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Ausstellung Helmut Brandl

Kunst sammeln und Gutes tun!

Der Art Collectors Club bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit, kreativ zu spenden und die Liebe zur Kunst mit sozialem Engagement zu verbinden. Der Erlös aus den exklusiven Drucken kommt der nationalen Katastrophenhilfe des Wiener Roten Kreuzes zugute. 

Agnes Trippel Wiener Rotes Kreuz
Agnes Trippel

Es ist eine Idee mit Mehrwert, so abwechslungsreich und bunt wie das Leben. Mit seinen zweimal jährlich aufgelegten Editionen wirft der Art Collectors Club des Wiener Roten Kreuzes ein Licht auf die heimische Kunstszene. Gleichzeitig bekommen kunstsinnige Menschen die Gelegenheit, mit ihrer Sammlerleidenschaft ganz einfach einen wohltätigen Zweck zu unterstützen: „Die Grundsätze des Roten Kreuzes ergänzen sich hervorragend mit den Ideen der Künstlerinnen und Künstler und dem gesellschaftlichen Charity-Gedanken“, sagt Agnes Trippel, die Leiterin des Art Collectors Clubs: „Wir können die großen Themen der Gegenwart künstlerisch aufarbeiten und gleichzeitig Spenden sammeln.“ 

Keine Pflichten, nur Rechte 
Agnes Trippel hat Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte studiert und danach als Assistentin in der Rechtsabteilung des Österreichischen Roten Kreuzes zu arbeiten begonnen: „Als Freiwillige habe ich mich aber schon nach der Schule als Sanitäterin engagiert. Mich haben das Rote Kreuz und seine Werte schon früh fasziniert.“ Seit 2022 führt sie den Art Collectors Club: „Als dieser Posten ausgeschrieben wurde, habe ich mich natürlich sofort beworben. Ich kann hier so viele Elemente verbinden, die mich faszinieren und kann dabei etwas wirklich Gutes tun.“ 

Zu ihren Aufgaben gehört der Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern ebenso wie zu den Mitgliedern des Art Collectors Clubs. „Die Mitgliedschaft ist kostenlos und beinhaltet keinerlei Pflichten, sondern ausschließlich Rechte und Möglichkeiten.“ Dazu zählt, dass Mitglieder vorab die Gelegenheit bekommen, Blätter aus neuen Editionen zu reservieren: „Wir wollen im Vorfeld nicht zu viel verraten, um den Überraschungseffekt nicht zu verlieren. Aber da jedes Blatt ein Einzelstück mit unterschiedlichen Farbvarianten ist, kann man sich zum Beispiel im Vorhinein ein Exemplar in seinen bevorzugten Farbtönen sichern.“ 

Zein Editions Druck Edith Hausner
Editions Druck "Princesse Charlotte Red Cross” von Xenia Hausner

Kunst für die Katastrophenhilfe 
Die Philosophie des Art Collectors Club, der 2025 sein 30-jähriges Bestehen feiern wird, lässt sich leicht auf den Punkt bringen, sagt Agnes Trippel: „Kunst sammeln und Gutes tun!“ Denn die Blätter gehen durch eine Spende – die steuerlich absetzbar ist – in den Besitz der Sammlerinnen und Sammler über. Für jede Edition wird eine Mindestspendensumme festgelegt, die einerseits auch für Menschen leistbar ist, für die elitäre Kunst oft unerreichbar ist. Und die andererseits den tatsächlichen Wert der Künstlerinnen und Künstler nicht untergräbt.“ 

Die Spenden, die der Art Collectors Club mit seinen Kunst-Unikaten sammelt, kommen der nationalen Katastrophenhilfe des Wiener Roten Kreuzes zugute. „Wir wissen aus zahlreichen Gesprächen mit unseren Mitgliedern, wie gut ihnen unser Konzept gefällt. Denn sie können nicht nur einen guten Zweck unterstützen, sondern bekommen im Gegenzug einzigartige Kunstdrucke, die ihnen noch lange Freude machen.“ 

Abwechslungsreiche Unikate 
Jährlich entstehen ein bis zwei Editionen mit Werken österreichischer Künstler:innen. Sie umfassen eine Auflage von maximal 75 Stück und sind im Normalfall 55 x 40 Zentimeter groß: „Aus dem einfachen Grund, dass viele Sammler:innen uns von Anfang an begleiten und für diese Drucke eigene Sammelmappen angelegt haben. Sie freuen sich, wenn die nächste Edition wieder gut hineinpasst“, erklärt Agnes Trippel. „Aber selbstverständlich haben unsere Künstler:innen ein Mitspracherecht. Herbert Brandl wollte sein Berg-Motiv zum Beispiel deutlich größer gestalten, und natürlich ist das für uns auch kein Problem.“ 

Hergestellt werden die Blätter traditionell in der Druckwerkstatt Zein Editions in einem aufwendigen Verfahren, bei dem zuerst eine Matrize aus dem Gemälde oder der Zeichnung gefertigt wird. Danach werden Druckplatten in unterschiedlichen Farben eingefärbt und nacheinander auf hochwertiges Papier gedruckt. So wird jedes Bild in durchaus anstrengender, stundenlanger Handarbeit zum Unikat. 

Mit Spenden zur Wertanlage

Der Art Collectors Club genießt in der österreichischen Kunstszene einen ausgezeichneten Ruf; Superstars wie Christian Ludwig Attersee, Günter Brus oder Hermann Nitsch, der zwischen 1996 und 2015 gleich fünf Editionen zur Verfügung gestellt hatte, unterstützen mit ihren Werken letztendlich die Arbeit der nationalen Katastrophenhilfe des Wiener Roten Kreuzes. 

Dass deren Editionen längst ausverkauft sind, zeigt einen erfreulichen Nebeneffekt des Art Collectors Clubs. Denn natürlich können die limitierten Werke von Malern wie Peter Pongratz, Martin Schnur und Peter Sengl auch als Wertanlagen gesammelt werden: „Im besten Fall gewinnen Künstlerinnen und Künstler im Laufe ihres Lebens immer mehr an Renommee“, sagt Agnes Trippel. „Und damit steigt der Wert der Blätter.“ 

Bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler wird der Art Collectors Club von Expert:innen namhafter Galerien und Institutionen beraten. In jüngerer Vergangenheit lag der Schwerpunkt auf heimischen Künstlerinnen wie Deborah Sengl (2015), Brigitte Kowanz (2016), Xenia Hausner (2021) oder Billi Thanner und Franziska Maderthaner (beide 2023): „Wir wollen schließlich zeigen, wie hochwertig und vielschichtig die heimische Kunstszene ist.“

Kunstausstellung Helmut Brandl

Grundlegende Werte in der Kunst 
Dem Art Collectors Club ist es im Lauf seiner nun bereits fast 30-jährigen Geschichte gelungen, ein beeindruckendes Archiv bisheriger Arbeiten anzulegen; einzelne Blätter älterer Editionen – zu sehen auf www.roteskreuz.at/wien/artcollectorsclub – können immer noch gegen eine Spende erstanden werden. Prinzipiell haben die Künstler:innen, die ihre Werke kostenlos zur Verfügung stehen, freie Hand bei der Auswahl ihrer Motive. „Nichts läge uns ferner, als jemanden in der Kreativität einschränken zu wollen. Aber wir richten schon die Bitte an alle, dass ihre Arbeiten mit den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes vereinbar sind.“ 

Besonders stimmig ist es für alle Beteiligten, wenn Künstlerinnen wie Billi Thanner in ihrer „Himmelsleiter“-Edition (2023) jene humanitären Tugenden aufgreift, die auch für das Rote Kreuz von großer Bedeutung sind. 33 Begriffe zieren die 33 Stufen ihres Werkes, darunter Anstand, Respekt, Gerechtigkeit und Mitgefühl: „Ihr geht es diesem Projekt um den Weg zum guten Menschen. Und das deckt sich mit unseren Werten – und mit der Idee hinter dem Art Collectors Club. Es geht uns nicht darum, besonders schillernde Society-Events zu kreieren, sondern wollen einfach nur möglichst wirksam Spendengelder akquirieren.“ 

Einladung für Einsteiger:innen 
Im Juni wurde die erste Edition 2024 in der „Galerie nächst St. Stephan“ in der Wiener Innenstadt präsentiert. Agnes Trippel freut sich, dass sich der Neoexpressionist Herbert Brandl in den Dienst der guten Sache gestellt hat – und zwar bereits zum zweiten Mal nach 2001! Der gebürtige Grazer zählt zur Gruppe der „Neuen Wilden“ und wurde 2023 im renommierten Trend-Kunstranking österreichischer Künstler:innen auf Platz 2 (hinter Valie Export) geführt. 

Herbert Brandl war beim manuellen Druck seiner 79,5 x 59 Zentimeter großen Bilder anwesend und von der Produktion sichtlich fasziniert. Sein (namenloses) Projekt für den Art Collectors Club beschäftigt sich – natürlich, möchte man bei seiner künstlerischen so intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema fast sagen – mit Bergen: „Bilder von Bergen haben für mich etwas sehr Beruhigendes. Bei der Arbeit an dieser Edition habe ich an die Himalaya-Region mit ihren bunten Gebetsfahnen auf den Gipfeln gedacht.“  

Die Mindestspende für die 75 Blätter, die im Alugrafie-Verfahren als Unikatgrafik auf 300 Gramm schwerem Büttenpapier gedruckt wurden, liegt bei 2.700 Euro. Was auf den ersten Blick vielleicht teuer klingen mag, für einen Künstler von internationalem Rang aber mehr als angemessen ist: „Unser Antrieb ist ja auch, ein wenig die Hemmungen vor der Kunst und dem Kunstmarkt abzubauen“, sagt Agnes Trippel. „Unser Angebot ist eine Einladung für eine breite Schicht der Bevölkerung, erste Berührungspunkte zur Kunst zu knüpfen.“ Und vielleicht eine eigene Sammlung zu beginnen und damit Gutes zu tun, indem sie mit ihrer Spende die nationale Katastrophenhilfe des Wiener Roten Kreuzes unterstützen. 

Ansprechperson

Art Collectors Club

Agnes Trippel
Nottendorfer Gasse 21
1030 Wien 
0664 / 858 37 87
artcollectorsclub@wrk.at 

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