Bereits seit dem Jahr 2009 bietet das Rote Kreuz in Kärnten die Ausbildung zum Hospizbegleiter an. „Bei dieser Ausbildung ist der Leitspruch des Roten Kreuzes „Aus Liebe zum Menschen“ ganz besonders wichtig. Auch im allerletzten Lebensabschnitt, bei der Begleitung von schwer kranken, sterbenden Menschen, soll diese Liebe vermittelt werden“, erläutert Brigitte Pekastnig, die 3. Vizepräsidentin und Referentin für Pflege und Betreuung des Roten Kreuzes in Kärnten.
Angelika Schwilk aus dem Bezirk Hermagor ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospizbegleitung tätig. Die gelernte Einzelhandelskauffrau begleitet mehrere Menschen auf ihrem letzten Weg – und das sehr engagiert. Mehrmals pro Woche verbringt sie bis zu vier Stunden am Nachmittag bei ihren Schützlingen. „Ich habe bei dieser Tätigkeit meine Berufung gefunden. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, dass ich in meiner Freizeit Menschen helfen kann.“ Nachdem sie viele Jahre ihre Eltern gepflegt hatte, wollte sie weiterhin in ihrer Freizeit Gutes bewirken und lies sich beim Roten Kreuz zur Hospizbegleiterin ausbilden. „Es ist ein sehr emotionaler Weg, den man bei der Ausbildung beschreitet, aber es kommt so viel zu einem zurück“, erzählt die begeisterte Großmutter, die zusätzlich auch oft auf ihre vier Enkelkinder aufpasst. Wenn Angelika Schwilk allerdings für das Rote Kreuz unterwegs ist, wissen auch die Enkelkinder, dass ihre Oma ganz in ihrem Ehrenamt aufgeht. „Das ist meine ganz persönliche Zeit, die ich hier investiere. Die Kommunikation mit meinen Klienten findet auf einer ganz speziellen Ebene statt. Viele können ja gar nicht mehr sprechen, kommunizieren durch Gestik und Mimik.“ Die Hospizbegleiterin freut sich immer sehr über die Rückmeldungen, die sie erhält, von den Klienten selbst, aber auch von deren Familien, die sie mit ihren Besuchen unterstützt. Denn einige ihrer Klienten werden zu Hause gepflegt und die Zeit, die sie investiert, ist für die pflegenden Angehörigen spärliche und wertvolle Freizeit. Von einer 95jährigen Dame, die sie betreute hörte sie oft: „Sie sind mein Engel!“. Angelika Schwilk geht bei solchen Kommentaren das Herz auf: „Die Menschen sind so dankbar, dass jemand da ist, auch außerhalb des Familiengefüges, der Ansprache bietet.“ Ein 71jähriger Klient verlässt sich ganz auf sie: „Er singt unheimlich gerne, ich musste ihm versprechen, wenn er selbst nicht mehr singen kann, dann singe ich für ihn!“. Diese Momente sind es, die die freiwillige Hospizbegleitung und die Zeit die die tatkräftige Freiwillige damit verbringt so wertvoll machen.
Im Februar 2023 bietet das Rote Kreuz übrigens erneut die Ausbildung zum/r Hospizbegleiter*in an. Interessierte können sich jederzeit unter hospiz@k.roteskreuz.at oder per Telefon unter 050 9144-1064 melden.
Foto (KK)Rotes Kreuz : Angelika Schwilk