Sie schauen hin, wenn andere wegsehen und sind zur Stelle, wenn Menschen Hilfe brauchen.
In einer Zeit großer Herausforderungen, wird das Engagement Freiwilliger immer notwendiger. Es sind Menschen wie Dominik Neuwirth und Alexander Kühleitner aus Frankenmarkt, die zur Stelle sind wenn jemand in Not ist und Hilfe braucht. Ihr Werdegang beim Roten Kreuz zeigt, wie Freiwilligkeit verbindet und wie jeder von uns zu einer gelingenden Gesellschaft beitragen kann.


Schon während des Zivildienstes beim Roten Kreuz hatte Alexander Kühleitner entschieden, danach als freiwilliger Rettungssanitäter in Frankenmarkt zu bleiben. Aus Bekanntschaften waren bereits gute Freunde geworden. Der 25-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, wenn rasch Erste Hilfe geleistet wird. Kurz nach Ende des Zivildienstes kam er zu einem schweren Verkehrsunfall dazu: „Ich konnte durch meine Ausbildung und Erfahrung im Rettungsdienst sehr rasch und richtig handeln. Zeit spielt bei Hilfe in Notfällen oft eine sehr bedeutende Rolle.“ Auch Dominik Neuwirth hat in Frankenmarkt schon viele Freundschaften geschlossen: „Dass ich in der Zeit des Zivildienstes etwas Sinnvolles machen wollte, war mir schon lange klar. Dann kam noch der Schlaganfall meiner Mutter hinzu. So fiel mir die Entscheidung, den Zivildienst beim Roten Kreuz in Frankenmarkt zu machen, leicht.“
Schöne Momente und schwere Stunden schweißen zusammen
Kühleitner ergänzt: „Im Vordergrund steht auf jeden Fall Menschen zu helfen, egal ob es sich um eine Fahrt ins Krankenhaus zur Kontrolle handelt, oder bei herausfordernden Notfällen, bei denen ein Menschenleben zu retten ist. Das Gefühl der Dankbarkeit, das man von den Patienten und ihren Angehörigen bekommt, macht einen am Ende des Tages glücklich.“ Beide haben noch keinen Moment bereut, beim Roten Kreuz angefangen zu haben. In vielen Situationen konnten sie feststellen, dass es gut tut zu helfen, wenn andere in Not sind. „Man ist beim Helfen nicht allein. Gemeinsam erleben wir schöne, besondere Momente, aber auch schwere Stunden. Das schweißt zusammen und zeigt uns einen wertvollen Sinn in unserem Dasein. In meiner Zeit hier beim Roten Kreuz durfte ich schon viele verschiedene Persönlichkeiten kennenlernen und viele Situationen bestehen. Das bereichert mein Leben ungemein“, zieht Neuwirth Bilanz.
Freiwilligkeit hat einen unschätzbaren Wert und kann das Leben verlängern
6 von 10 Oberösterreicher:innen engagieren sich freiwillig – 23.900 davon beim OÖ. Roten Kreuz. Gemeinsam mit ihren beruflichen Kolleg:innen kommen sie aus allen Teilen der Bevölkerung und ermöglichen Leistungen, die es sonst nicht gäbe. Sei es im Jugendrotkreuz, im Rettungsdienst, in der Betreuung armutsgefährdeter Menschen, bei Essen auf Rädern, im Besuchsdienst oder im Einsatz für Bildung und Chancengerechtigkeit. Ihr gemeinsames Engagement macht Mut. Zugleich vermittelt es Sinn, gibt Sicherheit, bereichert die persönliche Entwicklung, erweitert den Erfahrungsschatz und macht Menschen zu systemrelevanten Persönlichkeiten einer solidarischen Gemeinschaft. Studien zufolge kann freiwilliges Engagement sogar das eigene Leben verlängern und helfen, Schicksalsschläge besser zu überwinden. „Wer freiwillig für andere da ist, sichert nachhaltig Hilfe und profitiert auch selbst davon“, sagt OÖ. Rotkreuz-Präsident Gottfried Hirz.
Freiwillige sichern ein engmaschiges Netzwerk der Hilfe
Um zur Stelle zu sein und Verantwortung übernehmen zu können, brauchen wir die besten Rahmenbedingungen, welche die Vielfalt der Freiwilligkeit in unserem Land fördern. Ihr Engagement entscheidet, ob Menschen für sie notwendige Hilfe erhalten. „Gerade jetzt ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie wir dieses Hilfe-Netzwerk ausbauen und stabil halten“, appelliert Hirz an die Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft. Beispiele dafür sind:
- ein Fonds zur Förderung einer professionellen Freiwilligen-Strukturentwicklung – speziell für systemrelevante Hilfs- und Rettungsorganisationen. Nur mit professionellen Strukturen gelingt es, genügend Freiwillige zu gewinnen, zu begleiten und zu halten. Das ermöglicht rasches Handeln in Notsituationen, um Krisen entgegentreten.
- eine stärkere Berücksichtigung freiwilligen Engagements bei Bewerbungen und Aufnahmetests in öffentlichen Unternehmen und Institutionen
- das Schaffen von Fördermodellen für Unternehmen, um die Freiwilligkeit zu unterstützen und eine Auszeichnung von Betrieben, die sich besonders für das freiwillige Engagement ihrer Mitarbeiter einsetzen sowie günstige Rahmenbedingungen für Freiwilligkeit schaffen.
Vergünstigungen für Freiwillige (z.B. vergünstigte Eintritte in Kommunalbetrieben wie Hallen- oder Freibäder, öffentliche Verkehrsmittel, Museen und Kultureinrichtungen).