Freiwillige als Individuen wahrnehmen

„Wir sind da, um zu helfen“: Diesen Grundsatz verstehen viele als Auftrag gegenüber unseren Kund:innen und Klient:innen. Aber auch im Kolleg:innenkreis kann oftmals Unterstützung erforderlich sein. Dafür gibt es vielfältige Gründe: Trennung, Krankheit, finanzielle Sorgen oder ein besonderes Vorhaben, wie ein Umzug, eine Abschlussarbeit oder ein E-Bike-Kauf. Suche den Kontakt zu den Freiwilligen und biete bei Bedarf Hilfe und Unterstützung an.
Zeige deine Wertschätzung, indem du für jede:n Freiwillige:n zu bestimmten Anlässen oder einfach so Karten oder individuell gestaltete Dankesbriefe verschickst. Gehe dabei auf ihre Beiträge und Erfolge im Rahmen ihrer freiwilligen Tätigkeit ein. Du kannst bei dieser Gelegenheit zum Beispiel auch Fotos, Süßigkeiten oder sonstige Goodies mitschicken. Sende zu besonderen Anlässen auch an die Familien der Freiwilligen Dankeskarten. Hinter freiwilligem Engagement stehen oft (Ehe)Partner:innen, Kinder, Freunde und Verwandte, die im Alltag unterstützen und oft helfen, die freiwillige Tätigkeit zu ermöglichen. Sag auch ihnen Danke für ihren Einsatz.
Jede:r von uns hat bestimmte Vorlieben, mal gute und mal weniger gute Tage, und manche Dinge können bei uns stärkere Reaktionen hervorrufen als andere. Eine offene Kommunikation und ein unterstützendes Umfeld schaffen die Basis dafür, dass sowohl die Führungskräfte als auch die Freiwilligen sich gehört und verstanden fühlen. Indem du die Bedürfnisse und Stimmungen deiner Teammitglieder anerkennst, förderst du eine positive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Das Rote Kreuz ist eine hierarchische Organisation. Umso wichtiger ist es, trotz der unterschiedlichsten Ränge und Verantwortlichkeiten einander mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen. Diese Haltung trägt dazu bei, dass alle Mitarbeiter:innen, unabhängig von ihrer Position, ihr Potenzial entfalten können und sich wertgeschätzt fühlen.
Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder hat eigene Einstellungen und Werte und verhält sich dadurch ganz individuell. Versuche, diese Vielfalt zu akzeptieren. Denke über die Eigenheiten nach, und vielleicht ergibt sich ein Handlungsfeld, in dem genau diese Eigenheit gebraucht wird. Wenn die Eigenheit das Umfeld stört, suche das ehrliche Gespräch mit der Person.
Mache mit neuen Freiwilligen eine Tour durch das Haus und stelle sie den Kolleg:innen persönlich vor. Zusätzlich können neue Freiwillige auch per E-Mail mit Foto vorgestellt werden und ein Foto mit Namen sichtbar in der Dienststelle angebracht werden.
Danke zu sagen, ist mehr als eine Höflichkeitsfloskel. Sich zu bedanken heißt, anzuerkennen und wertzuschätzen, was wir füreinander tun. Als soziales Schmiermittel bewirkt das Wörtchen „Danke“ beim Empfänger bzw. der Empfängerin, dass er:sie sich ernst genommen fühlt - die eigenen Bemühungen werden honoriert. Für dich selbst hat das Bedanken ebenfalls positive Auswirkungen. Du machst dir dadurch z.B. bewusst, dass es andere Menschen gibt, die dich unterstützen. Wenn du weißt, dass der:die Freiwillige eine andere Erstsprache als Deutsch hat, ist es besonders schön, der Person in ihrer Erstsprache Danke zu sagen.
Freiwillige haben das Bedürfnis, ihre Anliegen auf kurzem Weg weiterzugeben. Geschlossene Bürotüren sind eine Barriere und sollten nur geschlossen sein, wenn es sein muss. Halte sie bitte so oft wie möglich offen.
Lebenswege unterliegen Veränderungen, die sich auf Interessen, zeitliche Ressourcen und Verfügbarkeiten auswirken. Daher ist es ratsam, regelmäßig und aktiv das Gespräch mit den Freiwilligen zu suchen und auf die Veränderungen in ihrem Leben bestmöglich einzugehen. Vielleicht ist eine andere Tätigkeit oder ein anderer zeitlicher Rahmen passender für ihre neue Lebenssituation, oder es soll eine Pause in der freiwilligen Tätigkeit eingelegt werden. Gemeinsam mit den Freiwilligen kann die Situation evaluiert und nach geeigneten Möglichkeiten gesucht werden, um ihre Bedürfnisse und Interessen bestmöglich zu berücksichtigen.