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Ruandas erste Rettungssanitäter_innen

Ruanda hatte bis vor kurzem keine spezialisierten Rettungssanitäter_innen. Das Rote Kreuz hat nun eine Ausbildung und damit auch ein neues Berufsbild ins Leben gerufen. Die ersten ruandischen Rettungssanitäter_innen sind bereits erfolgreich im Einsatz.
 

Wenn man in Ruanda die Rettung ruft, kann es schon mal mehrere Stunden dauern, bis sie da ist. Denn obwohl rund 90 Prozent der zwölf Millionen Einwohner krankenversichert sind, gibt es noch keinen flächendeckenden Rettungsdienst. Manche größeren Spitäler – längst nicht alle – verfügen über ein, zwei Rettungswagen, die sich bei einem Notfall in Bewegung setzen. Sie müssen derzeit allerdings noch ohne spezialisiertes Fachpersonal auskommen, sondern lediglich mit einem Fahrer und einer Krankenschwester, die in aller Regel nicht auf Notfälle spezialisiert ist.

Ein Mitarbeiter des Österreichischen Roten Kreuzes ist in Ruanda vor Ort und zeigt zwei Mitarbeitern des lokalen Roten Kreuzes Erste-Hilfe-Maßnahmen an einer Puppe vor
In Ruanda wird der Rettungsdienst nach österreichischem Vorbild aufgebaut

Das Österreichische Rote Kreuz will das ändern und hat die erste Rettungssanitäter-Ausbildung Ruandas ins Leben gerufen. Dazu wurden, in Zusammenarbeit mit dem Ruandischen Roten Kreuz sowie der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und basierend auf den langjährigen Erfahrungen aus Österreich, ein Berufsprofil, ein Ausbildungscurriculum und ein Leitfaden für Ruanda erarbeitet. Bis Mitte 2021 werden die 80 ersten Sanitäter_innen des ostafrikanischen Landes im Einsatz sein. Die ersten 18 wurden vom Roten Kreuz ausgebildet und sind bereits an zwei Krankenhäusern – Nyamata und Kibilizi – im Einsatz.

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Eine der ersten Rettungssanitäterinnen aus Ruanda lächelt ins Bild. Im Arm hält sie ihre kleine Tochter
"Dankbarkeit für professionelle Ausbildung"
Gisèle Tuyishimire ist eine der ersten neuen Rettungssanitäterinnen

"Die Menschen in Ruanda nehmen die Hilfe dankbar an."

Schwierige Rahmenbedingungen - ein lohnenswertes Ziel

Die Rahmenbedingungen sind schwierig: Obwohl das Krankenhaus Nyamata von außen einen guten Eindruck macht – gepflegte Hecken, schöne Ziegelpavillons – ist die Ausstattung dürftig, sowohl personell wie auch technisch. Für insgesamt 200 stationäre Betten und noch viel mehr ambulante Patient_innen täglich sind lediglich 14 Ärzt_innen zuständig, ganze Fachrichtungen wie Orthopädie fehlen völlig. 

Die neuen Sanitäter_innen sollen dem Krankenhauspersonal die Arbeit erleichtern und ankommende Patient_innen bestmöglich stabilisieren. Dabei hilft ihnen ein vom Roten Kreuz bereitgestelltes Auto, das vom Defibrillator bis hin zu Notfallmedikamenten voll ausgestattet ist. 

Das Ziel des Roten Kreuzes ist es auf lange Sicht, in möglichst allen ländlichen Bezirken des Landes der Bevölkerung rettungsdienstlich versorgen zu können.

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