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Flut: Spanien im Ausnahmezustand

Von der Flut zerstörte Straße in Spanien im Oktober 2024. Überall Schlamm und Trümmer.
Extreme Regenfälle führten auch in Spanien zu Fluten. ©Spanisches Rotes Kreuz

Rotes Kreuz leistet lebenswichtige Hilfe nach schwerem Hochwasser und stärkt Prävention durch antizipative humanitäre Hilfe

Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe in Österreich trifft nun auch Spanien ein zerstörerisches Extremwetter-Ereignis. Rettungskräfte und Freiwillige des Roten Kreuzes arbeiten unermüdlich, um den betroffenen Menschen zu helfen. Die Katastrophe unterstreicht zugleich die Bedeutung vorausschauender Hilfe, um die zunehmenden Risiken der Klimakrise zu mindern.

Spanische Rotkreuz-Mitarbeiter mit orangen Rotkreuz-Jacken und Taschenlampen holen im Dunklen Material aus Auto, um nach der Flut zu helfen.
Tag und Nacht im Einsatz ... ©Spanisches Rotes Kreuz

Wien/Madrid – Während sich Österreich von schweren Hochwasserschäden erholt, ist nun Spanien von einer ähnlichen Naturkatastrophe betroffen. Extremregen und Überschwemmungen haben weite Teile der Region Valencia verwüstet, über 95 Menschen haben ihr Leben verloren, und viele werden noch vermisst. In dieser dramatischen Lage steht das Spanische Rote Kreuz mit Hunderten Mitarbeitenden und freiwilligen Helferinnen und Helfern im Dauereinsatz, um Evakuierungen zu organisieren, Notunterkünfte einzurichten und Hilfsgüter zu verteilen.

Die Situation zeigt: Die Klimakrise hat humanitäre Krisen inzwischen fest im Griff. Für Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, ist Solidarität deshalb unverzichtbar: „In der Klimakrise treffen extreme Wetterereignisse immer häufiger auf die Schwächsten. Prävention und sofortige Hilfe sind unerlässlich. Jede Spende trägt dazu bei, Menschen in Not zu unterstützen und ihnen Hoffnung zu geben.“

Kritische Lage in Notunterkünften – Versorgung gesichert, aber Kapazitäten am Limit

Eine Rotkreuz-Mitarbeitern hält in einem Notquartier im Baby im Arm. Im Hintergrund sind Feldbetten zu sehen.
Eine Mitarbeiterin kümmert sich um einen Säugling in einer der Rotkreuzunterkünfte. ©Spanisches Rotes Kreuz
Ein Rotkreuz-Mitarbeiter spielt mit kleinen Kindern in einem Notquartier. Sie sitzen auf dem Boden.
Wichtige Kinderbetreuung in einer Unterkunft. ©Spanisches Rotes Kreuz

Sechs Notunterkünfte hat das Spanische Rote Kreuz bereits eingerichtet, die 1.280 Menschen Schutz bieten können. Doch die Kapazitäten sind beinahe erschöpft, da aktuell 1.152 Menschen untergebracht sind. Die Hilfsmaßnahmen umfassen Versorgung mit Nahrungsmitteln, Decken, Hygieneartikeln und psychologischer Betreuung. Um die Ressourcen in der Notversorgung zu verstärken, werden heute 700 Notfall-Kits von Alicante nach Castellón gebracht, um die Menschen in der Region Valencia zu unterstützen.

Ganzheitliche Unterstützung: Von psychologischer Hilfe bis zur Kinderbetreuung

Die Folgen der Katastrophe belasten die Betroffenen sowohl körperlich als auch emotional. Neben den klassischen Hilfsmaßnahmen leistet das Rote Kreuz durch das ERIE-Team auch psychosoziale Unterstützung: Allein in Letur wurden seit Beginn des Einsatzes 18 Menschen betreut. Zusätzlich kümmern sich speziell geschulte Teams um die Betreuung von Kindern in den Notunterkünften, um diesen eine möglichst kindgerechte Umgebung zu bieten und den Stress für die Familien zu reduzieren.

Langfristige Strategie: Prävention und antizipative humanitäre Hilfe als Antwort auf die Klimakrise

Gang mit mehreren vorbereiteten Betten zur medizinischen Versorgung. Am Ende sieht man Rotkreuz-Mitarbeiter mit roter Jacke von hinten.
Die Vorbereitung auf vorhersehbare Katastrophen, ermöglicht im Falle des Eintretens noch flexibler zu helfen, den Menschen sich besser selbst zu helfen und nicht zu Letzt spart es Geld. ©Spanisches Rotes Kreuz

Das aktuelle Extremwetter in Spanien ist keine isolierte Naturkatastrophe, sondern Teil einer globalen Entwicklung - der Klimakrise. Die Organisation sieht die Klimakrise zuallererst als humanitäre Krise, die immer häufiger Wetterextreme wie Überschwemmungen, Stürme und Hitzewellen nach sich zieht. Angesichts der alarmierenden Zahlen – zwischen 2010 und 2019 gab es weltweit 2.850 Naturkatastrophen mit über 410.000 Todesopfern – hat das Rote Kreuz seine Strategie erweitert: Neben der akuten Katastrophenhilfe setzt die Organisation zunehmend auf Prävention und vorausschauende humanitäre Maßnahmen, auch bekannt als „antizipierende Hilfe“.

„Es zeigt sich, dass antizipative Maßnahmen weit effizienter und kostengünstiger sind als klassische Nothilfe nach dem Eintreten einer Katastrophe“, erklärt Walter Hajek, Bereichsleiter Internationale Zusammenarbeit beim Österreichischen Roten Kreuz. Diese Art der Hilfe umfasst präventive Evakuierungen, frühzeitige Warnungen und Schutzmaßnahmen für Betroffene, wie in Mosambik, wo bei drohenden Hurrikanen Menschen frühzeitig informiert und in sichere Gebiete gebracht werden.

Die antizipative Hilfe ist ein umfassendes Konzept, das auch Anpassungen an langfristig veränderte klimatische Bedingungen fördert. Ein Beispiel ist die Beratung von Landwirten bei der Suche nach klimaresistentem Saatgut in Regionen mit zunehmenden Dürren. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die Resilienz in gefährdeten Gebieten zu stärken und langfristig die Risiken zu mindern, bevor eine Katastrophe eintritt.

Wie hilft das Rote Kreuz?

Das Rote Kreuz setzt sich in Spanien mit unermüdlichem Einsatz für die betroffenen Menschen ein: Von der Bereitstellung von Notunterkünften und der Verteilung von Hilfsgütern bis hin zur psychosozialen Unterstützung und spezifischen Kinderbetreuung. Diese unmittelbaren Maßnahmen lindern die Not der Menschen, während die Organisation gleichzeitig auf Präventionsstrategien setzt, um langfristig besser auf die Klimakrise reagieren zu können. Durch gezielte antizipative humanitäre Hilfe, die eng mit lokalen Gemeinschaften und Behörden koordiniert wird, schützt das Rote Kreuz vulnerable Menschen und leistet einen Beitrag zur Katastrophenvorsorge.

Die Krise in Spanien verdeutlicht, wie unverzichtbar internationale Zusammenarbeit und Spenden sind, um humanitäre Hilfe für die Menschen in Not zu gewährleisten. Die Unterstützung ermöglicht nicht nur direkte Hilfsmaßnahmen, sondern stärkt auch die Prävention gegen künftige Klimarisiken – und gibt den Menschen eine Perspektive für die Zukunft.

Ihre Spende hilft uns, wichtige Vorkehrungen in Gebieten zu treffen, die von vorhersehbaren Krisen betroffen sind.

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Spendenzweck

Internationale Katastrophenhilfe

Das Rote Kreuz ist in Österreich und weltweit im Einsatz. Bei internationalen Katastrophen ergänzt das Österreichische Rote Kreuz die Kapazitäten der lokalen Rotkreuz-Gesellschaft mit dem, was national oder regional nicht verfügbar ist. Das reicht von finanzieller Unterstützung bis hin zur Entsendung von Spezialist:innen.

Betrag

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