ehrenamtlicher Kollege. Er war ein Freund, ein Mentor, für Viele ein Vorbild. Sein Engagement und seine Leidenschaft für die Rotkreuz-Arbeit waren beispiellos. Er schenkte uns seine Zeit, seine Energie und vor allem sein Herz.
Peters Wirken wird über seinen Tod hinaus reichen.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freund*innen.
Präsidium, Geschäftsleitung, Bezirksstellenleitung DDL


Sophia Blank M.Sc.
