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WASH

Im Einsatz für sauberes Wasser – und mehr!

Ob Naturkatastrophen oder humanitäre Extremsituationen: Trinkwasser und eine saubere Sanitär- und Hygieneversorgung zählen zu den Grundbedürfnissen der betroffenen Menschen. Wie die WASH-Einheit im Notfall helfen kann, erzählt Georg Ecker. 

Bild: Georg Ecker, Trinkwasserspezialist
Afrika, Ostafrika, Uganda, Mai 2017: In Kamkam betreiben die Rotkreuz-Spezialisten aus mehreren nationalen Gesellschaften eine Trinkwasseraufbereitungsanlage. Mit der ERU WATSAN M40 werden täglich 600.000 Liter Wasser aus dem Nil gepumpt und zu sauberem Wasser aufbereitet. Mit Tankwagen werden sie in die Flüchtlingscamps verteilt.

WASH steht für den englischen Begriff „Water, Sanitation & Hygiene“. Georg Ecker, zuständig für Einsätze im WASH Service Centre des Österreichischen Roten Kreuzes, versucht das umfangeiche Aufgabengebiet im praktischen Kontext zu erklären: „Je nach Bedarf kümmern wir uns in Krisengebieten auf der ganzen Welt um Trinkwasseraufbereitung, Sanitärversorgung und Hygiene-Aufklärung.“

Aus Liebe zum Wasser
Georg Ecker hat sich schon während seiner Schulzeit als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz engagiert. Nach der Matura, sagt der gebürtige Oberösterreicher und Wahl-Wiener, habe er mehrere Bildungswege eingeschlagen und verschiedene Dinge ausprobiert. Seine Begeisterung für das Thema Wasser wollte der ambitionierte Taucher und Tauchlehrer zuerst mit dem Studium der Meeresbiologie institutionalisieren: „Letztendlich habe ich mich aber für Biologie und dabei speziell für die Hydro-Biologie entschieden.“
Nach Abschluss des Studiums war Ecker als Milizoffizier beim Österreichischen Bundesheer unter anderem für Wasseraufbereitungstechnologien verantwortlich – und hat sein Wissen parallel beim Roten Kreuz als freiwilliger Helfer eingebracht. 2014 ist er fix zum Roten Kreuz gewechselt: „Meine Arbeit umfasst einen ausgesprochen interessanten und für mich persönlich sehr lohnenden Aufgabenbereich, der mich mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen zusammenführt.“

Weltweit im Einsatz
Seine Rolle als Krisenmanager führt ihn immer wieder rund um den Globus; zu den Einsatzgebieten zählten Haiti (mehrmals nach dem Erdbeben 2010, und 2012 und 2016 auch nach Hurricanes) ebenso wie die Philippinen (2013 nach dem verheerenden Typhoon Haiyan), die Grenzregion zwischen dem Südsudan und Uganda (während einer Flüchtlingskrise 2017) oder zuletzt die Ukraine. Die Aufgaben vor Ort, sagt Georg Ecker, variieren je nach Katastrophenszenario. Entscheidend ist, „möglichst rasch zu erkennen, welche Schritte als erstes gesetzt werden müssen und sie dann in Absprache mit Partnern vor Ort auch umzusetzen.”
Mitgefühl ist in Extremsituationen nur eine der Eigenschaften, die Georg Ecker und seine Mitarbeiter:innen auszeichnet: „Natürlich hören wir uns die Bedürfnisse der Menschen an, um ihnen zielgerichtet helfen zu können. Aber wir müssen unsere eigenen Emotionen möglichst ausblenden, denn wir sind nur eine limitierte Zeit vor Ort und müssen uns so effizient als möglich auf unsere Arbeit konzentrieren.“
 

Griechenland, Lesbos, Dezember 2020: Rund 7000 Menschen leben derzeit im Camp Kara Tepe auf Lesbos, darunter viele Frauen und Kinder. Sie schlafen in Zelten, trotz der winterlichen Temperaturen und der Regenfälle, die immer wieder zu Überschwemmungen führen. Das Rote Kreuz ist in Kara Tepe im Einsatz, um die Lebensbedingungen der Menschen im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung, sowie die hygienischen Bedingungen zu verbessern.

Eingebunden in internationale Zusammenarbeit
Und diese Arbeit besteht nicht mehr – wie bis zum verheerenden Tsunami 2004 im Indischen Ozean – in erster Linie daraus, sauberes Trinkwasser zu produzieren: „Das machen wir – wie etwa zuletzt in Uganda – immer noch. Aber wir haben mittlerweile erkannt, dass andere Probleme oft vorrangiger sind.“ Zum Beispiel das oftmals ohnehin vorhandene Wasser nicht zu kontaminieren: „Wenn sehr viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben, ist es wichtig, die Sanitärversorgung zu strukturieren, um die Umgebung und das Oberflächenwasser frei von Fäkalien zu halten, und so das Ausbreiten von Krankheiten zu vermeiden. Indem man rechtzeitig genügend und den Bedürfnissen angepasste Latrinen baut, kann man diese gefährliche Schleife frühzeitig durchbrechen und verhindern, dass Fäkalien das Oberflächenwasser verunreinigen – das man sonst wieder aufwändig reinigen müsste.“
Die österreichische WASH-Einheit ist bei ihren Einsätzen immer in die Pläne der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) eingebunden. „Einer der sieben Grundsätze unserer Organisation ist ja die ‚Einheit‘. In jedem Land ist immer nur eine Gesellschaft des Roten Kreuzes oder des Roten Halbmondes zuständig“, sagt Georg Ecker über den Ablauf eines Auslandseinsatzes: „Deshalb reisen wir immer erst dann in ein Krisengebiet, wenn zuvor über die Zentrale in Genf offiziell um Hilfe angesucht wurde. Nur so ist ein koordinierter und nachhaltiger Einsatz gewährleistet.“

Ein Lächeln als Dankeschön
Das WASH-Team koordiniert seine Einsätze vor Ort auch mit anderen Hilfsorganisationen wie Unicef, Caritas oder Ärzte ohne Grenzen: „Unser großer Vorteil ist, dass es im betroffenen Land so gut wie immer bereits eine lokale Organisation gibt, mit der wir eng kooperieren können, nämlich das lokale Rote Kreuz oder der Rote Halbmond des betroffenen Landes. Unser Team besteht aus maximal sechs Personen – und das reduziert sich ab dem zweiten, dritten Monat kontinuierlich. Oberste Priorität ist nämlich auch die Schulung unsere Partner vor Ort, um unsere Arbeit möglichst früh übernehmen und nachhaltig fortsetzen zu können.“
Aber was ist eigentlich der Lohn für den Einsatz von Georg Ecker und seine Kolleg:inn:en? „Erfolgreich ist ein Einsatz, wenn ich merke, dass wir den Menschen helfen konnten. Und wenn dann in solchen oft dramatischen Situationen einfach nur ein Lächeln möglich ist, dann macht uns das sehr glücklich.“ 
 

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Erdbeben, Tsunamis, Hurrikans, Hochwasser und Überschwemmungen: Wir leben in einem Zeitalter der Naturkatastrophen, die an Heftigkeit zunehmen. Die Rotkreuz-Bewegung agiert als weltweites Hilfsnetzwerk mit der zentralen Aufgabe menschliches Leid zu lindern. Ziel der Rotkreuz-Katastrophenhilfe ist es, Menschen in Notsituationen rasch und unbürokratisch zu helfen. Diese Hilfe erfolgt finanziell, materiell und personell. Für die Bewältigung von Großkatastrophen arbeiten Rotkreuz-Experten aus aller Welt Hand in Hand. Spezialeinheiten mit Schwerpunkten wie Gesundheit/medizinische Versorgung, Trinkwasser, Unterkunft, Telekommunikation, usw. funktionieren im Katastrophengebiet wie ein Räderwerk. Mehr Informationen

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