Als Nationale Gesellschaft hat der Afghanische Rote Halbmond nach wie vor uneingeschränkten Zugang zu den am schlimmsten betroffenen Gebieten. Mit der Unterstützung der Föderation und des IKRK laufen die Programme in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Nahrungsmittelhilfe und Grundsicherung (auch durch Bargeld), sowie zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie unermüdlich weiter.

Derzeit unterstützt der Afghanische Rote Halbmond insgesamt 140 Gesundheitseinrichtungen. Dazu kommen 36 mobile Gesundheitsteams, die – bestehend aus Ärzten, Hebammen und anderem medizinischen Personal – die Versorgung der Bevölkerung in den entlegensten Landesteilen sichern. In einem COVID-Spital in Kabul können bis zu 20 Patient_innen intensivmedizinisch behandelt werden; Platz ist insgesamt für 50. Dazu stehen Beatmungsgeräte und Sauerstoff bereit.

In unterstützten Spitälern konnte das IKRK gemeinsam mit dem Afghanischen Roten Halbmond allein seit Juni 40.000 Verletzte behandeln. Unerlässlich sind auch die 7 Orthopädischen Zentren, die von den Rotkreuz-Rothalbmond Partnern betrieben werden. Hier werden Prothesen für die Opfer von Landminen und Sprengsätzen (darunter viele Kinder) produziert, angepasst sowie physiotherapeutische und psychosoziale Unterstützung zur Verfügung gestellt. Allein im ersten Halbjahr 2021 wurden so 79.953 Menschen behandelt, 7.138 davon waren neue Patient_innen.

Eine der größten Sorgen derzeit ist allerdings die Grundversorgung im Land, speziell in Hinblick auf die anhaltende Dürre, durch die fast die Hälfte des Landes von Ernteausfällen und Wasserknappheit betroffen ist. Über 400.000 Menschen wurden zudem aufgrund der Kampfhandlungen vertrieben, die Elektrizitäts- und Wasserversorgung in vielen Gebieten wurde beschädigt. Das IKRK-Programm ist auch in dieser Hinsicht tätig: Im Rahmen des Appeals werden insgesamt 21.600 Menschen finanziell unterstützt, was ihnen ermöglicht, ihre grundlegendsten Bedürfnisse abzudecken. Weitere 267.000 werden durch Maßnahmen zur Verbesserung und Sicherung der Wasserversorgung abgedeckt.

All das stellt nur einen kleinen Auszug der Interventionen dar, die die lokalen Rotkreuz- und Rothalbmond Partner jeden Tag vor Ort leisten.