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IKRK-Mitarbeiterin des Feldspitals in Gaza hält Neugeborenes im Arm

Medizinische Hilfe für Gaza: Rotes Kreuz eröffnet Feldspital in Rafah

Aufgrund der andauernden Kämpfe ist das Gesundheitssystem im Gazastreifen kollabiert: Die meisten Krankenhäuser sind außer Betrieb, verwundete Menschen bleiben ohne Behandlung und geschwächte Patient:innen sterben an gewöhnlichen Infektionen wie der Grippe. Nun hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ein Feldkrankenhaus in Rafah errichtet, um tausenden Verletzten und Kranken zu helfen.

60 Betten für Verwundete und Kranke

Mutter mit ihrem Neugeborenen im Rotkreuz-Feldspital in Rafah/Gazastreifen
Kurz nach der Eröffnung des Feldspitals erblickte dieses Baby per Kaiserschnitt das Licht der Welt.

Das Feldspital verfügt über 60 Betten sowie eine Ambulanz und leistet wichtige Versorgung in den Bereichen Chirurgie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Mütter- und Neugeborenenbetreuung sowie Pädiatrie. Pro Tag können bis zu 15 Operationen durchgeführt sowie etwa 200 Menschen medizinisch versorgt werden. Am Wochenende wurde im neu errichteten Feldspital bereits das erste Baby per Kaiserschnitt zur Welt gebracht!

Den Betrieb ermöglicht ein 30-köpfiges, internationales Team - darunter Chirurg:innen, Anästhesist:innen, Krankenpflegepersonal, Techniker:innen, Logistiker:innen und administrativen Kräften. 

 

Wichtige Unterstützung für das Spital kommt aus Österreich

Luftaufnahme des Rotkreuz-Feldspital in Rafah/Gazastreifen, IKRK Logo

Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) stellt die Wasseraufbereitungsanlage, mit der sauberes Trinkwasser produziert werden kann.
Georg Ecker, WASH-Experte (Wasser, Sanitär und Hygiene) beim ÖRK, hat die Wasserversorgung des Feldspitals mitgeplant: „Ein Krankenhaus benötigt Wasser in bester Qualität, doch aktuell ist das kaum sicherzustellen. Wasserleitungen in Gaza sind beschädigt, Oberflächenwasser ist praktisch nicht vorhanden und das wenige Wasser, das zur Verfügung steht, ist verschmutzt oder zu salzhaltig für den direkten Gebrauch.“

Verunreinigtes Wasser als Infektionsquelle
Trinkwasseraufbereitung, Sanitärversorgung und Hygiene-Aufklärung gehören seit Jahrzehnten zu den Kernkompetenzen der internationalen Teams des ÖRK. Für die Versorgung Kranker und Verletzter ist sauberes Wasser von entscheidender Bedeutung. Nicht nur, weil sie etwas zu trinken brauchen, sondern auch für medizinische Behandlungen oder die Reinigung von Utensilien. Ist das Wasser verunreinigt, wird es schnell zur gefährlichen Infektionsquelle – und kann über Leben und Tod vieler der ohnehin schon geschwächten Patient:innen entscheiden.

Bereits 21 Kolleginnen und Kollegen im Dienst getötet

Zerstörtes Rettungsauto des Palästinensischen Roten Halbmonds im Gazastreifen

Mit dem Feldspital setzt das Rote Kreuz seine jahrzehntelange Hilfe in Gaza fort – seit Oktober erbringen IKRK-Teams chirurgische Leistungen im European Gaza Hospital und unterstützen andere Krankenhäuser mit medizinischer Ausrüstung.
Außerdem unterstützt das Rote Kreuz damit die wichtige Arbeit, die der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) seit sieben Monaten unter widrigsten Bedingungen leistet. 18.000 Menschen wurden seit 7. Oktober 2023 von den Rettungsdiensten des PRCS versorgt. Um andere zu retten, riskieren Helfer:innen im Einsatz jeden Tag ihr Leben – 17 PRCS-Kolleg:innen wurden bisher im Dienst getötet, auch vier Mitarbeiter:innen der israelischen Rotkreuz-Gesellschaft Magen David Adom. Wichtige Einrichtungen in Gaza wie das Al-Amal oder Al-Quds Spital sowie mehrere Krankenwagen wurden zerstört.

Rotes Kreuz fordert weiterhin die Einhaltung des Humanitären Völkerrechts

Angesichts der verstärkten Angriffe auf Rafah bekräftigt das Rote Kreuz seine Forderung zur Einhaltung des Humanitären. Nach dem Humanitären Völkerrecht sind Zwangsumsiedlungen verboten. Evakuierungen dürfen nur vorübergehend sein. Israel muss dafür sorgen, dass evakuierte Zivilistinnen und Zivilisten zu jeder Zeit überlebensnotwendige Dinge und Unterkünfte erhalten. Wer Rafah nicht verlassen kann, darf nicht zur Zielscheibe werden. Keine Patientin, kein Patient soll im Krankenhausbett getötet werden. Keine Ärztin, kein Krankenpfleger soll sterben, während sie Leben retten. Krankenhäuser sollen Zufluchtsorte zur Erhaltung menschlichen Lebens sein, keine Schauplätze des Todes.
Weiters fordert das Rote Kreuz weiterhin die sofortige Freilassung der Geiseln und den Zugang. Geiselnahmen sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten!

Eine Krankenpflegerin steht vor dem durch Angriffe beschädigten Fenster des Krankenhauses.

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