Sandra Tripunovic aus Bar, Montenegro, ist pflegende Angehörige. Seit vielen Jahren pflegt sie ihren Bruder, der an einer psychischen Erkrankung leidet. Zuvor hat sie 10 Jahre lang ihren Vater bis zu dessen Tod im Alter von 93 Jahren betreut. Ihre verantwortungsvolle Tätigkeit in der Marketingbranche gab sie auf, um sich ihrer Familie widmen zu können. Finanzielle oder sonstige Unterstützung erhält sie jedoch nicht.
„Am besten gefällt mir der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen – dadurch fühle ich mich mit meinen Sorgen und Ängsten nicht alleine gelassen – dafür bin ich sehr dankbar“, erzählt Sandra über die Unterstützung, die sie im Community Care Center des Roten Kreuzes erhält. Dort erzählt sie Beratung zu finanziellen und organisatorischen Fragen und kann an Angeboten zur Gesundheitsförderung und Bewegungsprogrammen teilnehmen.
Das Rote Kreuz spielt eine wichtige Rolle in der Unterstützung pflegender Angehöriger.
In Georgien beispielsweise werden lediglich drei Prozent des Bedarfs an mobiler Pflege abgedeckt. Neben dem Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen fehlen oft auch klare Standards und Vorgaben durch den Staat. Das Rote Kreuz bietet daher etwa Schulungen zu Demenz und Erster Hilfe an und fördert den Austausch in Selbsthilfegruppen.
„Der Einsatz für pflegende Angehörige ist mittlerweile ein wichtiger Teil unserer Rotkreuz-Arbeit geworden. Wir sind täglich bei den Menschen und wissen, wo die Probleme liegen und wo es Verbesserungsbedarf gibt“, betont ein Vertreter des Roten Kreuzes.