Vom Entwurf zur neuen Rotkreuz-Landeszentrale
Lange bevor ein Großprojekt wie die neue Landeszentrale des Roten Kreuzes Steiermark Gestalt annimmt, noch lange bevor das erste Baufahrzeug das Grundstück befahren kann, existiert ein neues Gebäude schon auf den Plänen von Architektinnen und Architekten. Ein Blick hinter die Kulissen.
Das ideale Architekturkonzept für die neue Landeszentrale
Die neue Landeszentrale des Roten Kreuzes Steiermark wird 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein neues berufliches Zuhause bieten. Für ein solches Großprojekt braucht es im Vorfeld besonders umsichtige Planungen. „Die Herausforderung für die Architektur unserer neuen Rotkreuz-Landeszentrale liegt im Erarbeiten einer Raumnutzung, die modernsten Arbeitsanforderungen gerecht wird, die effizient ist und die vor allem den Bedürfnissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entspricht. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass die neue Landeszentrale unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Ort bietet, der dazu einlädt, neue Ideen aufzugreifen und vorhandene Projekte weiter voranzutreiben – in angenehmer Arbeitsatmosphäre. Das beauftragte Architekten-Team der ARGE h2.projektCC hat diese Aufgabe bestens erfüllt“, erklärt Werner Weinhofer, Präsident des Roten Kreuzes Steiermark.
Die ARGE h2.projektCC ist ein Zusammenschluss zweier Architekturbüros. Sie agiert als Generalplaner für den Bau. Die Architekten Harald Kloiber, Reinhard Hohl und Christian Tabernig beschreiben ihre Vision für die neue Landeszentrale folgendermaßen: „Wenn es um die Gestaltung von Arbeitsplätzen geht, steht immer der Mensch im Mittelpunkt. In unseren Entwürfen haben wir deshalb auch auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Freiraum und Bauwerk geachtet. Der umliegende Grünraum verbindet sich mit dem Gebäude und schafft für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alle Besucherinnen und Besucher eine entspannte Atmosphäre und eine anregende Kulisse.“
Offenes Ambiente
Über die Herrgottwiesgasse fährt man zur neuen Landeszentrale zu. Durch eine Allee nähert man sich dem offen wirkenden, modernen Gebäude. Die Lage der Rotkreuz-Landeszentrale lässt rund um das Gebäude ausreichend Raum für einen großzügigen Vorplatz und einen schattigen Quartierspark. Dieser wird sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch Besucherinnen und Besuchern als Erholungsraum offen stehen.
Ein offenes Parkdeck unter der neuen Landeszentrale ermöglicht, dass viel Grünraum in Form des umliegenden Parks zur Erholung erhalten bleibt. Direkt vom Parkdeck führen Zugänge zum Vorplatz und von dort in den großen Eingangsbereich. Dieser ist als offene Aula mit Empfangsbereich gestaltet. Die Aula wird in Zukunft auch als stimmungsvolle Räumlichkeit für interne Veranstaltungen genutzt. Das Erdgeschoß wird nicht nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für Besucherinnen und Besucher, etwa für Beratungstermine oder Blutspendeaktionen, zugänglich sein. Prominent direkt über dem Eingang wird im zweiten Stock die Leitstelle untergebracht. Auf den sich daneben befindlichen fünf Geschoßen werden die verschiedenen Leistungsbereiche beheimatet sein.
Digitaler Rundgang durch ein 3D-Modell der neuen Landeszentrale
Angenehme Arbeitsatmosphäre
Für die Architekten liegt ein Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen und Arbeitsabläufe auch durch die Architektur zu vereinfachen. Sie beschreiben: „Der Einfall des Tageslichts, die Luftqualität, die Akustik und die Wertigkeit der verbauten Materialien sind maßgebende Faktoren für die Atmosphäre im Raum und das gesamte Arbeitsumfeld. Zu den Besonderheiten des Baus gehört dabei sicherlich der wirkungsvolle Sonnenschutz rund um das Gebäude bei gleichzeitigem freien Ausblick von den Arbeitsplätzen aus.
Umsichtige Planungen und Überlegungen
Weil ein solches Großprojekt wie die neue Landeszentrale des Roten Kreuzes Steiermark eine planerische Herausforderung darstellt, gingen den ersten Entwürfen langjährige Überlegungen voraus. Um die entsprechende empirische Grundlage für die weitere Planung zu schaffen, wurde 2017 in einer von der Planungs- und Entwicklungsgesellschaft Berghofer durchgeführten Studie erhoben, wo die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Abteilungen und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen. Dafür wurden neben den räumlichen Bedürfnissen, den internen Abläufen und der Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je Abteilung auch das Einzugsgebiet und die bevorzugten Verkehrsmittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt. So konnte einerseits ermittelt werden, wo die neue Landeszentrale errichtet werden sollte und welche verkehrstechnische Anbindung nötig ist. Andererseits konnten auch Synergieeffekte zwischen den Abteilungen ermittelt werden, die in der neuen Landeszentrale noch besser als bisher genutzt werden können. „Von Beginn an haben wir neben der Optimierung der Arbeitsabläufe die Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus der Planungen gestellt. Mit der neuen Landeszentrale bieten wir ein modernes Arbeitsumfeld, das öffentlich hervorragend angebunden ist“, sagt Präsident Werner Weinhofer.

"Wir sind stolz darauf, mit der neuen Rotkreuz-Landeszentrale ein hochmodernes Kompetenzzentrum für die steirische Bevölkerung zu errichten. Gleichzeitig freuen wir uns darüber, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern künftig ein berufliches Zuhause bieten zu können, das ihren Bedürfnissen gerecht wird und das ihr großes Engagement entsprechend würdigt."
Standortwahl und Architekturwettbewerb
Auf Basis der Studie wurde schließlich das Grundstück in der Herrgottwiesgasse 281 in Graz-Puntigam vom Verbandsausschuss als bestens geeignet beschlossen. Im Jahr 2020 wurde zu einem Architekturwettbewerb eingeladen, um aus mehreren Einreichungen den besten Entwurf auswählen zu können. Die Ergebnisse der Studie von 2017 wurden auch für die Ausschreibung herangezogen, um den einreichenden Architektinnen und Architekten zu zeigen, welche Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Plan für die neue Landeszentrale erfüllen sollte. Aus zehn Einreichungen wurde schließlich der Entwurf eines Zusammenschlusses der zwei Architekturbüros h2 Architektur ZT GmbH und der projektCC zt gmbh sowie der 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimmermann OG von den Preisrichterinnen und Preisrichtern der Ausschreibung ausgewählt. Zum Preisgericht zählten neben den fachlichen Preisrichterinnen und Preisrichtern auch Werner Weinhofer, Präsident des Roten Kreuzes Steiermark, und die Rotkreuz-Finanzreferentin Silvia Dimitriadis als Sachpreisrichter und Sachpreisrichterin für das Rote Kreuz. „Der ausgewählte Entwurf zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es ihm gelungen ist, im heterogenen Umfeld in Graz-Puntigam eine Zentrale für das Rote Kreuz Steiermark zu entwerfen, die auch durch Grünflächen und die offene Bauweise zum Verweilen einlädt“, erklärt Werner Weinhofer.
In der Nähe des Brauquartiers, des Einkaufszentrums Center West und des LHK Graz II, Standort Süd befindet sich die neue Landezentrale in einem lebendigen Umfeld. In Bezug auf den Standort des neuen Landesverbands erklären die Architekten: „Das ausgewogene Verhältnis zwischen Freiraum und Bauwerk ist für uns am ausgewählten Standort eine echte Innovation. Das kann auch die gesamte Umgebung für zukünftige Bauvorhaben maßgeblich beeinflussen. Das ganze Rotkreuz-Gelände hat Campuscharakter und sorgt damit für Identifikation. Für jeden Entwurf ist es entscheidend, auch gesellschaftliche Auswirkungen und soziale Zusammenhänge zu bedenken.“ Präsident Weinhofer: „Die neue Landeszentrale wird mit Beratungsstellen und fix eingerichteten Räumlichkeiten für Blutspendeaktionen auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Gerade deshalb ist der neue Standort mit der lebendigen Nachbarschaft wichtig für uns. Die bauliche Gestaltung spiegelt die Werte des Roten Kreuzes wider: Der Park ist ein Treffpunkt für alle, das Gebäude vermittelt Offenheit und Transparenz. Genau so soll das Rotes Kreuz auch wahrgenommen werden – nach außen und auch nach innen.“
