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Tag der Freiwilligkeit

Am 5.12., dem internat. Tag des Ehrenamtes stellen wir stellvertretend eine Freiwillige aus einem Leistungsbereich vor, der sonst nicht so im Rampenlicht steht.  

Heidi Staudacher, Bezirkskoordinatorin Hospizbegleitung Spittal/Drau
Staudacher Heidi, Hospiz-Bezirkskoordinatorin in Spittal/Drau

Sie kommen aus den unterschiedlichsten Berufen, sind Schüler, Studenten oder bereits in Pension. Ihre Biografien mögen verschieden sein, was unsere Freiwilligen verbindet ist ihr soziales Engagement. Sie setzen sich für diejenigen ein, die in unserer Gesellschaft Hilfe brauchen.

Stellvertretend für die über 3.300 Freiwilligen beim Roten Kreuz in Kärnten möchten wir heute Heidi Staudacher, freiwillige Hospizbegleiterin und Bezirkskoordinatorin unserer Hospizbegleitung im Bezirk Spittal/Drau vorstellen und sie mit ihren eigenen Worten erzählen lassen, was ihre Motivation für die ehrenamtliche Tätigkeit ist und was sie daran so mag.

Meine Motivation

Was man gerne macht, macht man gut. Ehrenamtliche Hospizarbeit bedeutet für mich, den Schwerstkranken und deren Angehörigen in der Zeit der Erkrankung und auch in Zeiten der Trauer mit Wertschätzung, Aufrichtigkeit, Respekt und mit Würde einfühlsam zu begegnen.

Ich habe schon aus Lieblingsbüchern vorgelesen, oder aus der Tageszeitung. Oder mal schöne Musik aufgelegt, auch selbst gesungen. Wenn es der Gesundheitszustand zulässt, kann man noch spazieren gehen, gemeinsam in der Sonne sitzen. Aber oft reicht es auch, einfach nur die Hand zu halten.

Wir gehen zu den Menschen heim, aber begleiten auch Sterbende, die in Altenheimen leben und haben auch Einsätze in Krankenhäusern und auf Palliativstationen. Schon durch meine berufliche Tätigkeit habe ich keinerlei Berührungsängste, kann gut zuhören und Zeit schenken. Gerade in der letzten Lebensphase ist es sehr wichtig, psychische, soziale und spirituelle Begleitung anzubieten und dabei niemanden aus finanziellen, religiösen oder ethnischen Gründen von der Betreuung auszuschließen.

Ein Geschenk

Durch diese Tätigkeit wird man auch selbst beschenkt, durch ein Lächeln, Freude, Wertschätzung und Dankbarkeit. Es überrascht mich immer wieder, wie viel Vertrauen und Dankbarkeit ich bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Hospizbegleiterin beim Roten Kreuz erlebe, wenn ich ein wenig Freude in das Leben Schwerstkranker bringe, Zeit und Zuwendung schenke, sei es durch Gespräche oder manchmal auch einfach nur durch meine Anwesenheit. Und es ist nicht immer alles traurig - es wird auch gelacht!

Anerkennung als Dank

Eine mir entgegengebrachte Wertschätzung, die ich nie vergessen werde, möchte ich gerne mit euch teilen. Als die Tochter einer von mir begleiteten 104jährigen Dame mich umarmte und meinte: „Danke, ich wusste gar nicht, dass das Sterben meiner Mama so schön sein kann“, da wusste ich, es gibt nichts Schöneres „als jemanden meine Zeit zu schenken!“

Positiv durch diese herausfordernde Zeit

Auch der Aspekt ein Teil einer „großen Familie“ zu sein, sei es für ein Gespräch oder ein einfaches Füreinander da sein. Gerade jetzt, wo Kontakte so schwierig geworden sind, ist jede zugewandte Begegnung – auch mit Abstand, sehr wichtig und ein Lichtblick. Als Koordinatorin der Hospiz- und Trauerbegleitung vom Roten Kreuz waren die ersten Wochen der Corona-Pandemie sehr herausfordernd. Rasch Möglichkeiten zu finden, um auch ohne physischen Kontakt, kranken und sterbenden, oder trauernden Menschen Unterstützung zu bieten. Dabei kam neben den Telefonaten, SMS, WhatsApp auch das E-Mail Schreiben zum Einsatz. Mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Blumen und selbstgebackenem Kuchen, fanden die Mitarbeiter*innen  kreative Wege der persönlichen Begleitung.

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