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6 Monate nach dem Erdbeben in Syrien und Türkei

Juli 2023: Container Stadt in Pazarcik, Kahramnmaras, dem Epizentrum des verheerenden Erdbebens im Februar 2023.

Schweres Erdbeben in Syrien und der Türkei – jetzt helfen!

Montag, 6. Februar 2023: Kurz nach vier Uhr früh erschüt­tert ein Erbeben der Stärke 7,7 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens. Das Leben von mehr als 15 Millionen Menschen ändert sich schlag­artig. Auch sechs Monate später ist ein „normaler Alltag“ für Millionen Menschen in weiter Ferne und der Wieder­aufbau noch lange nicht abge­schlossen. Viele haben Schwie­rig­keiten, Miet­kosten, Lebens­mittel, sauberes Wasser oder Hygie­ne­ar­tikel zu finan­zieren und Millionen Menschen leben nach wie vor in Zelten oder Contai­nern

Jahre­langer Wieder­aufbau und unsicht­bare Folgen

Essenziell ist die Deckung der Grundbedürfnisse durch die Bereitstellung von dauerhaften Unterkünften, Gütern des täglichen Bedarfs, Nahrung, sauberem Wasser und Bargeldhilfe. Tausende müssen vermutlich die nächsten Jahre in temporären Unterkünften leben. Umso wichtiger ist es, für einen entsprechenden Lebensstandard zu sorgen und die Menschen langfristig zu unterstützen.

Auch der Bedarf an psychosozialer Unterstützung ist immens. Viele Familien haben alles verloren – geliebte Menschen, persönliche Gegenstände, ihr Zuhause und ihren Arbeitsplatz. Zurück bleiben oftmals tiefgreifende seelische Probleme – Folgen des Erdbebens, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Ersthelfer:innen und Freiwilligen, die selbstlos geholfen haben, obwohl sie selbst Betroffene sind. Sie haben großen Belastungen standgehalten und müssen dieses Trauma nun aufarbeiten. Die psychosoziale Unterstützung in den betroffenen Gebieten ist eine wichtige Komponente der Rotkreuz-Hilfe. Für Kinder gibt es beispielsweise eigene kinderfreundliche Räume, wo sie in einem geschützten Umfeld spielen, basteln und auf andere Gedanken kommen können.

 

 

Hilfe der Rotkreuz- und Rothalb­mond­be­we­gung in Syrien

Große Heraus­for­de­rungen in Syrien

Bereits vor dem verheerenden Beben litt die Bevölkerung in Syrien unter den dramatischen Auswirkungen des 12-jährigen Konflikts, der massiven Wirtschaftskrise sowie der Covid-19 Pandemie.

Das Beben hat die Menschen zusätzlich stark belastet und viele Gemeinden stehen vor zusätzlichen Herausforderungen, die den Wiederaufbau massiv erschweren. Das Land hat bereits mit multiplen Krisen zu kämpfen, und viele Kinder kennen kein Leben in Sicherheit. Umso wichtiger ist die langfristige Unterstützung der Menschen durch die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.

Das Österreichische Rote Kreuz etwa repariert gemeinsam mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond das Hauptwassernetzwerk von Aleppo, das durch das Beben beschädigt wurde. So wird für 2,5 Millionen Menschen wieder Zugang zu sauberem Wasser hergestellt.

Um Gaith lebt in Syrien in ständiger Angst. Mit ihrer Familie musste sie bereits mehrmals fliehen. Das Erdbeben zwang sie dazu, erneut umzuziehen und zerstörte damit auch ihre Einkommensquellen. Ihr älterer Sohn musste daher die Schule verlassen, um die Familie finanziell zu unterstützen. Das Erdbeben bezeichnet sie als "eine Katastrophe, die sie in eine furchtbare humanitäre Lage gebracht hat". Der Syrisch-Arabische Rote Halbmond hat Um Gaith und ihre Familie mit Hilfsgütern und Nahrungsmitteln unterstützt.

Hilfe vor Ort

  • Über 5,3 Millionen Menschen wurden mit Hilfs­gü­tern erreicht.
  • Über 8.000 Frei­wil­lige des Syrisch-Arabisch Roten Halb­monds enga­gieren sich.
  • Gesund­heits­teams erbrachten bisher 2,6 Millionen medi­zi­ni­sche Leis­tungen.
  • Teams aus dem Kata­stro­phen­ma­nage­ment haben 9,3 Millionen Mal Nothilfe geleistet.

Hilfe der Rotkreuz- und Rothalb­mond­be­we­gung in der Türkei

Normaler Alltag in weiter Ferne

Maßnahmen zur Siche­rung des Lebens­un­ter­halts sind entscheiden. So hat neben der Versor­gung mit Lebens­mit­teln, Wasser und lebens­not­wen­digen sowie medi­zi­ni­schen Hilfs­gü­tern, die Wieder­be­le­bung des Arbeits­markts durch Unter­stüt­zung der Land­wirt­schaft und der vom Erdbeben betrof­fenen Klein­un­ter­nehmen große Prio­rität. Der Schwer­punkt liegt dabei auf von Frauen geführten Unter­nehmen.

Die Bargeld­hilfe ermög­licht es betrof­fenen Fami­lien, die ihr Zuhause und ihre Einkom­mens­quellen verloren haben, wieder ein Gefühl der Stabi­lität und Selbst­be­stim­mung zurück­zu­be­kommen. Dabei erfüllt die Bargeld­hilfe mehrere Zwecke: Sie sichert den Lebens­un­ter­halt sowie die Ernäh­rungs­si­cher­heit, kurbelt die lokale Wirt­schaft in den betrof­fenen Regionen wieder an und unter­stützt damit den lang­fris­tigen Wieder­aufbau.

Zusätz­lich hat der Türki­sche Rote Halb­mond Sozi­al­märkte eröffnet, wo Betrof­fene kostenlos drin­gend benö­tigte Güter wie Klei­dung, Lebens­mittel und Hygie­ne­ma­te­rial erhalten.

Hilfe vor Ort

Mobilie medizinische Einrichtung ©Miriam Atallah / IFRC
  • Mehrere Hunderttausend leben in provisorischen Unterkünften.
  • Mehr als 416 Millionen warme Mahlzeiten wurden verteilt.
  • Mehr als 10 Millionen Hilfsgüter wurden verteilt.
  • Mehr als 176.000 Menschen haben psychosoziale Unterstützung erhalten.
  • Über 47.000 Menschen haben medizinische Versorgung durch Mobile Gesundheitsteams erhalten.

Danke für über 14,4 Millionen Euro Spenden

ÖRK-Präsident Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer

„Die Solidarität der Menschen war und ist unbeschreiblich – von der ersten Minute an. Über die sozialen Netzwerke haben wir viele Menschen mit unserem Aufruf erreicht und ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich bei allen, die uns mit einer Spende unterstützt haben und auch im Voraus bei allen weiteren Spendern. Mit den finanziellen Mitteln konnten wir im Rahmen der Nothilfe schnell dringend benötigte Hilfsgüter vor Ort ankaufen. Doch die humanitäre Lage ist nach wie vor dramatisch und die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung bleibt im Dauereinsatz, um den Betroffenen zu helfen“, so Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes.

Die Hilfe muss weitergehen

Auch sechs Monate nach dem Erdbeben benötigen die betroffenen Menschen in Syrien und der Türkei weiter dringend Hilfe. Finanzielle Unterstützung wird unter anderem benötigt für:

  • Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur einschließlich Wasserleitungen
  • Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen
  • Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln
  • Sicherstellung einer angemessenen medizinischen Versorgung
  • Psychologische Unterstützung für traumatisierte Menschen
  • Sicherung der Existenzgrundlagen und Schaffung von Einkommensmöglichkeiten

Das Rote Kreuz bittet weiterhin drin­gend um Spenden:

Öster­rei­chi­sches Rotes Kreuz

IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144

BIC: GIBAATW­WXXX

Erste Bank: BLZ: 20.111

Kenn­wort: Erdbeben Türkei und Syrien

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Spendenzweck

Erdbeben Türkei und Syrien

Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,4 auf der Richterskala ereignete sich in der Nacht auf den 06.02.2023 in der Türkei an der Grenze zu Syrien. Hunderte Menschen kamen dabei ums Leben, Tausende sind verletzt und viele werden noch vermisst. Unterstützen Sie die Hilfe der Rotkreuz-Helfer vor Ort mit Ihrer Spende. Mehr Informationen

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