Von der Idee des Roten Kreuz beseelt
Als – ehrenamtlicher und damit unbezahlter – Präsident ist Univ.-Prof. DDr. Schöpfer in alle strategischen Entscheidungen des Österreichischen Roten Kreuzes eingebunden und gibt die grundlegende Richtung zur Weiterentwicklung der Hilfsorganisation vor: „Ich werde dabei aber von einem ausgezeichneten Team an Managern unterstützt.“ Besondere Freude in seiner täglichen Arbeit macht ihm „das hervorragende Miteinander“ von hauptberuflichen und freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Ich habe das Gefühl, dass alle Beteiligten auf allen Ebenen von der Idee des Roten Kreuzes beseelt sind.“
Dass die Freiwilligkeit in der modernen, sich immer schneller entwickelnden Gesellschaft immer noch so stark ausgeprägt ist, freut Präsident Schöpfer: „Man sieht, dass selbst in einer Zeit des Egoismus und in einer Welt, in der Oberflächlichkeiten vermeintlich so wichtig sind, der Altruismus immer noch sehr lebendig ist. Es gibt zum Glück viele Menschen, die gern für andere da sind und sich freuen, wenn sie einfach helfen können.“
Hoher Vertrauensindex
Immer wieder wird er auf dem internationalen Parkett auf eine Initiative angesprochen, die Österreich einzigartig auf der Welt macht: „Wir können ja nicht nur auf die Hilfe von rund 75.000 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurückgreifen. Das Team Österreich, unsere Kooperation mit dem ORF, ist ein außergewöhnliches Projekt, mit dem wir durchaus eine Vorreiterstellung einnehmen. Es zeigt, dass man Menschen ansprechen kann, wenn sie in Not- oder Krisensituationen eine konkrete Aufgabe sehen und punktuell helfen wollen.“
Präsident Gerald Schöpfer macht seine Arbeit für das Österreichische Rote Kreuz ungebrochen große Freude – und das nicht nur, weil die heimische Rotkreuz-Organisation international hohes Ansehen genießt. „Ich finde es positiv, dass unser Vertrauensindex so hoch ist. Die Menschen in Österreich haben eine hohe Meinung vom Roten Kreuz.“
Fels in der Brandung
Damit das auch in Zukunft so bleibt, müsse sich die Organisation aber bei allem Traditionsbewusstsein stets weiterentwickeln und selbst den Herausforderungen der Zeit stellen: „Natürlich ist der Klimawandel bei uns ein großes Thema. Bei allen Entscheidungen, die wir treffen, müssen wir immer bedenken: Wie können wir selbst dazu beitragen, die Umweltbelastung möglichst zu minimieren? Ein Schritt, wenn auch ein kleiner, ist zum Beispiel, dass wir unsere Reisetätigkeiten einschränken und verstärkt Videokonferenzen abhalten.“
Woran sich hingegen nichts ändern wird, ist der direkte Kontakt zu jenen Menschen, die Unterstützung benötigen: „Wenn das Rote Kreuz gerufen wird, dann wissen die Leute, dass wir sehr schnell helfen. Ich bin stolz auf unsere Leistungen und darauf, dass unsere Organisation in den vergangenen Jahren all diese Herausforderungen von der Flüchtlingskrise bis zur Pandemie so gut gemeistert hat. In einer Welt voller Unsicherheiten wissen die Menschen, dass sie sich auf das Rote Kreuz verlassen können.“